Volksbank Lahr zieht Bilanz
Trotz Corona weiter auf Wachstumskurs
Lahr (ds). Coronabedingt war der Rahmen der erstmals digitalen Bilanzpressekonferenz der Volksbank Lahr in diesem Jahr ein anderer. Wie gewohnt aber beschränkten sich der Vorstandsvorsitzende Peter Rottenecker und sein Kollege Reiner Richter nicht auf die Vorstellung des bloßen Zahlenwerks, sondern gaben einen Einblick in die Strategie, die Philosophie und das Innenleben der Bank. "Kurz gesagt, wie wir ticken, wie wir denken und was wir vorhaben", fasste Rottenecker zusammen.
Bilanzsumme
Trotz Corona konnte die Volksbank Lahr auch 2020 ihren Wachstumskurs fortsetzen. Die Bilanzsumme ist um 6,8 Prozent auf 2,875 Milliarden Euro angestiegen. "Im ersten Halbjahr 2021 werden wir aller Voraussicht nach die Drei-Milliarden-Euro-Grenze überschreiten", ergänzte der Vorstandsvorsitzende. In allen Kerngeschäften habe man die starke Marktposition ausgebaut. So konnte das betreute Kundenvolumen um 6,9 Prozent gesteigert werden und liegt erstmals bei über fünf Milliarden Euro. Ebenso gewachsen ist das Kundenkreditvolumen und liegt mit einem Plus von acht Prozent bei 2,146 Milliarden Euro. Das betreute Kundenanlagevolumen erhöhte sich um 6,2 Prozent auf rund drei Milliarden Euro.
Als Motoren des starken Wachstums bezeichnete Peter Rottenecker sowohl das Kredit- als auch das Einlagengeschäft. So seien die Kundenkredite um 7,5 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro gestiegen, die Kundeneinlagen um 6,3 Prozent auf 1,914 Milliarden Euro. "Nennenswerte Kreditausfälle haben wir bis dato nicht zu verzeichnen. Gleichwohl ist damit zu rechnen, dass in diesem Jahr der finanzielle Druck auf die Unternehmen steigen wird", so Rottenecker.
Zufrieden sei die Volksbank Lahr mit der Ertragslage 2020. So liegen der Zins- und Provisionsüberschuss mit insgesamt 55,5 Millionen Euro rund 800.000 Euro über den Werten des Vorjahres. Das Ergebnis vor Steuern wird voraussichtlich rund 18,7 Millionen Euro betragen. "Vor dem Hintergrund der extrem schwierigen wirtschaftlichen, politischen und pandemiebedingten Rahmenbedingungen ein mehr als ordentliches Ergebnis", stellte der Vorstandsvorsitzende Peter Rottenecker fest.
Vier Handlungsfelder
Weiterverfolgen will die Volksbank Lahr ihre Strategie mit den vier Handlungsfeldern Nachhaltigkeit, Innovation, Digitalisierung und Mensch. Dazu gehören beispielsweise das Projekt "Unsere Region blüht und summt", ein Podcast als neuer Kommunikationskanal, "dieMEHRakademie" mit digitalem Kursangebot für Unternehmen und Führungskräfte, Prozessautomatisierungen sowie das Engagement für regionale Vereine, gemeinnützige Institutionen und Firmen, die wegen der Corona-Krise ihre Geschäfte schließen mussten. Mit der "BlackVRest Capital Management GmbH", mit der sich Kunden direkt an Finanzierungen beteiligen können, will die Volksbank Lahr 2021 auf den Markt gehen, außerdem soll ein Generationencenter eröffnet werden, in dem etwa die Themen Patientenvollmacht, Erben und Vererben im Mittelpunkt stehen. "Unser Ziel ist es, dass wir unseren Wachstumskurs weiter fortsetzen und unsere Marktanteile ausbauen können", erklärte Peter Rottenecker. Dabei stünden die Mitglieder und Kunden immer im Mittelpunkt der Aktivitäten.
Keine Fusion
Aktuell, zumindest bis 2023, schließt die Volksbank Lahr eine Fusion aus. "Das macht derzeit keinen Sinn, perspektivisch kann ich mir eine Fusion schon vorstellen. Dann muss es aber wirklich passen", betonte der Vorstandsvorsitzende.
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