Wettbewerb: Rad- und Gehweg Hugsweier gewinnt
Projekt mit Vorbildcharakter
Lahr-Hugsweier Ein gutes Konzept und die richtige Herangehensweise: Für den Rad- und Gehweg zwischen Lahr-Hugsweier und der Bundesstraße 3 wurde der Ortenaukreis am Donnerstag, 26. Oktober 2023, im Wettbewerb „Gemeinsam aktiv. Mobil in ländlichen Räumen“ durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) ausgezeichnet.
Mit dem gelungenen Beitrag zur Verbesserung der aktiven Mobilität konnte der Ortenaukreis als eines von insgesamt 20 Projekten und einzige Maßnahme in Baden-Württemberg punkten. Mit der Auszeichnung, die Radverkehrskoordinatorin Luise Markert in Bonn entgegennahm, darf sich der Ortenaukreis und das für den Radwegebau verantwortliche Straßenbauamt schon über die zweite Würdigung für die Maßnahme freuen: denn diese landete schon 2022 auf dem dritten Platz beim Landespreis Radinfrastruktur des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg.
„Um die umweltfreundliche Mobilität im ländlichen Raum weiter voranzubringen und damit Pendler und Schüler ebenso wie Sportler, Freizeitradelnde und Touristen gut und sicher ans Ziel kommen, hat der Ortenaukreis schon früh in die Förderung des Radverkehrs investiert“, so Landrat Frank Scherer. Mit seinem Radwegebauprogramm habe sich der Kreis seit 2008 zum Ziel gesetzt, mindestens sechs Kilometer Radwege pro Jahr entlang von Kreisstraßen neu zu bauen. 92 Kilometer seien seitdem umgesetzt worden, sodass bis Jahresende 188 Radwegkilometer entlang von Kreisstraßen zur Verfügung stehen und nur noch rund 30 Kilometer fehlen bis alle sinnvollen Radwege an Kreisstraßen gebaut sind.
Mehr Sicherheit mit innovativer Lösung
„Kombiniert mit einer innovativen Lösung haben wir mit dem Rad- und Gehweg bei Lahr-Hugsweier eine weitere wichtige Lücke im Wegenetz des Ortenaukreises geschlossen,“ so der Landrat weiter. Die Straße sei zuvor für den Rad- und Fußverkehr kaum nutzbar gewesen. Nun habe man die verschiedenen Verkehrsarten klar voneinander getrennt sowie an der Bahnbrücke einen Fahrstreifen für den KFZ-Verkehr gesperrt und eine Ampel installiert. „Der Radverkehr hat dadurch beim Überfahren der Brücke Vorrang vor dem motorisierten Verkehr – das ist ein Novum auf unseren Kreisstraßen und steigert die Sicherheit und den Fahrkomfort für Radverkehr signifikant“, so Scherer.
Für den Neubau des Rad- und Gehweges zwischen Hugsweier und der B 3 erhält der Ortenaukreis nun ein Preisgeld von 5.000 Euro und wird zudem im Online-Nachschlagewerk für Mobilitätslösungen Mobilikon vorgestellt. Mobilikon hilft Kommunen, auf ihre Herausforderungen abgestimmte Mobilitätslösungen zu finden und umzusetzen.
Die Parlamentarische Staatssekretärin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Elisabeth Kaiser, sagte anlässlich der Auszeichnung: „Für gleichwertige Lebensverhältnisse brauchen wir innovative Konzepte für die Lebensqualität in ländlichen Räumen. Mobilität ist dafür eine der wichtigsten Voraussetzungen.“ „Die Förderung des Fuß- und Radverkehrs ist nicht nur ein Großstadt-Thema“, ergänzte BBSR-Direktor Markus Eltges. „Auch kleinere Städte und Gemeinden können damit punkten und die Menschen dazu animieren, das Auto häufiger stehen zu lassen. Der Wettbewerb wirft ein Schlaglicht auf das Engagement vor Ort und lädt dazu ein, sich von den guten Beispielen inspirieren zu lassen.“
Der Wettbewerb fand unter dem Dach des Programms Region gestalten statt. Das BMWSB unterstützt damit Vorhaben mit spezieller Ausrichtung auf ländliche Räume. Es zielt darauf ab, deutschlandweit gleichwertige Lebensverhältnisse zu fördern – ein Kernanliegen der Raumordnungspolitik des Bundes. Das BBSR bereitet die neuen Handlungsansätze für die Praxis auf und leitet daraus übertragbare Erkenntnisse für ländliche Räume ab.
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