Nachgefragt bei Richard Sottru
Bäume und Sträucher richtig schneiden

Richard Sottru | Foto: Stadt Lahr

Lahr (ds) Bis zum 1. März dürfen Bäume und Sträucher laut Naturschutzgesetz noch geschnitten werden. Richard Sottru, Abteilungsleiter Öffentliches Grün und Umwelt bei der Stadt Lahr, erklärt, worauf zu achten ist.
 
Womit sollte man anfangen?
Geht es darum, Bäumen eine Form zu geben, macht man das überwiegend in der Zeit der Pflanzenruhe, also zwischen November und Februar. Manche Arten wie Walnuss vertragen gar keinen Schnitt. Der Schnitt an Obstbäumen folgt dem Ziel der Ertragssteigerung und wird ebenfalls im Winter durchgeführt. Bei Zier- und Blütensträuchern gibt es die größte Differenzierung. Zur Förderung der Blüte ist häufig ein Schnitt direkt nach der Blüte förderlich. Wichtig beim Schneiden ist ein gutes Werkzeug, um die Verletzung an der Pflanze so gering wie möglich zu halten. Ein Schnitt sollte immer knapp über einer Knospe erfolgen.
 
Halten die geschnittenen Bäume und Sträucher dann auch einer eventuellen Frostperiode stand?
Um zum Beispiel bei Rosen die Gefahr von Spätfrösten zu vermeiden, schneidet man zunächst 20 bis 30 Zentimeter weniger als eigentlich notwendig – und wenn dann wirklich keine Frostgefahr mehr besteht, schneidet man den Rest. Man sollte auch wissen: Je stärker man zurückschneidet, desto stärker treibt die Pflanze nachher wieder aus. Und jede Wunde ist eine potenzielle Eintrittspforte für Pilze und Schädlinge. Deshalb sollte man die Wunden klein halten, also durch rechtzeitigen Schnitt vermeiden, dass mehr als zehn Zentimeter dicke Äste geschnitten werden. Baumwachs oder andere Wundverschlussmittel verwendet man heute nicht mehr, weil sie das Einfaulen der Wunden eher begünstigen.

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