Einjähriger Pilotversuch gestartet
Stadt teilt sich Elektroauto mit Bürgern
Lahr (st). "Verblüffend einfach“, so der häufigste Kommentar, den Klimaschutzmanager Michael Dutschke von seinen Kollegen aus dem Rathaus hört, wenn sie ihre Dienstgänge erstmals mit dem Elektroauto erledigen.
In einem einjährigen Pilotversuch hat für die Stadtverwaltung der Elektroflitzer von Stadtmobil Südbaden Vorfahrt vor dem städtischen PKW-Fuhrpark. So erscheinen die Angestellten der Kommunalverwaltung leise und abgasfrei zu Außenterminen. Der französische Kleinwagen eignet sich nicht für alle Dienstfahrten: „Viele städtische Fahrzeuge haben spezielle Aufbauten oder transportieren Material und Werkzeuge“, weiß der städtische Klimaschutzmanager, „doch für die PKW-Fahrten im weiteren Stadtgebiet eignet sich Carsharing am besten“. Der Ökonom, der auch im Privatleben Elektro-Carsharing nutzt, hat das Rechnungsprüfungsamt und die städtische Verwaltungsspitze überzeugt, indem er die verdeckten Kosten des städtischen Fuhrparks offenlegte. „Das ist die Arbeitszeit, die städtische Angestellte auf Anschaffung, Pflege, Tanken und Wartung der Abteilungsfahrzeuge verwenden, anstatt ihren eigentlichen Aufgaben nachzukommen“, erläutert Dutschke. Elektroautos zu teilen, ist nicht nur klimafreundlich, es ist auch rund 40 Prozent kostengünstiger für den Stadtsäckel als der Betrieb der städtischen Benziner. Ob die Rechnung aufgeht, soll nun der einjährige Pilotversuch zeigen.
Der elektrische Fünfsitzer, der seinen Standplatz an der Ladesäule am Rathausplatz hat, steht außerhalb der Dienstzeiten allen Bürgern zur Verfügung. Die Zugangskarte ist mit der Online-Registrierung bei Stadtmobil Südbaden oder bei Gemeinsam Mobil Lahr e. V. erhältlich. Da der Wagen eine behördliche Parkerlaubnis besitzt, sparen sich auch Privatnutzer die Parkgebühren auf den Lahrer öffentlichen Stellplätzen.
Auch Baubürgermeister Tilman Petters schaut zuerst, ob der „Elektroflitzer“ für ihn bereitsteht. Er sieht die Stadtverwaltung in der Rolle des Vorbilds für Bürger, aber auch für die Fuhrparks von Lahrer Unternehmen: „Wir fahren schon mal vor“, so Petters augenzwinkernd.
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