Stadtteiltag in Mietersheim
Themen rund um Berg und See

Ortsvorsteherin Diana Frei und Oberbürgermeister Markus Ibert beim Stadtteiltag 2022 in Mietersheim | Foto: Stadt Lahr
  • Ortsvorsteherin Diana Frei und Oberbürgermeister Markus Ibert beim Stadtteiltag 2022 in Mietersheim
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Lahr-Mietersheim (st).  Zum Auftakt der Lahrer Stadtteiltage 2022 hat sich Markus Ibert in Mietersheim im Ortschaftsrat sowie beim Bürgertreff am Haus zum See über die Anliegen der Mietersheimer informiert und zu den vorgebrachten Themen Position bezogen.

Seepark und Stegmattensee

„Das Paradies Seepark will in Mietersheim niemand missen – wir haben den schönsten Vorgarten in ganz Lahr“, betonte Ortsvorsteherin Diana Frei beim Bürgertreff. Dort nahmen Fragen rund um den Stegmattensee und das ehemalige Landesgartenschau-Gelände einen breiten Raum ein.

Markus Ibert kündigte an, dass die Verwaltung dem Gemeinderat in der Sitzung am Montag, 26. September, einen Beschlussvorschlag zur Seesanierung vorlegen wird. Diese soll im Mai 2023 abgeschlossen werden und zum Ziel haben, den Wasserverlust durch Verdunstung und Versickerung, der an heißen Sommertagen 800 bis 1.000 Kubikmeter betragen kann, auf maximal 150 Kubikmeter am Tag zu begrenzen. „Den See zuzuschütten wäre aus meiner Sicht keine Alternative“, bekräftigte der Oberbürgermeister. Zur Haftungsfrage für den Wasserverlust aufgrund undichter Dämme betonte er: „Alle Ansprüche der Stadt sind gestellt und werden juristisch verfolgt. Wir werden alles daransetzen, finanziell möglichst schadlos herauszukommen.“

Kritik gab es an dem groben Schotter auf der Veranstaltungsfläche, die dadurch schwierig begehbar und nicht barrierefrei sei. Der Oberbürgermeister sagte zu, dass die Verwaltung im Hinblick auf künftige Veranstaltungen prüfen wird, ob und wie hier nachgebessert werden kann. Im Ortschaftsrat kündigten Markus Ibert und Diana Frei zudem an, dass zwei Anregungen aus dem Gremium umgesetzt werden sollen: ein Fahrradverbot entlang der Uferpromenade in den Sommermonaten und eine Reduzierung der Geschwindigkeit bei der Zufahrt, die unter der Bundesstraße 3 hindurchführt, auf zehn Stundenkilometer.

Nachfragen gab es darüber hinaus zu der Sandsteinplatte mit Wappen der Lahrer Ortsteile, die während der Landesgartenschau entstanden ist, sowie zu großformatigen Fotos von Tieren im Seepark, die ebenfalls zwischenzeitlich ausgestellt waren. Markus Ibert wird prüfen, ob sich für die Platte ein geeigneter Platz auf dem Gelände finden lässt, und Diana Frei berichtete, dass die Tierfotografien künftig in der Ortsverwaltung zu sehen sein sollen.

Mietersheimer Berg

Hütten, Pools, Tierhaltung, Stacheldraht – die „wilde Bebauung“ am Mietersheimer Berg war im Ortschaftsrat ein zentrales Thema. Diana Frei kündigte an, dass der Ortschaftsrat die Eigentümer und Pächter der Flächen, auf denen gegen geltendes Recht verstoßen wird, in einem ersten Schritt über die geltende Rechtslage informieren wird. Markus Ibert begrüßte diesen Ansatz, wies aber darauf hin, dass er für die Problematik eine gesamtstädtische Lösung anstrebt. Er plädierte für ein stufenweises Vorgehen, um zunächst die schlimmsten Verstöße in den Griff zu bekommen – vor allem den Einsatz von Stacheldraht, an dem sich Wildtiere verletzen. Hierzu erarbeitet die Verwaltung eine Beschlussvorlage, die möglichst noch in diesem Jahr in den Gemeinderat eingebracht werden soll.

Beim Bürgertreff wurde zudem auf das Problem wild abgelagerter Abfälle am Mietersheimer Berg hingewiesen. Um das Thema Müll anzugehen, hat die Stadt den Runden Tisch „Sauberes Lahr“ einberufen. In der Folge hat beispielsweise der Bau- und Gartenbetrieb Lahr (BGL) im Juli 2022 vier Tage lang an prominenten Orten im Stadtgebiet wild herumliegende Abfälle nicht weggeräumt, um für das Thema zu sensibilisieren. „Die Aktion hat gezeigt, was der BGL leistet und was alles liegenbleibt, wenn er nichts tut“, bilanzierte Markus Ibert. „Klar ist aber auch, dass die Stadt gegen völlige Unvernunft und mangelnden Anstand nur begrenzt Abhilfe schaffen kann. Hier ist auch die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger gefragt.“

Grundschule

Ein Thema im Ortschaftsrat war die aktuelle Situation an der Grundschule: Das Gebäude verfügt mittlerweile über fünf Klassenzimmer, doch ab dem kommenden Schuljahr sind voraussichtlich zwei Klassenstufen zweizügig – und aufgrund von Neubaugebieten wird damit gerechnet, dass die Zahl der Schüler weiter steigt, berichtete Diana Frei. Mittel für eine modulare Erweiterung wurden angemeldet, der Gemeinderat wird in seinen Haushaltsberatungen darüber entscheiden.

Fachmarktzentrum

Der Ortschaftsrat erkundigte sich nach dem Stand der Entwicklungen im Fachmarktzentrum. Dieser ist jedoch unverändert, wie der Oberbürgermeister ausführte: Der Gemeinderat hat im Juni 2021 die Ansiedlung eines Lidl-Marktes im Fachmarktzentrum abgelehnt und die Stadtverwaltung beauftragt, alle notwendigen Schritte vorzubereiten, um eine nicht erwünschte Ansiedlung eines weiteren Lebensmitteldiscounters zu verhindern. Dies ist zwischenzeitlich erfolgt, neue Planungen seitens Lidl als Eigentümer der Fläche sind der Stadtverwaltung nicht bekannt.

Wohnungsbau

Beim Bürgertreff wurde der Wunsch nach neuem Wohnraum in Mietersheim geäußert. Mietersheim verfügt über Bauerwartungsland, bestätigte Diana Frei: „Der Ortschaftsrat wird sich hier für neue Möglichkeiten einsetzen.“ Mit Blick auf die gesamte Stadt begrüßte Markus Ibert, dass Lahr wächst und als attraktiver Wohnort wahrgenommen wird: „Wachstum sorgt für Dynamik. Allerdings sind die Zeiten, in denen man nur Neubaugebiete für klassische Einfamilienhäuser auf der grünen Wiese ausgewiesen hat, vorbei. Wir brauchen intelligente Lösungen, indem wir beispielsweise nachverdichten oder verstärkt in die Höhe bauen, was aber ebenfalls Grenzen hat.“ Hinzu kommt, dass auch die Infrastruktur mitwachsen muss: Schulen, Kitas, Straßen – deren Finanzierung stellt die Stadt in Zeiten der Haushaltskonsolidierung vor große Herausforderungen. Dennoch wird es weiterhin neue Wohnmöglichkeiten geben, sagte der Oberbürgermeister.

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