Stadt will Flüchtlingen, die bleiben können, eine Lebensperspektive bieten
Integration: Erfahrungen und die Empfindungen teilen
Lahr. In einem zumindest scheinen sich alle einig zu sein: Die derzeit wachsende Zahl an Menschen in Deutschland, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind, wird das
Zusammenleben verändern oder ist bereits dabei, dies zu tun. Auch ein
Anlass für die Stadt Lahr, im September vergangenen Jahres eine zentrale
Ansprechstelle für Flüchtlingsfragen zu schaffen. Von deren
Koordinatorin Beatrice Meyer waren im Gespräch interessante Einblicke
und Aspekte im Zusammenhang mit diesem veränderten Zusammenleben zu
erfahren – und darüber, welche Aktivitäten bislang entfaltet wurden.
Neben der Wegweiser-Broschüre „Neustart“, die den Flüchtlingen helfen soll,
sich in der neuen Umgebung zurecht zu finden, wird im
Mehrgenerationenhaus mit dem Bürgerzentrum Treffpunkt Stadtmühle und dem
Begegnungs-Haus am Urteilsplatz monatlich in zahlreichen
Veranstaltungen ein buntes interkulturelles Programm angeboten, das
nicht nur Flüchtlinge, sondern auch die Bürger ansprechen soll. Am
letzten Mittwoch jeden Monats bietet Beatrice Meyer in der
Gemeinschafts-Unterkunft in der Geroldsecker Vorstadt Vorträge an, die
sich speziell an Bürger wenden, die sich ehrenamtlich für Flüchtlinge
engagieren wollen.
Die Koordinatorin der Anlaufstelle berichtet über viele Angebote, Initiativen und Projekte, die in Lahr für die Flüchtlinge entwickelt wurden. Wohlfahrtsverbände, Sozialdienste,
Bildungsträger und neu gegründete Vereine engagieren sich, wie sie
betont, tatkräftig. Wer Interesse hat und sich an einem der zahlreichen
Hilfsangebote beteiligen möchte, kann über die zentrale Ansprechstelle
oder die Webseite der Stadt Lahr die notwendigen Informationen erhalten. Auf diesen Seiten finden Vereine, Schulen, Unternehmen und Bildungsinstitute wertvolle Fakten.
Fakt ist: 48,8 Prozent der Flüchtlinge kommen aus Syrien, Afghanistan, aus
dem Iran und dem Irak, etwa 16 Prozent der Flüchtlinge im Ortenaukreis
stammen aus den Balkanstaaten, vor allem aus dem Kosovo und
Bosnien-Herzegowina. In der Ortenau sind, so Beatrice Meyer, derzeit
2705 Flüchtlinge gemeldet, jeder vierte davon lebt in Lahr. Die
Unterbringung wird vom Migrationsamt des Landratsamts koordiniert. In
Lahr sind die Flüchtlinge an sechs verschiedenen Standorten in
Gemeinschafts-Unterkünften untergebracht.
Die Stadt Lahr möchte mit der neu geschaffenen zentralen Ansprechstelle für Flüchtlingsfragen
Anliegen beantworten, weitervermitteln und gegenseitiges Verständnis
schaffen. Es gibt, wie Beatrice Meyer weiß, viele Wege, Flüchtlingen zu
helfen, sich in Lahr einzuleben. Gute Ideen sind, wie sie betont, immer
willkommen. Ziel ist, den Menschen, die in Deutschland bleiben können,
eine Lebensperspektive zu bieten. Eine Arbeit zu finden oder eine
Ausbildung zu absolvieren ist dafür ein wichtiger Schritt und, so
Beatrice Meyer, eine der besten Arten der Integration. Viele engagierte
Gruppen in Lahr, so die Koordinatorin, wollen den Flüchtlingen auf
diesem Weg helfen. Denn die Flüchtlinge müssten sich in einer für sie
fremden Kultur zurechtfinden. Fazit: Integration von Flüchtlingen
bedeutet für alle, Erlebnisse, Informationen, Erfahrungen, Begegnungen,
Empfindungen Erkenntnisse, Begeisterung und Freude zu teilen.
Autor: akl
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