Meilenstein für weiteres Zusammenwachsen
Neue Brücke zwischen Schwanau und Gerstheim

Lahr/Schwanau (st). „So weit waren wir mit unserem Brückenprojekt noch nie. Seit über 40 Jahren versuchen die Gemeinden am Oberrhein, die eingeschränkten Möglichkeiten der Rheinüberquerung auf der Höhe Lahr – Erstein spürbar zu verbessern, zunächst als grenzüberschreitende Interessengemeinschaft, seit 2004 als formeller Zweckverband. Nun haben wir eine gut ausgearbeitete Machbarkeitsstudie mit deutlich positiven Grundaussagen und die Willenserklärung der beiden Standortgemeinden Schwanau und Gerstheim zugunsten einer Rheinbrücke für Fußgänger, Radfahrer und Linienbusse auf ihrer Gemarkung. Ebenso wie mein Ersteiner Kollege Jean-Marc Willer sehe ich dies als einen wichtigen Meilenstein zum weiteren Zusammenwachsen unserer Raumschaft an“, freut sich Lahrs Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller, zugleich auch Vorsitzender des Zweckverbandes Vis-à-Vis.

Verlängerung der bestehenden Straße

Die rund 450 Meter lange Brücke soll in Verlängerung der bestehenden Straße über die Schleuse den Rhein überqueren und nördlich des Ottenheimer Baggersees auf deutscher Seite ankommen. Damit können rund fünf Kilometer Weg entlang des Rheines eingespart werden für alle diejenigen, die von Frankreich aus eher in Richtung Norden auf deutscher Seite möchten. Das sind fünf Kilometer, die von den meisten noch als viel länger empfunden werden, weil man sich zunächst vom Ziel am Rhein entlang wegbewegt.

Selbst wenn Lahr nicht Standort der Brücke sein wird, war es der Stadt immer wichtig, als Lokomotive und Ideengeberin für deren Planung und Umsetzung zu wirken. Dies soll sich auch nicht ändern, wenn es nun um technische und rechtliche Details, politische Unterstützung oder um Förderung und Finanzierung gehen wird. Gerade vor dem Hintergrund der notwendigen Verkehrswende sieht die Stadt die vorgesehene Beschränkung auf umweltfreundliche Mobilitätsarten als Chance, die Menschen zukunftsorientiert und nachhaltig einander näher zu bringen.

Zweckverbad Vis-à-Vis und Eurodistrikt

Eine besondere Rolle wird dabei – neben dem Zweckverband Vis-à-Vis – der Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau spielen. Die Verantwortlichen des Eurodistrikts sind bei den Regierungen in Frankreich und Deutschland gut vernetzt und arbeiten mit den Kommunen intensiv daran, möglichst schon ab 2020 einen deutlich ausgebauten grenzüberschreitenden Linienbusverkehr auf der Strecke Erstein-Lahr anzubieten. Mit der neuen Rheinbrücke wären dann deutliche Streckenverkürzungen und Zeitgewinne verbunden, von denen auch Lahrer Bürger und Gewerbetreibende profitieren werden. Die Brücke kann also ein Vorzeigeprojekt der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, der Wirtschaftsförderung und des Klimaschutzes werden.

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