IGZ-Chef Daniel Halter
Von der Magisterarbeit zur Geschäftsführung
Lahr. Als Daniel Halter vor über 20 Jahren in den Semesterferien als Briefträger in Lahr jobbte, dort immer wieder am Flugplatz eingesetzt war und mit Interesse die Veränderungen nach dem Abzug der Kanadier verfolgte, konnte er noch nicht ahnen, dass er einmal für die Geschicke des gesamten Areals verantwortlich sein würde. Doch fortan sollte der Lahrer Flugplatz im Leben des heutigen Geschäftsführers des Industrie- und Gewerbezentrums Raum Lahr (IGZ) eine große Rolle spielen.
Er wollte Polizist werden
"Eigentlich wollte ich einmal Polizist werden. Das ist aber an meiner Sehschwäche gescheitert", erinnert sich der gebürtige Ichenheimer noch gut. Zur Bundeswehr kam Daniel Halter nach der Realschule und dem Gymnasium dennoch und blieb während seines Studiums zwei Jahre lang freiwilliger Reservist. "Mein Plan war es, in München oder Heidelberg zu studieren, doch ein Kamerad beim Bund hat so von Konstanz geschwärmt, dass ich dort gelandet bin", erzählt der 46-Jährige, der Politik, Soziologie sowie Kunst- und Medienwissenschaft studiert hat. Schon immer habe ihn die Schnittstelle zwischen Politik und öffentlicher Verwaltung interessiert. Sehr gern denkt er an diese Zeit zurück, vor allem, weil er dort in einem Uni-Tanzkurs seine Frau Diana kennenlernte, mit der er inzwischen zwei Kinder hat. Aber auch, weil das Studium genau sein Ding war, weil die Lage der Uni am See einfach fantastisch ist und "weil man in Konstanz im Sommer alles andere als Studieren im Kopf hat", wie er lachend zugibt. Daher habe er seine Hausarbeiten auch meist während der Semesterferien abends nach seinem Job bei der Post geschrieben.
Kommunalpolitik und Immobilien
Während seines Studiums hat sich Daniel Halter immer mehr Richtung Kommunalpolitik orientiert und sich mit deren Strukturen beschäftigt. Seine Magisterarbeit hatte schließlich den Konversions-Prozess in Lahr zum Thema. "Während meiner Recherche hierfür habe ich ein Interview mit dem damaligen IGZ-Geschäftsführer geführt, in dessen Büro ich heute sitze", so Halter. Nach Beendigung seines Studiums 2002 und verschiedenen Praktika trat Halter eine Stelle bei der städtischen Wohnungsbaugesellschaft in Konstanz an. Ein Traineeprogramm erweiterte sein Wissen um die wirtschaftliche Komponente, in einem Fernlehrgang qualifizierte er sich außerdem als Immobilienökonom. "Meine Frau wechselte 2006 beruflich nach Offenburg und so suchte auch ich mir einen neuen Job", erzählt er. Just zu dieser Zeit wurde in der Immobilienabteilung der IGZ eine Stelle frei, auf die sich Daniel Halter erfolgreich bewarb. Nach einem Jahr ließ er sich an der Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Freiburg zum Wirtschaftsförderer ausbilden. "2010 habe ich die Bereichsleitung Immobilien übernommen, 2012 erhielt ich Prokura", schildert er seinen Werdegang. 2019 schließlich, als sein Vorgänger Markus Ibert zum Oberbürgermeister der Stadt Lahr gewählt wurde, übernahm er das Amt erst interimsweise, vor zwei Jahren wurde er schließlich zum neuen Geschäftsführer ernannt.
Mehrgenerationenaufgabe
Daniel Halter kann nur von seiner Aufgabe schwärmen: "Es sind viele Themen, mit denen ich mich befasse. Es geht um Ansiedlungsprojekte und die Zukunft, denn das, was hier passiert, ist eine Mehrgenerationenaufgabe", fasst er zusammen. Dass er einen Beitrag dazu leisten könne, die Region voranzubringen, mache ihn stolz. "Mich begeistert auch, dass meine Arbeit nichts Abstraktes ist, weil man immer sieht, was auf dem Areal passiert", so Halter weiter. Privat liebt es der begeisterte Fußballfan und Mitglied des SC Freiburg, sportlich aktiv zu sein. "Ich gehe laufen und wandere auch sehr gern, vor allem in den Alpen, auch über mehrere Tage hinweg. Das allerdings ist seltener geworden, seit wir Kinder haben, denn die sind davon wenig begeistert", erzählt er. Außerdem kocht Daniel Halter für sein Leben gern: "Ich kann mich wunderbar erholen, wenn ich am Wochenende stundenlang in der Küche stehe." Selbstverständlich gehöre dann auch die passende Weinauswahl dazu, vor allem deutsche und italienische Weine haben es dem Neurieder angetan. Und wenn er viel Zeit hat, widmet er sich wie in früher Jugend schon historischen Themen oder liest die ein oder andere Familienchronik – wie zuletzt in seinem Sommerurlaub. Daniela Santo
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