Bestandteil auch mit Blick einer europäische Magistrale von Genua nach Rotterdam
„Potente Firmen“ wollen Lahrer Flugplatz betreiben

Flugzeuge während des Nato-Gipfels in Kehl auf dem Lahrer Flugplatz. Nun rückt er auch als Bestandteil eines multimodalen Güterverkehrszentrums in den Blickpunkt.
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Lahr. Der Antrag ist, so OB Dr. Wolfgang Müller, unterzeichnet, jetzt hat die EU-Kommission das
Wort. Bis Mitte oder Ende September wird eine Entscheidung darüber
erwartet, woran insbesondere die Stadt Lahr große Erwartungen knüpft:
Die Aufnahme in das EU-Interreg IVb-Förderprogramm „Code 24“, bei dem es
um die Entwicklung europäischer Magistralen, hier von Rotterdam nach
Genua, geht.

Eine besondere Rolle könnte dabei auch der Flugplatz spielen, über dessen künftige fliegerische Nutzung nach dem Abgang des letzten Betreibers Babcock & Brown ein Damoklesschwert
hing. Nachdem aber die Stadt im Zuge des Insertionsverfahrens der
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben Interesse am Erwerb der 208 Hektar
großen Flughafenfläche bekundete, hat sich das Blatt offenbar gewendet.
Andere Interessenten kommen zuverlässigen Informationen zufolge nicht
mehr in Betracht, was auch Ziel der Stadt war: Es geht darum, so OB
Müller, „das Gelände zu erwerben, um die fliegerische Nutzung
abzusichern“. Die scheint auch gesichert. „Potente Firmen“, so ein
Insider, wollen mit Blick auf die fliegerische Nutzung einsteigen.
Darüber, ob es sich dabei auch um bereits bestehende Betreiber von
Flugplätzen in der Region handelt, hüllt man sich in Schweigen. Auch
Mandatsträger, erfuhr die Stadtanzeiger-Redaktion, erhielten über die
Interessenten keinerlei Informationen. Dabei könnte für solche
Interessenten der Antrag auf Aufnahme in das „Code 24“-Programm eine
bedeutsame Rolle spielen. Geht es dabei  doch, so die Stadt, unter
anderem um eine „regionalökonomische Einordung des
Logistikleistungszentrums (LLZ) Lahr“ und, in einem ersten Modul, um
eine „raumordnerische Knotenbildung und regionale
Wertschöpfungspotenziale“. Dabei soll dargestellt werden, „wie das LLZ
als Logisitik-Hub in das Gesamtnetz der Magistrale Rotterdam – Genua
eingebunden werden kann“.

Der Aspekt einer unmittelbaren Einbeziehung von Verkehrsträgern und deren Vernetzung mit anderen Verkehrsträgern wie Rheinhäfen und Blackforest Airport „in
grenzüberschreitender Sicht“ soll dabei ebenso eine Rolle spielen wie
Transport- und Umschlagfunktionen, darunter „Wechselverkehre zur
Luftfracht“. Daran, dass Frachtflug auf dem Lahrer Flugplatz, dessen
Umfang derzeit weit unter den Erwartungen liegt, forciert werden könnte,
haben die Verwaltung und Mandatsträger keine Zweifel. Dort nämlich
werden zweistellige Zuwachsraten im Luftverkehr registriert. Dabei sei,
so ein Mandatsträger, „nicht in Sicht, dass im Land ein weiterer
Landeplatz genehmigt wird“. Auch vor diesem Hintergrund werden von
Verantwortlichen Reaktionen der grün-roten Landesregierung sorgfältig
registriert. Die signalisiere, so die Verwaltung, „zustimmendes
Interesse für ein multimodales Güterverkehrszentrum Lahr“.

Autor: Norbert Rößler

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