Blühwiesen in Lahr
Neu angelegte Flächen für mehr Artenvielfalt

Blühwiese als Modellversuch vor dem Stadtmuseum in der Tonofenfabrik | Foto: Stadt Lahr
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  • Blühwiese als Modellversuch vor dem Stadtmuseum in der Tonofenfabrik
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Lahr (st) Es blüht in der Lahrer Innenstadt: Auf Kreisverkehren, Verkehrsinseln und in der Fußgängerzone hat die Stadtverwaltung neue Blühwiesen angelegt.

Seit Jahren ist der stetig fortschreitende Verlust von blühenden Flächen in Städten, aber auch an Stadträndern und in Außenbereichen bekannt. Solche Flächen sind vor allem für verschiedene Insekten, Wildbienen und Kleintiere wichtige Nahrungsquellen und bieten ihnen zudem Lebensraum.

Auch die innerstädtischen und die stadtnahen Bereiche verfügen über Potenzial, etwa in Form von Verkehrsinseln, Begrünung entlang von Straßen oder Beeten, die Bäume umgeben. Ökologisch aufgewertet, können diese Flächen über einen langen Zeitraum Futterpflanzen für Insekten mitten in der Stadt vorhalten. So muss keine Trennung zwischen Siedlungsbereich und Natur stattfinden: Eine funktionierende Natur kann eine Lebensgrundlage bieten und, verzahnt mit dem Siedlungsbereich, Folgen der Klimaveränderung abmildern.

Ökologische Aufwertung

In Lahr sind nun ein Kreisverkehr in der Goethestraße und ein weiterer in Burgheim ökologisch aufgewertet worden. Die vorhandene „Schotterwüste“ wurde jeweils durch spezielle Substratmischungen für trockene Standorte ersetzt und eine trockenheitsverträgliche Präriepflanzung eingebracht. Diese muss nur wenig gewässert werden und ist in der Unterhaltung relativ pflegeleicht. Neben einem ästhetischen Bild bieten die gepflanzten Stauden wie Salbei, Scheinsonnenhut und Mädchenauge zahlreichen Insekten Nahrung und Lebensraum.

Bäume in der Fußgängerzone bringen von sich aus bereits viele positive Effekte wie Beschattung oder Kühlung des Mikroklimas mit sich. Um diese Effekte weiter zu stärken, wurde in einem Modellversuch vor dem Stadtmuseum in der Tonofenfabrik eine hoch aufwachsende, insektenfreundliche Blühwiese unter den Baum eingesät.

Klimaveränderungen

Entlang der Bundesstraße 415 wurde bereits im vergangenen Jahr an mehreren Stellen der Mittelstreifen entsiegelt und neu begrünt. Am Friedrich-Ebert-Platz konnte eine betonierte Verkehrsinsel aufgebrochen werden und am Doler-Platz wurden der Schotter in den Beeten sowie die vergreiste Lavendelpflanzung entfernt. Anstelle von kargen Verkehrsinseln entstanden so Standorte für insgesamt 14 Bäume und 500 Quadratmeter Blumenwiese als Habitate für viele Insekten.

„Die Stadt Lahr hat in Zeiten der Klimaveränderung eine hohe Verantwortung gegenüber den Bürgern sowie der Flora und Fauna“, sagt Fabian Roßmanith, Leiter der Abteilung Grün und Umwelt, die gemeinsam mit dem Bau- und Gartenbetrieb Lahr (BGL) die neuen Blühwiesen umgesetzt hat. „Wir wollen deshalb stetig neue Möglichkeiten schaffen und Lösungen anbieten, um in einem besonderen Geflecht aus verschiedenem Nutzungsdruck und Interessensspannungsfeldern, die in der Stadt und ihrer Umgebung präsent sind, gerecht zu werden.“

Blühwiese als Modellversuch vor dem Stadtmuseum in der Tonofenfabrik | Foto: Stadt Lahr
Präriepflanzung mit Stauden am Kreisverkehr in Burgheim  | Foto: Stadt Lahr

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