Digitalisierung macht Lahrer Unternehmen zu schaffen
Skrebba meldet Insolvenz an
Lahr (st). Nach einer über 96-jährigen Firmengeschichte hat das Amtsgericht Offenburg mit Beschluss vom 22. November das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Skrebba-Werk GmbH in Lahr angeordnet und Rechtsanwalt Ulrich Nehrig von der Kanzlei Nehrig, Braun & Sozien zum Insolvenzverwalter bestellt.
Im Laufe der Firmengeschichte entwickelte sich Skrebba zu einem der führenden Hersteller von Büroprodukten zur Büroorganisation. Die vom Unternehmen hergestellten Produkte wurden in über 105 Länder exportiert. Das Unternehmen verfügt derzeit über genügend liquide Mittel um den Geschäftsbetrieb aufrechtzuhalten. Skrebba agiert mit ihren Produkten zur Büroorganisation mittlerweile in einem Geschäftsumfeld, welches in den vergangenen Jahren einem massiven strukturellen Wandel unterlag. Zusammengefasst wird dieser Wandel unter dem Schlagwort der Digitalisierung.
Infolge der Veränderung von einer analogen hin zu einer digitalen Arbeitswelt verringerte sich auch der Bedarf an klassischen Büroprodukten. Durch den Wandel zu einem papierlosen Büros wurden Produkte wie Locher, Hefter oder Schneidemaschinen überflüssig. Um auf dem Markt erfolgreich zu sein, bedarf es einem Fortschritt zu einem Geschäftsmodell, welches mit dem „Büro 4.0“ schritthalten kann.
Aufgrund des zunehmenden digitalen Wandels des Geschäftsfeldes verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation für Skrebba. In der Vergangenheit wurden durch die Geschäftsleitung bereits diverse Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet. Allerdings stiegen durch die hohe Geschwindigkeit der Digitalisierung die Hürden für eine analoge Büroorganisation zunehmend, weshalb das Unternehmen nun keine positive Fortbestehensprognose mehr vorweisen kann. Daher entschloss sich die Geschäftsführung frühzeitig, beim Amtsgericht Offenburg einen Insolvenzantrag zu stellen.
Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter wurden bislang vollständig ausbezahlt. Die Lohn- und Gehaltszahlungen der Arbeitnehmer werden von Seiten der Agentur für Arbeit für den Insolvenzgeldzeitraum sichergestellt. Die Arbeitnehmer sind über den Verfahrensstand informiert. Im Laufe der nächsten Woche wird eine weitere Betriebsversammlung stattfinden.
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