Alexandra Gaiser im Porträt

Eine Spätberufene mit der Liebe zum Detail

Lauf "In der Grundschule hat man mir den Spaß am Malen erst mal genommen. Das Malen mit den klassischen Wasserfarben war einfach nur frustrierend", sagt Alexandra Gaiser heute mit einem Lächeln. Eigentlich habe sie ab diesem Zeitpunkt alles abgehakt, was mit einem Pinsel zu tun gehabt habe.

Heute ist die Lauferin freischaffende Künstlerin mit dem Schwerpunkt Malerei sowie zertifizierte Kunst- und Kreativitätstherapeutin.
Wie ist sie trotz des frustrierenden Erlebnisses in der Schule im Erwachsenenalter doch noch zur Malerei gekommen? "Meine Eltern haben beim mittlerweile verstorbenen Künstler Wolfram Zimmermann aus Durbach Bilder malen lassen und er hat mich dann damals motiviert, zu malen", erzählt Gaiser. Über Zimmermann, der seit 2006 über viele Jahre ihr Mentor war, habe sie die Liebe und auch ihr Talent zur Malerei wieder entdeckt und ihre Fertigkeiten und Techniken mehr und mehr verbessert. Nach Zimmermanns Tod bildet sie sich autodidaktisch fort und besucht verschiedene Workshops im Bereich der Acrylmalerei.

Nebenberuf wird schnell zur Vollzeitbeschäftigung

Zu diesem Zeitpunkt ist Alexandra Gaiser noch als Rechtsanwaltsfachangestellte tätig, die Malerei ist nur ein Hobby. Im Jahr 2019 startet sie ihre freiberufliche Nebentätigkeit. "Zu diesem Zeitpunkt war ich dann eigentlich jeden Tag künstlerisch aktiv", erzählt sie. Beruflich wechselt sie in eine Werbeagentur, um im Berufsalltag kreativer arbeiten zu können.

Die Corona-Pandemie zwingt sie jedoch 2020 in die Arbeitslosigkeit. "Das war dann für mich der Impuls, um in die Selbstständigkeit als freiberufliche Künstlerin zu gehen." Und weiter: "Eigentlich bin ich ein Mensch, dem absichernde Strukturen wichtig sind, trotzdem habe ich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt", verrät sie.

Neben ihrer Tätigkeit als Malerin will sie anderen Menschen in Malkursen die Chance geben, sich mit Farben auszudrücken. In ihren Kursen arbeitet sie überwiegend mit Kindern und Jugendlichen. "Hierbei zeige ich den Kindern die Basics wie sie zu einem guten Ergebnis kommen. Kinder sollen es genießen, was sie erschaffen haben", erklärt Alexandra Gaiser.

Portfolio hat sich sukzessive erweitert

Während der Corona-Pandemie gibt sie auch Online-Zeichenkurse. "Da waren damals auch zwei Kinder aus Rheinland-Pfalz dabei und so ist der Kontakt zu einer Kinderbuchautorin entstanden, deren Buch ich später illustriert habe." Es handelt sich um ein Erstlese-Buch, das sie mit kindgerechten liebevoll gestalteten Aquarellbildern illustriert hat. In den vergangenen Jahren hat Gaiser ihr Leistungsportfolio immer weiter ausgebaut und auch Wandgestaltungsaufträge angenommen. "Das war sehr herausfordernd und eine völlig neue Dimension", sagt die verheiratete Mutter eines 13-jährigen Sohnes. Um ihre Kunstwerke in der Region nach außen zu präsentieren, hat sie im August ihre erste Po-up-Galerie in Bühl eröffnet und eine Auswahl ihrer Werke ausgestellt.

Als Arbeit empfindet sie die Tätigkeit nicht. "Die Malerei fühlt sich nicht wie ein Beruf an. Es ist Berufung – also genau das, was ich liebe", schwärmt sie. Ihre Inspiration bezieht sie vor allem aus ihrer direkten Umgebung: der Natur, Tiere und Landschaften. Ihre Werke sind oft sehr heimat- und naturverbunden, zumeist in klaren und kräftigen Farben. Bei ihren Werken arbeitet sie hauptsächlich mit Acryl-, Aquarell- und Ölfarben. Es gibt ein Merkmal, das sich durch all ihre Arbeiten zieht – egal in welchen Formaten oder welche Technik Alexandra Gaiser benutzt: die Liebe zum Detail.