Friedhelm Matter gründete "Golden Harps"
Mit spiritueller Musik das Glück gefunden
Lahr. Noch ein Jubiläum, das in Zeiten der Pandemie etwas untergegangen ist: Friedhelm Matter hat mit musikalisch Gleichgesinnten im April 1997 den Gospel-Chor "Golden Harps" aus der Taufe gehoben und leitet ihn seit diesen 25 Jahren. Eigentlich, erinnert sich Matter, war der Chor als Projekt für eine kirchliche Veranstaltung in Dundenheim gedacht. "Die Begeisterung und das Interesse zum Mitmachen war aber so groß, dass es immer weiter ging", erklärt Matter die Anfänge. Erster größerer Auftritt war noch im gleichen Sommer im Rahmen der damaligen Landesgartenschau in Mosbach.
Aufgewachsen ist Friedhelm Matter in Kehl, besuchte dort die Tullarealschule und erhielt an der Musikschule in Kehl Unterricht im klassischen Klavierspiel und Improvisation durch Lehrer des Straßburger Konservatoriums. "Noch heute spiele ich leidenschaftlich gerne Klavier", strahlt Matter bei der Erzählung: "Ohne diese Ausbildung mit den hohen Anforderungen hätte ich auf musikalischer Ebene nicht so viel erreicht." Durch sein Elternhaus angeregt, war er in der evangelischen Johannesgemeinde in der Jugendarbeit aktiv und sammelte erste Chorerfahrungen.
Sein Abitur legte er nach Besuchen der Wirtschaftsgymnasien in Kehl und schließlich in Hausach ab. Matter entschied sich für sein Studium für eine Kombination aus Wirtschaft und Kultur. An der Hochschule Heilbronn findet er den "für mich richtigen Studiengang": Betriebswirtschaftslehre ergänzt um Kultur- und Veranstaltungsmanagement. "Im Anschluss habe ich auch beim Europa-Park in den Marketingbereich reingeschnuppert", erinnert sich Matter an seine beruflichen Anfänge, bevor er sich selbstständig machte. Marketing und Unternehmensberatung waren seine Tätigkeitsfelder. Neben "Golden Harps" war er auch bei der Organisation von Veranstaltungen und Workshops tätig. "Die Zeit war prägend, aber für mich keine Aufgabe für die Zukunft", so Matter im Rückblick.
Neue Möglichkeiten mit Kauf der Friedenskirche
Seit fünf Jahren ist Friedhelm Matter Verwaltungsleiter der Freien evangelischen Schule Lahr und leitet dort zusammen mit Schulleiter Walter Rudolph die pädagogische Einrichtung mit rund 700 Schülern und 100 Mitarbeitern. "Der Reiz ist die sozial und kirchlich geprägte Aufgabe, die jeden Tag auch unvorhergesehene Herausforderungen bietet", beschreibt Matter den Antrieb für diesen Beruf.
In das Jahr 2017 fiel eine zusätzliche Herausforderung. Die evangelische Kirchengemeinde Lahr vollzog den Verkauf der Friedenskirche im Münchtal und Matter begleitete mitverantwortlich den Kauf durch die evangelische Gemeinschaftsverband AB des Bezirks Lahr – AB steht für innere Mission Augsburgischen Bekenntnisses. "Golden Harps" ist quasi eine Abteilung der landeskirchlichen Gemeinschaft. Die Friedenskirche ist somit nicht nur weiter in kirchlicher Hand, sondern seit drei Jahren auch der klangvolle Probenraum des Gospel-Chors.
"So bin ich seit über 20 Jahren jeden Freitag bei den Chorproben", schwärmt Matter über die Freude durch die gemeinsame Begegnungen in Verbindung mit Musik. "Die vergangenen Pandemie-Jahre haben die Chorgemeinschaft noch verstärkt", schildert Matter, wie während der Lockdowns aus der Kirche per Livestream in die Wohnzimmer Proben veranstaltet wurden und der Zusammenhalt der Chormitglieder gefestigt wurde. Rund 45 Aktive mit Sängern, Band und Technik-Crew zählen zum Chor. Nach Auftritten im Rahmen des Chorfestes in Karlsruhe und der Landesgartenschau in Neuenburg ist "Golden Harps" am 4. August beim African Music Festivals in Emmendingen zu hören.
Über "Golden Harps" hat Matter seine Frau Marion kennengelernt. Sie als Solistin zu gewinnen, hatte für ihn damals als Leiter zunächst nur große musikalische Bedeutung. Inzwischen arbeitet die Solistin auch als Gesangslehrerin und sorgt für Stimmbildung im Chor. Gemeinsame Veranstaltungstermine "genießen wir beide sehr, sie als Sängerin und ich am Klavier oder Keyboard", so Matter. Heute lebt die Familie Matter mit ihren zwei Kindern in Meißenheim. "Familie, Job und Musik – diese drei Bereiche machen mich froh und wirken entspannend. Dafür brauche ich keine weiteren Hobbys."
Rembert Graf Kerssenbrock
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