Fortsetzung Stadtteiltage
Verkehrsthemen in Hugsweier im Vordergrund

Ortsvorsteher Georg Bader (l.) und Oberbürgermeister Markus Ibert beim Stadtteiltag 2022 in Hugsweier | Foto: Stadt Lahr
  • Ortsvorsteher Georg Bader (l.) und Oberbürgermeister Markus Ibert beim Stadtteiltag 2022 in Hugsweier
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Lahr-Hugsweier (st). Bei der Fortsetzung der Lahrer Stadtteiltage 2022 hat sich Markus Ibert in Hugsweier im Ortschaftsrat sowie beim Bürgertreff am künftigen "DORV"-Zentrum über die Anliegen der Bürger informiert und zu den vorgebrachten Themen Position bezogen.

Brücke bei der Rubin Mühle

Die Familie Rubin wird ihr Wasserrecht mit dem Rückbau der Wasserkraftanlage an die Stadt Lahr übergeben. Hiermit ist die Renaturierung der Schutter zwischen der Rubin Mühle und dem Stadtteil Dinglingen verbunden. Hierzu laufen Abstimmungen mit dem Landratsamt, als jüngste Maßnahme fand eine Beprobung der Schuttersohle statt. Ziel ist zudem ein Neubau der Brücke im Anschluss an die Renaturierung – denn der Schwerlastverkehr über die bisherige Brücke bringe jeden Morgen den Verkehr zum Erliegen, berichtete der Ortschaftsrat. „Natürlich ist niemand damit zufrieden, dass es so langsam vorangeht, aber es handelt sich um einen komplexen Planungsprozess“, sagte Markus Ibert. Der Ortschaftsrat wird über die weiteren Schritte informiert.

"DORV"-Zentrum

Dorfladen, Mehrzweckräume, Café, Wohneinheiten: In Hugsweier soll ein "DORV"-Zentrum entstehen – die Abkürzung steht für „Dienstleistung und ortsnahe Rundum-Versorgung“. Das "DORV"-Team hat nun eine finanzielle Förderung eingeworben und lässt sich bei der Ausgestaltung des geplanten Ladens professionell beraten. „Das 'DORV'-Zentrum ist aus meiner Sicht eines der Paradethemen für bürgerschaftliches Engagement in Lahr. Als ich vor drei Jahren zum ersten Mal davon gehört habe, war ich gleich begeistert. Statt sich darüber zu beklagen, dass kein Einzelhandel mehr vor Ort ist, haben die Bürgerinnen und Bürger – unterstützt und aktiv begleitet von der Stadtverwaltung – die Sache selbst in die Hand genommen“, sagt Markus Ibert: „Mein Dank gilt allen Initiatorinnen und Initiatoren, und ich freue mich schon jetzt auf die Eröffnung.“ Für die Baugenehmigung fehle noch ein Lärmgutachten, das die Firma Eichner Bau schon in Auftrag gegeben habe, berichtete Georg Bader: „Es soll nach den Sommerferien vorliegen, und wir gehen davon aus, dass der Baubeginn dann zeitnah erfolgen wird.“

Bäume

Etwa 50 Bäume seien in Hugsweier entnommen worden, ein Ersatz noch nicht zu sehen, so eine Wortmeldung beim Bürgertreff – die Ortsvorsteher Georg Bader schnell auflösen konnte: „Alle Bäume werden ersetzt, aber erst im Herbst, wenn die Sommerperiode überstanden ist. Bei der Auswahl berücksichtigen wir Arten, die mit Hitze und Trockenheit gut zurechtkommen.

Schutterlindenberg

Die „wilde Bebauung“ auf dem Schutterlindenberg wurde im Ortschaftsrat thematisiert. Markus Ibert unterstrich, dass das Thema gesamtstädtisch zu betrachten sei und die Verwaltung derzeit eine entsprechende Beschlussvorlage erarbeite, die möglichst noch in diesem Jahr im Gemeinderat behandelt werden solle. Er plädierte für ein stufenweises Vorgehen, um zuerst die gravierendsten Fälle anzugehen.

Wohngebiet

Beim Bürgertreff wurde die Frage nach neuen Wohngebieten beziehungsweise nach der Fortentwicklung des Flächennutzungsplans gestellt. Markus Ibert verwies auf das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK), das derzeit im Entwurf vorliegt und noch im Gemeinderat behandelt wird. „Es ist gut, dass die Stadt wächst. Die Frage ist, wo und wie sie wächst“, hielt Ibert fest. „Das klassische Einfamilienhaus wird künftig eher die Ausnahme sein, aber es wird andere Möglichkeiten geben – beispielsweise Nachverdichtung, Bauen in die Höhe und die Nutzung der großen Leerstände.“

Gewerbegebiet

Im Ortschaftsrat ging Markus Ibert auf dem Beschluss des Gemeinderats vom Juli 2022 zu den geplanten Erschließungsmaßnahmen im Gewerbegebiet Rheinstraße Nord ein. Demzufolge strebt die Stadt strebt eine gewerbliche Nutzung der auf Gemarkung Hugsweier liegenden Grundstücke an. Der Gemeinderat hat die Verwaltung damit beauftragt, die planungsrechtlichen Voraussetzungen hierfür vorzubereiten. „Das gesamte Areal wird im künftigen Standortwettbewerb für die Region Gold wert sein“, zeigte sich der Oberbürgermeister überzeugt.

Tempo 30

Es wurde angeregt, auf der Kreisstraße am Ortseingang im Brückenbereich Tempo 30 einzurichten. Markus Ibert erläuterte die speziellen rechtlichen Vorgaben der Straßenverkehrsordnung. Die Einrichtung einer Tempo-30-Zone ist nur möglich, wenn ein ausreichender Gefahrenschwerpunkt besteht oder der bisherige Verkehrslärm auf der Kreisstraße als gesundheitsgefährdend eingestuft wird. Georg Bader zeigte sich skeptisch, ob ein Lärmgutachten – ähnlich wie auf der Kaiserswaldstraße in Kippenheimweiler – entsprechende Ergebnisse liefern würde: „Wirt haben hier deutlich weniger Fahrzeuge zu verzeichnen.“

Busanbindung

Eine Frage beim Bürgertreff zielte auf eine verbesserte Busanbindung von Hugsweier an die Kernstadt ab. Markus Ibert verwies auf den 2020 vom Gemeinderat beschlossenen Verkehrsentwicklungsplan, der dem öffentlichen Personennahverkehr künftig einen noch höheren Stellenwert zuweist, und auf die derzeit laufenden Abstimmungen mit der SWEG zur Weiterentwicklung des Busliniennetzes. „Grundsätzliches Ziel ist, die Anbindung der Ortsteile zu verbessern, den Takt auch an den Wochenenden zu erhöhen und den Preis attraktiv zu gestalten – aber all das muss sich im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten bewegen“, sagte Ibert. Der Gemeinderat wird sich voraussichtlich im Frühjahr 2023 mit der Lahrbus-Weiterentwicklung befassen.

Bahnhofdurchstich

Auch der lange geplante Durchstich vom Bahnhof nach Westen war beim Bürgertreff Thema. Markus Ibert hielt fest, dass der Bahnhofdurchstich eines der wesentlichen strategischen Verkehrsthemen der Stadt Lahr sei. Das Thema hänge allerdings mit dem Bahnausbau zusammen. Die Stadt habe sich jedoch bereits Vorkaufsrechte für Grundstücke auf der Westseite des Bahnhofs sichern lassen. Ibert betont: „Wir sind an dem Thema dran!“

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