Kulturen zusammenzubringen
Marlies Llombart sitzt dem Freundeskreises Alajuela-Lahr vor
Lahr Schon seit dem frühen Morgen ist Marlies Llombart auf den Beinen. Denn wie immer, wenn die Familie Gäste aus Spanien, Geschäftspartner ihres Mannes Juan Llombart, im Haus hat, lässt sie es sich nicht nehmen, ein leckeres Frühstück auf den Tisch zu bringen – selbstverständlich mit frischem Obst aus der eigenen Firma. Viel Trubel ist die dreifache Mutter und dreifache Oma gewohnt, zumal alle Kinder und Enkelkinder in direkter Nachbarschaft leben. "Wir lieben es, wenn wir alle zusammenkommen und beispielsweise gemeinsam essen", erzählt sie.
Auszeichnung mit der Staufermedaille
Marlies Llombart, die in Friesenheim aufgewachsen ist, ist eine sehr engagierte Frau – nicht nur innerhalb der Familie. Im vergangenen Jahr wurde sie für ihre soziale, kulturelle und ehrenamtliche Arbeit mit der Staufermedaille ausgezeichnet. Denn seit ihrer Gründung liegt ihr die Städtepartnerschaft zwischen Lahr und Alajuela in Costa Rica am Herzen. Llombart ist es auch, die diese lebendig hält und erfolgreich macht. Alles begann 2001 mit einem Bildhauerforum mit Künstlern aus Costa Rica im Stadtpark. "Weil die Begegnungen so schön waren, wollten wir es nicht einfach dabei belassen und haben 2004 den Freundeskreis Alajuela-Lahr ins Leben gerufen, mit einer Städtepartnerschaft als Ziel", berichtet die 67-Jährige. Weil sie eigentlich kein Vereinstyp ist, hat sie sich anfangs nur als Schriftführerin und Übersetzerin engagiert. Zwei Jahre später wurde sie zweite Vorsitzende und als der erste Vorsitzende verstarb, übernahm sie dessen Position und hat diese seither inne. Erst Ende Mai war sie zusammen mit einer über 30-köpfigen Delegation aus Lahr in der costa-ricanischen Partnerstadt. "Mitgebracht haben wir das Vorhaben, dort Arbeitskräfte für die Pflege und Kinderbetreuung in Lahr zu gewinnen", berichtet Marlies Llombart. Mit Leben erfüllt wird die Städtepartnerschaft außerdem durch den Schüleraustausch, Auslandspraktika, Preise für die beste Spanisch-Note, Kunstausstellungen oder Vorträge. In Alajuela steht die Unterstützung eines Schwerstbehindertenheims und eines Mädcheninternats im Vordergrund – mithilfe Freiwilliger, die der Freundeskreis sucht. Zusammen mit der Stadt konnte eine Klimapartnerschaft ins Leben gerufen werden.
Fünf Jahre lang für die Freien Wähler im Gemeinderat
Mit viel Herzblut hat sich Llombart von 2014 bis 2019 als Gemeinderätin der Freien Wähler für die Geschicke der Stadt eingesetzt. "Ich bin vom Fraktionsvorsitzenden angesprochen worden, ob ich nicht kandidieren möchte", erzählt sie. Zwar war sie zuvor nie politisch aktiv, kannte sich aber als Lahrerin bestens in den Bedürfnisstrukturen aus. Als Vertreterin des Oberbürgermeisters konnte sie viele bleibende Eindrücke gewinnen. "Es war eine sehr lehrreiche Zeit, weil ich Einblick erhalten habe, welche Prozesse durchlaufen werden, wie vielschichtig Entscheidungen sind und dass man sich dabei nicht nur Freunde macht", sagt sie.
Weiterhin aktives Mitglied ist Marlies Lllombart in der katholischen Kirchengemeinde Sancta Maria. Über Tischmutter der Kommunionskinder und der Gestaltung von Kindergottesdiensten ist sie schließlich im Gemeindeteam gelandet, das sich insbesondere im die Förderung des Gemeindelebens und kirchliche Veranstaltungen kümmert. Und wenn ihr bei all dem Ehrenamt noch Zeit bleibt, ist die studierte Sport- und Hauswirtschaftslehrerin sowie Physiotherapeutin noch mit Gymnastik, Radfahren und Schwimmen sportlich aktiv.
Marlies Llombarts persönliche Favoriten
Lieblingsbücher:
- Carlos Luís Zafón : "Der Schatten des Windes"
- Melanie G. Mazzucco: "Tintorettos Engel"
- José F. Oliver: "Fremdenzimmer"
Lieblingsserien:
- "Game of Thrones"
- "Outlander"
- "Damengambit"
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