Angedacht: Anna Lohf
Ein Stoßgebet wie ein Zauberspruch?

Anna Lohf | Foto: privat

Einer meiner ehemaligen Schüler in der 6. Klasse erklärt mir auf meine Frage, was denn ein Stoßgebet sei einmal: „Frau Lohf, ganz einfach: Wenn sie an einer Treppe stehen und da sehen sie jemanden, den sie nicht mögen. Dann beten sie einfach kurz, stoßen ihn und vielleicht klappt es.“

Kraft und Wirkung des Gebets

Das Gebet, ob Stoßgebet in akuter Bedrängnis oder auch nur als schlichtes Tischgebet, wird, so erlebe ich es, oft verwechselt mit einer Art Zauberspruch wie wir ihn aus Filmen kennen. Schnell in der richtigen Wortreihenfolge gesprochen und „hex-hex“ ist der Andere schon verzaubert. Zum Guten oder Schlechten, ganz wie wir uns wünschen.

Wenn ein Gebet so funktionieren würde, wäre es von außen betrachtet vielleicht erst einmal eine gute Lösung, doch wird es dem Gebet mit seiner Kraft und Wirkung glaube ich nicht gerecht. Beten eröffnet für mich gerade auch in diesen Tagen ein Kontakt zu einer Trostkraft, die mich in meiner tiefen Verletzlichkeit berührt und trägt. Und beten schenkt mir Zuflucht in dieser scheinbar heillosen Welt. Sie stärkt mich durch eine für mich nicht greifbare göttliche Energie, verbindet mich mit Anderen und lässt mich anders in dieser Welt leben.

Ich lade Sie ein, die Kraft des Betens – wieder – neu zu entdecken! Denn wie es der Heilige Franziskus von Assisi einmal zum Gebet sagte, dass das Ergebnis des Betens das Leben selbst ist.
Anna Lohf, Bezirksjugendreferentin Region Lahr

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