Lahrer Delegation in Kasama
Städtefreundschaft soll vertieft werden

Lahrer Delegation mit Stadtgärtnern von Kasama | Foto: Stadt Lahr
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Lahr (st) Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert war mit einer kleinen Delegation auf Einladung von Bürgermeister Shinju Yamaguchi in der befreundeten japanischen Stadt Kasama zu Besuch.

Die Fraktionsvorsitzenden des Lahrer Gemeinderats Eberhard Roth (Kommunale Freie Wähler Lahr, Sven Täubert (Bündnis 90/Die Grünen), Roland Hirsch (SPD), Richard Sottru, Leiter der Abteilung Grün und Umwelt, und Friederike Ohnemus, Leiterin der Abteilung Ratsarbeit, Marketing und Internationales, bekamen während des viertägigen Aufenthalts interessante Einblicke.

Anlass der Reise war das Keramikfestival, dessen Bedeutung und Strahlkraft mit der Lahrer Chrysanthema vergleichbar sind. Kasama hat sich als Stadt der Keramik landesweit und international einen Namen gemacht. Gemeinsam mit seinem Lahrer Kollegen eröffnete Bürgermeister Shinju Yamaguchi das Festival.

Willkommensempfang

Bei verschiedenen Empfängen bestand die Gelegenheit zum Kennenlernen und zu vertiefenden Gesprächen. So gab es einen Willkommensempfang, zu dem alle Personen eingeladen waren, die mit Lahr in Bezug stehen. Zu ihnen zählte beispielsweise der Keramikkünstler Hideki Inoue, der 2020 die regional beachtete Ausstellung im Lahrer Stadtmuseum mit initiierte. Er gilt als einer der führenden zeitgenössischen Keramiker in Japan, hat viele hochgeachtete Preise gewonnen und steht in Japan mit seinen Werken für die japanische Moderne. Der Besuch seines Ateliers war ein weiterer Höhepunkt des Besuchsprogramms

Beeindruckend war der Besuch der Stadtgärtnerei, die seit vielen Jahren im Austausch mit der Lahrer Stadtgärtnerei steht. Haben die Lahrer Stadtgärtner vor einigen Jahren mit der Aufzucht des Ozukuri nach japanischem Vorbild erfolgreich begonnen, werden nun in Kasama nach Lahrer Beispiel Kaskadenchrysanthemen gezüchtet. So zierten Chrysanthemenkaskaden im vergangenen Jahr erstmals ein historisches Gebäude in Kasama. Die Teezeremonie zur Begrüßung der Lahrer Delegation fand auf einer Grünfläche vor dem Rathaus statt. Diese hat Bürgermeister Yamaguchi, inspiriert von den Grünflächen in Lahr, auf einem Teil eines Parkplatzes anlegen lassen, um mehr Grün in die Stadt zu bringen.

Ein besonderer Programmpunkt war der Besuch des Inari-Schreins, der sich seit mehr als 120 Jahren der Zucht von Chrysanthemen widmet und ein jährliches, landesweit bekanntes Chrysanthemenfest veranstaltet. Nach einem Zeremoniell im Schrein durch Vizeoberpriester Yoshihiko Hanawa im Beisein seines Vaters Oberpriester Haruo Hanawo trug sich Oberbürgermeister Markus Ibert in das Goldene Buch des Schreins ein. 2007 wurden erste Kontakte mit Oberpriester Haruo Hanawa geknüpft, der im gleichen Jahr das Amt des Chrysanthemen-Botschafters bei der Chrysanthema übernahm. Aus den ersten Banden ist damals schnell ein intensiver Austausch zur Kultivierung von Chrysanthemen, Marketing und Tourismus entstanden, der 2018 in das Abschließen eines Freundschaftsvertrags der beiden Städte Kasama und Lahr mündete.

Freundschaft vertiefen

Weitere Highlights waren die Azaleenblüte im Azaleenpark, der ein touristischer Magnet in der Region Ibaraki ist, zu der Kasama gehört sowie der Besuch des internationalen Aikidofestivals. Die Ursprünge von Aikido, einer modernen japanischen Kampfkunst, gehen auf Kasama zurück. Auf dem Programm standen außerdem der Besuch des renommierten Keramikmuseums sowie das Künstlerhaus des japanischen Künstlers Rosanjin Crossing, das zum Nichido Kunstmuseum gehört.

Bürgermeister Yamaguchi und Oberbürgermeister Ibert bekräftigten bei ihrer Abschlussrede gemeinsam, die Städtefreundschaft vertiefen zu wollen. „Die Freundschaft zwischen unseren beiden Städten ist eine große Bereicherung, sowohl menschlich als auch kulturell. Wir haben vieles gemeinsam und dennoch gibt es auch einige Unterschiede. Es sind eben diese Unterschiede, die unseren Austausch so wertvoll und attraktiv machen“, fasste es Oberbürgermeister Markus Ibert zusammen.

Zwei weitere Tage verbrachte die Delegation in Tokio und traf dort den Lahrer Fabian Neumeister. Er besuchte mit der Delegation die Messe SuciTec Tokio. Diese beschäftigt sich mit Fragen der Stadtentwicklung und Infrastruktur für die Städte von morgen. Er gab der Delegation Einblicke in Japans Wirtschaft. Gerade mit StartUps können neue Wege beschritten werden. Dieses Thema stand beim Austausch mit Vertretern von „German Accelerator“ und „Takeoff Tokyo“ im Mittelpunkt.

Im Herbst 2024 wird es in Lahr einen Workshop geben, zu dem auch zwei Mitarbeitende aus dem Rathaus in Kasama erwartet werden. In diesem sollen weitere Felder der künftigen Zusammenarbeit identifiziert und Möglichkeiten des fachlichen Austauschs ausgelotet werden. Bisher sind es die Bereiche Grün, Tourismus und Marketing, in denen die beiden Städte in lebendigem Austausch stehen und verschiedenste Ideen umsetzen konnten.

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