An(ge)dacht: Anna Lohf
Wie wäre es einmal 60 Minuten ohne?

Anna Lohf | Foto: privat

Wann hatten Sie das letzte Mal einen Stromausfall und standen oder saßen plötzlich im Dunkeln? In der Erinnerung an meine Kindheit war dies noch gang und gäbe. Jeder aus der Familie wusste, wo die Taschenlampen und Kerzen zu finden waren und keiner brach bei einem Gewitter mit einem kurzen Flackern oder einem Stromausfall in Panik aus. In Ruhe wurde ein Kerze angezündet, eine Taschenlampe gezückt und gewartet. Bis das Gewitter vorüber gezogen war, wurden dabei oft Geschichten von früher oder dem vergangenen Tag erzählt. Oder wir gingen im Dunkeln ans Fenster, sahen dem Gewitter zu, lauschten dem Regen und zählten die Sekunden von Blitz zum Donner.

Earth Hour: Licht aus

Am 30. März ist „Earth Hour“. Hier lädt die WWF-Stiftung weltweit seit 2007 dazu ein, ab 20.30 mindestens für 60 Minuten das Licht auszuschalten. Dieses Zeichen, dass jeder setzen kann, soll motivieren, den Klimaschutz auch im eigenen Alltag neu zu überdenken. Unsere Erde braucht dringend unseren persönlichen Wandel, da wäre eine solche Stunde kommenden Samstag doch eine gute Gelegenheit, dies einmal zu versuchen und neu zu überdenken.

Wir haben uns an das ständig verfügbare Licht, ob als Lampe oder auf unseren Bildschirmen nur all zu sehr gewöhnt. Aber wie wäre es einmal 60 Minuten ohne?

Jesus ist mit seinen Worten „Ihr seid das Licht der Welt“ aus der Bergpredigt weltberühmt geworden. Nutzen Sie doch die Stunde ohne Licht von außen einmal wieder, ihr eigenes Licht zum Vorschein zu bringen!

Ich lade Sie ein, nächsten Samstag einmal wieder ganz bewusst das Licht zu löschen und die Zeit alleine oder mit anderen anders zu erleben. Laden Sie Freunde ein zu einem persönlichen Dinner-in-the-Dark oder Candellight-Dinner. Und falls Sie oder ihre Freunde am 30. März nicht können: Macht nichts! Dann laden Sie alle fest zu einem anderen Termin ins Dunkle ein.

Anna Lohf, Gemeindediakonin, evangelische Kreuzgemeinde Lahr

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