Beschäftigte des Ortenau Klinikum
ver.di ruft zum Warnstreik auf
Lahr (st) Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ruft im Rahmen der Tarifrunde Bund und Kommunen am Dienstag, 14. März, Beschäftigte und Auszubildende aus den Ortenau Kliniken Lahr und Wolfach zum Warnstreik auf. Die OP-Kapazitäten werden in Lahr auch am Mittwoch, 15. März, nur auf Notversorgung laufen.
Am 14. März werden sich die Streikenden um 14 Uhr, vor dem Eingang der Klinik in Lahr, zu einer Kundgebung treffen. Gegen 14.30 Uhr werden die Beschäftigten und Azubis dann einen Demonstrationszug zum Lahrer Rathaus bilden. Dort wird es eine Abschlusskundgebung mit ver.di Bezirksgeschäftsführer Reiner Geis geben wird.
Die Beschäftigten wollen damit in den laufenden Tarifverhandlungen ein deutliches Zeichen setzen. Das erste Angebot der Arbeitgeber lautete insgesamt fünf Prozent mehr Lohn in zwei Stufen plus Einmalzahlungen. ver.di fordert dagegen 10,5 Prozent mehr Geld – und mindestens 500 Euro, damit Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen nicht trotz Lohnerhöhung Reallohnverluste haben. Azubis müssen angesichts der enormen Preissteigerungen mindestens 200 Euro mehr bekommen, verlangt ver.di. Nach dem Willen der Arbeitgeber soll es zudem für Beschäftigte in den Kliniken und Pflegeeinrichtungen eine Sonderregelung geben, wonach diese unter bestimmten Voraussetzungen auf Lohn verzichten sollen.
„Das Angebot, das uns die Arbeitgeber von Bund und Kommunen Ende Februar gemacht haben, ist eine Frechheit. Die Beschäftigten im Gesundheitswesen wurden in der Pandemie beklatsch und bejubelt. Zum Dank dafür soll ihnen der Lohn gekürzt werden können, wenn es einem Betrieb wirtschaftlich schlecht geht. Das ist respektlos“, stellt Michael Herbstritt, Gewerkschaftssekretär bei ver.di Südbaden Schwarzwald, fest. Es könne nicht sein, dass auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werde, was bei der Finanzierung des Gesundheitswesens schieflaufe. Dafür sei eine politische Lösung notwendig. Pflegekräfte, Therapeuten, Notfallsanitäter, Reinigungskräfte und Laborassistenten und alle anderen dazugehörigen Berufsgruppen trügen dazu bei, dass das Gesundheitssystem funktioniert. „Sie sind systemrelevant. Das muss sich auch im Lohn widerspiegeln“, macht Herbstritt klar. Der öffentliche Dienst muss ein attraktiver Arbeitgeber bleiben, sonst leide auch die Gesundheitsversorgung.
Das Ansinnen der Arbeitgeber, Löhne sogar noch kürzen zu wollen, sorge bei den Beschäftigten für viel Wut.
Mit den Warnstreiks und Aktionen machen die ver.di-Beschäftigten vor der dritten Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst vom 27. bis 29. März Druck auf die Arbeitgeber von Bund und Kommunen.
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