Unterstützung durch Deutsche Bahn
Rückenwind für das Güterverkehrsterminal Lahr

Oberbürgermeister Markus Ibert | Foto: Stadt Lahr
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Lahr (st). Die Deutsche Bahn (DB) hat erstmals öffentlich ihre Unterstützung für das Güterverkehrsterminal Lahr (GVT) ausgesprochen. Der Lahrer Oberbürgermeister Markus Ibert begrüßt diesen Schritt ausdrücklich. „Es freut mich, dass sich die Bahn nun so deutlich zu dem Projekt Güterverkehrsterminal Lahr bekennt. Das ist eine Bestätigung unserer jahrelangen Vorarbeit mit professionellen Planern. Mit der Unterstützung der Bahn ist ein wichtiger Meilenstein erreicht“, sagt Ibert. „Für dieses Projekt brauchen wir allerdings einen langen Atem. Wir müssen noch viele Gespräche führen, Abstimmungen treffen und Entscheidungen umsetzen. Ein Güterterminal erfordert ein sehr komplexes Verfahren mit vielen Beteiligten. Es ist kein Selbstläufer und hat viele planerische, betriebliche und standortrelevante Facetten, die zu berücksichtigen sind, damit es nicht zu unüberwindbaren Hindernissen kommt.“

Die Verantwortlichen der Stadt Lahr bringen das Thema GVT unter Einbindung der Industrie- und Gewerbezentrum Raum Lahr GmbH (IGZ) seit nahezu zehn Jahren voran. Im Kern geht es um eine Anlage, bei der Güter von der Straße auf die Schiene verlagert werden sollen. Das Terminal soll an der neu entstehenden Güterzugtrasse der Rheintalbahn im Bereich des Flughafenareals Lahr entstehen. Der Lahrer Gemeinderat hat den Willen zur Realisierung eines GVT zuletzt 2018 in einem Grundsatzbeschluss bestätigt – unter der Voraussetzung, die Belastungen vor Ort so gering wie möglich zu halten. In der vergangenen Woche hat Christoph Klenert als Vertreter der DB bei einem Ortstermin mit dem Lahrer Bundestagsabgeordneten Dr. Johannes Fechner in Ringsheim deutlich gemacht, dass die Bahn das Projekt GVT Lahr unterstützt.

Verkehrslenkende Maßnahmen

Für Markus Ibert ist aber bei dem gesamten Projekt ein Punkt entscheidend: „Das GVT Lahr darf nicht dazu führen, dass die Bevölkerung in Lahr durch zusätzliche Güterverkehre in den Ortschaften belastet wird.“ Das bedeutet konkret: Die B415 muss für LKW, die aus dem Kinzigtal über den Schönberg kommen, gesperrt werden, für LKW aus dem Schuttertal dagegen muss sie weiterhin befahrbar bleiben. „Ein Güterverkehrsterminal in Lahr ohne verkehrslenkende Maßnahmen auf der B415 und auch für die Umlandgemeinden ist mit mir als Oberbürgermeister nicht machbar“, bekräftigt Ibert, der sich weiterhin eng mit den Lahrer Nachbargemeinden abstimmen will, um eine regionale Akzeptanz des Projekts zu erreichen.

Der Lahrer Oberbürgermeister setzt dabei auf die Unterstützung des Landes und insbesondere auf Verkehrsminister Winfried Hermann, der in den vergangenen Jahren vielfach die Unterstützung seines Hauses für dieses Projekt bekräftigt hat. Der Minister hat immer wieder betont, welch wichtige Bedeutung ein Terminal in Lahr für die Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene und damit für eine zukunftsfähige Güterverkehrspolitik des Landes haben kann. Lahr kann damit einen wichtigen Beitrag zu einer zukunftsfähigen regionalen Infrastruktur leisten. Ibert: „Die Unterstützung des Verkehrsministers ist mir sehr wichtig. Wir befinden uns in guten Gesprächen mit dem Ministerium, wie wir gemeinsam mit dem Land sicherstellen können, dass die Anforderungen an das geplante Terminal Lahr auch erfüllbar sind.“

Drittes und viertes Gleis

Aktuell stimmen sich die Stadt Lahr und die DB unter Einbindung von Fachplanern über sinnvolle und wirtschaftliche Anbindungsoptionen des GVT an das zukünftige dritte und vierte Gleis der Neubaustrecke der Rheintaltrasse ab. Konkret geht es darum, mögliche Weichenpositionen festzulegen, sodass die Güterzüge in das zukünftige Terminal einfahren und auf die Rheintaltrasse ausfahren können. Diese so genannten Anschlussweichen sollen schon im Planfeststellungsverfahren der DB berücksichtigt werden. Eine Änderung dieses Verfahrens zu einem späteren Zeitpunkt würde erhebliche Folgekosten nach sich ziehen und die Umsetzung möglicherweise verzögern.

Bundesverkehrswegeplan

Einen weiteren großen Entwicklungsschritt sieht Ibert in der Aufnahme des Terminals in den Bundesverkehrswegeplan 2030. In diesem Planwerk sind alle Verkehrsinfrastrukturplanungen des Bundes dargelegt, die bis Ende des Jahrzehnts auf der Basis von Kosten-Nutzen-Analysen und planerischen Voraussetzungen in Dringlichkeitsstufen klassifiziert werden. Damit würde das Projekt einen weiteren Konkretisierungsgrad und größere Planungsverlässlichkeit erreichen. Mit der Begründung, es handle sich noch nicht um ein Bundesprojekt, wurde die Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan bislang zurückgestellt.

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