Almi-Umfrage
Aufschwung scheint gestoppt
Lahr (krö). Viele offene Fragen: Die Lahrer Industrie schaut verhalten in die Zukunft. Dies war das Ergebnis einer Umfrage im Kreise der Arbeitsgemeinschaft Lahrer Mittelständischer Industrieunternehmen (Almi), an der sich 21 Mitgliedsbetriebe mit insgesamt 3.000 Beschäftigten beteiligt haben. In einem Pressegespräch stellten Vertreter von Almi die entsprechenden Ergebnisse vor. Darin werde deutlich, dass der wirtschaftliche Aufschwung der vergangenen Jahre vorerst gestoppt scheint. Dies habe mannigfaltige Gründe. So schüre der Handelskonflikt zwischen China und der USA, zunehmender Protektionismus, kriegerische Konflikte weltweit und nicht zuletzt das Gespenst des Brexit Ängste und Unsicherheit.
Ertragseinbußen
Was die Umsatzentwicklung angehe, müsse bereits jedes fünfte Unternehmen Umsatzrückgänge verkraften. Noch düsterer sehe es bei der Ertragslage aus. Konnten 2017 noch über die Hälfte der Unternehmen ihre Gewinne steigern, so sei dieser Wert auf unter 40 Prozent gefallen. Manche Betriebe müssten sogar Ertragseinbußen für das Jahr 2018 beklagen. Betrachte man jedoch die Zahlen über eine längere Periode, so entpuppe sich das Jahr 2017 als „Ausrutscher“ und die Zahlen relativierten sich doch ein wenig. Man sei, so der Tenor, zu einer gewissen Normalität zurückgekehrt. Neben der wirtschaftlichen Situation wurden die Almi-Betriebe auch nach der eigenen wirtschaftlichen Entwicklung befragt. Hier kristallisierte sich heraus, dass vor allem der Fachkräftemangel, besonders im technischen Bereich, nach wie vor die größte Herausforderung darstellt. Dem möchte man mit einer stärkeren Aus- und Weiterbildung begegnen. Daneben wollen sich die beteiligten Betriebe stark machen für eine bessere Vereinbarung von Beruf und Familie sowie für eine Beschäftigung älterer Arbeitnehmer.
Hinter den Erwartungen
Zusammengefasst blieben die Erwartungen für die Zukunft deutlich hinter den Erwartungen zurück. Die Zahlen seien die schlechtesten der zurückliegenden Jahre. Während knapp die Hälfte der Unternehmen zu Beginn des Vorjahres von steigenden Umsätzen ausgegangen sei, habe sich diese Zahl inzwischen halbiert. Seien die Beschäftigungszahlen in den zurückliegenden Jahren konstant geblieben oder sogar ausgebaut worden, so prognostizieren knapp ein Viertel der Betriebe für 2019 einen Abbau der Arbeitsplätze. Außer drei Unternehmen wollen alle anderen ihre Investitionen jedoch nicht zurückfahren, manche sogar ausbauen.
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