Repowering von Windenergieanlagen
Aus fünf mach drei
Ettenheim/Mahlberg/Kippenheim (st). Eine Kooperation aus Ettenheimer Bürgerenergie und den Firmen Enercon und Ökostrom plant, die fünf Windenergieanlagen oberhalb von Wallburg und Münchweier durch drei moderne Anlagen zu ersetzen. Die Stromproduktion ließe sich dadurch vervierfachen.
In den kommenden drei bis vier Jahren sollen die fünf Windenergieanlagen auf den Gemarkungen Ettenheim, Mahlberg und Kippenheim durch drei neue Anlagen an anderer Stelle ersetzt werden. Darauf haben sich die Projektpartner Ökostrom, Enercon und Ettenheimer Bürgerenergie zusammen mit der Stadt Ettenheim jetzt verständigt. Die Ettenheimer Bürgerenergie ist eine Genossenschaft mit über 200 Mitgliedern und bereits beim Windpark Südliche Ortenau beteiligt. Enercon ist Deutschlands größter Windenergieanlagenhersteller und soll die neuen Turbinen liefern. Die in Freiburg beheimatete Firma Ökostrom hatte die bestehenden Anlagen geplant und betreut sie noch heute.
Mögliche Standorte
Eine erste Planung mit den möglichen Standorten der drei neuen Anlagen wollen die Projektpartner bis Anfang des kommenden Jahres erarbeiten. Sie werden allesamt in der von Ettenheim ausgewiesenen Windenergie-Konzentrationszone östlich der Altdorfer Hütte liegen sowie in der vom Regionalverband für Windenergie ausgewiesenen Zone, die auch den Kippenheimer Bereich einschließt. Die bisher durchgeführten artenschutzrechtlichen Untersuchungen auf den in Frage kommenden Flächen ergaben keine Erkenntnisse, die gegen den Bau von Windenergieanlagen sprächen. Alle bestehenden Anlagen würden im Falle eines Repowerings zurückgebaut und die Standorte wieder aufgeforstet.
Grund für das geplante Repowering ist das Alter der fünf Anlagen: Sie wurden vor rund 20 Jahren gebaut und sind mittlerweile technisch veraltet sowie reparaturintensiv. Zudem können sie den Wind weit weniger effizient nutzen als dies moderne Anlagen mit größeren Rotoren auf höheren Türmen tun. „Die drei neuen Windenergieanlagen werden im Vergleich mit den fünf Altanlagen etwa vier Mal so viel umweltfreundlichen Strom produzieren“, prognostiziert Andreas Markowsky, Geschäftsführer bei Ökostrom. Diese Strommenge würde rein rechnerisch für die Versorgung von rund 8.000 Haushalten ausreichen. „Damit könnten wir den Anteil regenerativer Energien in Ettenheim erheblich steigern“, freut sich Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz. Weiterer positiver Effekt der Neuplanung: Der Abstand der Anlagen zur Wohnbebauung in Wallburg, Münchweier und Ettenheimmünster kann auf rund 2.000 Meter erhöht und damit gegenüber dem heutigen Stand etwa verdoppelt werden.
Bürgerenergie
Mit angestoßen hatte die Neuplanung die Ettenheimer Bürgerenergie. „Der Bürgerwindpark Südliche Ortenau hat gezeigt, dass mit modernen und ausreichend hohen Windenergieanlagen im Ettenheimer Wald wirtschaftlich Windstrom produziert werden kann. Das hat uns motiviert, ein weiteres Projekt Angriff zu nehmen“, erzählt Jörg Bold, Vorstand der Genossenschaft. Geplant ist, dass die Ettenheimer Bürgerenergie eine der drei Anlagen übernimmt und betreibt. „So hat jeder Bürger aus Ettenheim und Umgebung über unsere Genossenschaft die Möglichkeit, direkt von der Windenergienutzung zu profitieren“, sagt Bold.
Für den Anlagenhersteller Enercon ist die Kooperation mit örtlichen Partnern von Vorteil: „Wir freuen uns, dass wir mit der Ettenheimer Bürgerenergie und der Firma Ökostrom Partner an der Seite haben, die die örtlichen Gegebenheiten bestens kennen und so maßgeblich zum Projekterfolg beitragen können“, sagt der bei Enercon zuständige Projektleiter Carsten Kropp.
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