Buttersäure in Clubs freigesetzt
Tatverdächtiger in Haft

Bei einer Wohnungsdurchsuchung wurden durch die Polizei verschiedene Stoffe gefunden.  | Foto: Benedikt Spether
  • Bei einer Wohnungsdurchsuchung wurden durch die Polizei verschiedene Stoffe gefunden.
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Lahr (st). In zwei Tanzclubs in Lahr-Hugsweier wurde am gestrigen Samstag, gegen 1 Uhr, Buttersäure freigesetzt. Die Clubs mussten daraufhin geräumt werden. Laut der Polizei erlitten mehrere Gäste Reizungen der Bindehäute sowie der Atemwege. Laut Angaben des Betreibers befanden sich zum Tatzeitpunkt annähernd 500 Gäste in den beiden Clubs.
Der Rettungsdienst und die Feuerwehr kümmerten sich vor Ort um die Verletzten. Fünf Personen mussten in die umliegenden Krankenhäuser in Lahr und Offenburg gebracht werden. Bereits im Laufe des Samstags konnten sie nach einer ambulanten Behandlung die Kliniken wieder verlassen.

Im Zuge der Ermittlungen fielen den Polizeibeamten zwei männliche Personen und deren Fahrzeug auf, welche für das Freisetzen der Buttersäure dringend tatverdächtig sind. Die Entnahme von Blutproben sowie Wohnungsdurchsuchungen bei den beiden Männern im Alter von 26 und 34 Jahren schlossen sich nach Polizeiangaben an die Maßnahmen vor Ort an. Die beiden Clubs blieben für den Rest der Nacht geschlossen.

Wohnungsdurchsuchung

Außerdem wurde eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus im Großraum Lahr durchsucht. Hierbei wurden verschiedene Stoffe gefunden, die nun auf ihre strafrechtliche Relevanz untersucht werden müssen. Zwei Delaborierer vom Landeskriminalamt unterstützten gemeinsam mit Einsatzkräften der Feuerwehr die ermittelnden Polizeikräfte vom Revier in Lahr. Für die Anwohner bestand keine Gefahr.

Ein Zusammenhang zu dem Buttersäurevorfall in dem Gebäude im Industriegebiet von Lahr, in dem zwei Diskotheken untergebracht sind, konnte von der Polizei inzwischen bestätigt werden. Warum die Buttersäure in den Tanzlokalen verbreitet wurde, ist Gegenstand der Ermittlungen. Hinweise auf staatsschutzrelevante Hintergründe bestehen derzeit nicht.
In der Zwischenzeit waren drei Tatverdächtige vorläufig festgenommen worden. Zwei wurden mittlerweile aus dem Polizeigewahrsam entlassen, da bei ihnen aktuell nicht von einem dringenden Tatverdacht auszugehen ist. Der dritte Tatverdächtige, ein 26-jähriger Deutscher, wird nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Offenburg wegen des Vorwurfs der gefährlichen Körperverletzung zeitnah dem Haftrichter vorgeführt werden.

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