Spatenstich für Gartenhöfe
Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in Lahr
Lahr (st). Mit einem symbolischen Spatenstich am Mittwoch, 1. Juni, begannen die Erschließungsarbeiten für den ersten Bauabschnitt des Wohngebiets Gartenhöfe an der Lahrer Flugplatzstraße.
„Die Schaffung bezahlbaren Wohnraums ist und bleibt eines der wichtigsten politischen und gesellschaftlichen Ziele der nächsten Jahre“, sagt Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert. „Deswegen ist es umso wichtiger, dass wir als Stadt gemeinsam mit der Wohnbau Stadt Lahr konsequent darauf hinarbeiten, weitere finanziell erschwingliche Mietangebote zu schaffen. Mit dem Großprojekt Gartenhöfe im Lahrer Westen setzen wir ein Zeichen: Die Wohnbau Stadt Lahr bleibt auch weiterhin ein verlässlicher Partner für mehr Wohnraum zu fairen Preisen in Lahr und der Region.“
Bestand wird abgebrochen
Die bestehenden Gebäude im Quartier Im Eichert der Wohnbau Lahr stammen aus den 1960er-Jahren. Aufgrund gravierender baulicher Mängel sind sie wirtschaftlich nicht sanierungsfähig. Der Bestand wird daher abgebrochen, die Flächen werden neu bebaut. Ziel ist, die allgemeinen Lebensverhältnisse in dem Wohngebiet zu verbessern, der Bewohnerschaft den Verbleib zu ermöglichen und zusätzlichen kostengünstigen Wohnraum bereitzustellen.
Im Juli 2018 hatte der Lahrer Gemeinderat einen städtebaulichen Wettbewerb beschlossen, aus dem k9 Architekten aus Freiburg im April 2019 als Gewinner hervorging. Auf Grundlage dieses Wettbewerbs hat das Ingenieurbüro Fichtner Water & Transportation aus Freiburg die Erschließungsanlagen für die Verkehrsanlagen und die Entwässerung geplant. „Wir legen gemeinsam mit der Wohnbau Stadt Lahr großen Wert darauf, die Bewohnerinnen und Bewohner in das Projekt einzubinden – von der Planung über die Bauphase bis hin zur Fertigstellung“, sagt Lahrs Baubürgermeister Tilman Petters. „Da sie über die gesamte Bauzeit der Maßnahme im Quartier verbleiben, erfolgt die bauliche Umsetzung in Abschnitten. Vor diesem Hintergrund kommt der Koordination von Erschließung, Abbruch und Neubau eine wesentliche Bedeutung zu.“
Erschließung des Quartiers
Das Quartier Gartenhöfe wird vor allem über die bestehende, in Nord-Süd-Richtung verlaufende Flugplatzstraße als östliche Begrenzung erschlossen. Die zukünftige Amelia-Earhart-Straße, der bisherige Almweg in Nord-Süd-Richtung, wird als westliche Begrenzung des Quartiers ausgebaut und über den weite bestehenden Almweg in Ost-West Richtung ebenfalls an die Flugplatzstraße angeschlossen.
Für die innere Erschließung des Baugebiets sind verschiedene Straßenkategorien vorgesehen. Die durchlaufende Verbindungsschleife über die Straßen Eichertsgrund-Don Bosco-Flugplatzstraße Süd übernimmt die Funktion einer Sammelstraße und ist als Zone 30 vorgesehen. Die weiterführenden Straßen in Ost-West-Richtung sowie die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Straße Neue Scholle werden als verkehrsberuhigter Bereich ausgebaut.
Die Buslinien fahren zukünftig durch das Quartier. Für sie werden barrierefreie Bushaltestellen gebaut. Bei der Kita Don Bosco sind zwei Stellplätze für E-Carsharing-Fahrzeuge mit entsprechender Ladesäule sowie am Rande des geplanten Quartiersplatzes ein Bikesharing-Angebot vorgesehen. Somit wird das Quartier mit Bus, Bike- und Carsharing drei nachhaltige Mobilitätsangebote aufweisen.
Darüber hinaus wird im Baugebiet das Kanalnetz neu aufgebaut und im Trennsystem entwässert.
Start der Arbeiten
Die Arbeiten starten mit der Herstellung der Straße „Eichertsgrund“. Sie erschließt den gesamten ersten Bauabschnitt und beginnt mit einer neu herzustellenden Einmündung an der Flugplatzstraße in Richtung Hugsweier. Von dort verläuft die Straße unmittelbar entlang der Nordseite des bestehenden Stadtteilzentrums Don Bosco in Richtung Westen. Am westlichen Ende der Straße zweigt nach Norden ein Parkplatz mit westlich angeordneten öffentlichen Stellplätzen ab. Zudem entsteht dort ein drei Meter breiter Geh- und Radweg. Dessen Anschluss an die zukünftige Amelia-Earhart-Straße erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt nach Abbruch der Obdachlosenunterkunft.
Der östliche Abschnitt der Straße Eichertsgrund erhält eine Fahrbahnbreite von 5,50 Metern, ergänzt um einen Längsparkstreifen und einen dahinterliegenden Gehweg auf der Südseite. Der westliche Abschnitt der Straße wird als verkehrsberuhigter Bereich ausgebaut.
Die Erschließungsarbeiten für den ersten Bauabschnitt enden voraussichtlich Mitte November 2022. Die Gesamtkosten inklusive Planungskosten betragen hierfür rund 1,8 Millionen Euro.
Erster Bauabschnitt mit vier Gebäuden
Im ersten Bauabschnitt nördlich der Straße Eichertsgrund realisiert die Wohnbau Stadt Lahr in vier Gebäuden 42 Wohnungen, von denen 38 Wohnungen mit Mitteln aus dem Landeswohnraumförderprogramm gefördert werden. Die Wohnungsgrößen erstrecken sich dabei von kompakten Zwei-Zimmer-Wohnungen von 47 und 59 Quadratmetern über solide Drei-Zimmer-Wohnungen zwischen 62 und 77 Quadratmetern bis hin zu geräumigen Vier-Zimmer-Wwohnungen mit 87 und 91 Quadratmetern Wohnfläche. Der Bauantrag wird noch im Juli 2022 eingereicht. Mit dem Bau kann begonnen werden, wenn sich die Baupreise stabilisieren.
Nach Fertigstellung aller Maßnahmen werden im Planungsgebiet etwa 246 Wohnungen mit rund 17.700 Quadratmeter Wohnfläche gebaut worden sein.
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