Kulturstammtisch in Lahr
Museumsplatz wird zur Denkfabrik
Lahr (st). Ein Austausch zwischen Lahrer und den Akteuren der Kultur – das ist das Anliegen einer offenen, regelmäßigen Diskussionsrunde, die das Kulturamt Lahr gemeinsam mit dem Stadtmuseum Lahr in Kooperation mit dem Förderverein Tonofenfabrik Stadtmuseum und dem neuen Pächter des "Biermichel", Tobias Venzke, ab Mai ins Leben ruft - sofern es Corona zulässt. Ziel ist auch die Vernetzung der Kulturschaffenden untereinander. Beim „Kulturstammtisch“ tauschen sich an jedem ersten Donnerstag im Monat wechselnde Gäste auf dem Podium in lockerer Atmosphäre zu verschiedenen Schwerpunktthemen aus. Wortmeldungen aus dem Publikum sind ausdrücklich erwünscht. Je nach Wetterlage findet die Veranstaltung vor oder im Stadtmuseum Tonofenfabrik statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Zukunftsweisender Dialog
Kulturamtsleiterin Cornelia Lanz freut sich auf die neue Veranstaltungsreihe: „Wir wollen, dass das Museum zu einem offenen Begegnungsort wird, zu einer Denkfabrik in angenehmer Kennenlern-Umgebung. Unser Kulturamts- und Museumsteam wird dabei in verschiedene Rollen schlüpfen. Wir werden zu Moderatoren, Mentoren, Vernetzern und kulturbegeisterten Motivatoren, die Wege und Raum finden, Ideen umzusetzen.“
Lahrs Erster Bürgermeister Guido Schöneboom erwartet viele interessante Gespräche in lockerer Atmosphäre. „Eingeladen sind in erster Linie Lahrerinnen und Lahrer, egal ob sie aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Kirche, Vereinen oder Verwaltung kommen. Kulturschaffende, Kulturinteressierte und Freunde der Kultur sind selbstverständlich ebenfalls herzlich willkommen. Der neu gestaltete Museumsplatz bietet einen tollen Rahmen mit Feierabend-Feeling, um über zukunftsweisende Themen unserer Stadt zu diskutieren. Wer will, kann auch nur entspannt zuhören, in einem der neuen Lahr-Liegestühle.“
Mit dieser Aktion startet das Kulturamt den Prozess „Kulturkonzeption 2026“, mit dem es auf die aktuellen gesellschaftlichen Umbrüche und Entwicklungen eingehen möchte. Gemeinsam mit der Stadtgesellschaft sollen in einem mehrjährigen Austausch – ausgehend von der Kultur der Gegenwart – gesellschaftliche Entwicklungen und Trends identifiziert werden, und unter Einbindung von empirischen Untersuchungsergebnissen von Studierenden der Universität Heilbronn langfristige Strategien abgeleitet werden.
Die Leitfragen, die in entspannter Gesprächsrunde erörtert werden, lauten: „Wie kann die Kulturstadt von morgen aussehen?", „Welche Kulturstadt wollen wir?“ und Wie machen sich Kultureinrichtungen für die Zukunft fit?" Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Stadtentwicklung sind die zentralen Faktoren, die unsere Zukunft prägen werden – auch in der Kultur.
Gäste auf dem Podium
Unter den Gästen auf dem Podium: Der Oberbürgermeister Markus Ibert und Vertreter aus der städtischen Verwaltung, verschiedene Experten, regionale Künstler und solche, die jeweils aktuell im Rahmen der „Villa Jamm Artists“ (AiR) in Lahr residieren. Zum Beispiel wird sich der Stardirigent Michael Güttler mit dem zeitgenössischen Musikinterpreten Armando Merino über die Kulturstadt von morgen austauschen. Aus Leipzig wird der Digitalisierungsspezialist Dennis Willkommen erwartet. Die für ihren Kurzfilm „Masel Tov Cocktail“ preisgekrönte Filmproduzentin Christine Duttlinger wird mit Klischees über jüdisches Leben aufräumen. Lüdenscheids Theaterdirektorin Rebecca Egeling und Moritz Eggert aus München, Feminist und seines Zeichens der „Bad Boy of Music“ bei der NMZ gehen der Frage nach, ob Frauen nackt sein müssen, um ins Museum zu kommen. Wie multikulturell Lahr ist, wird nicht nur von der Unternehmerin Olesja Romme und der Integrationsbeauftragten Charlotte Wolff, sondern auch von dem indischen Pianisten Pervez Mody, dem kurdischen Musiker Emin Gashi des Songwriter-Trios "Solid Dream" und dem syrischen Bildhauer Kamal Ismael illustriert. Der Dirigent der Stadtkapelle Lahr Nicholas Reed wird an der Seite weiterer Akteure beleuchten, was sich Vereine von der Stadt Lahr wünschen. Was Architektur und Kultur miteinander zu tun haben, diskutieren der Unternehmer und Architekt Jürgen Grossmann, die Architektin Dagmar Abt und Stadtplanerin Sabine Fink.
Musikalische Feierabend–Oase
Während der erste Donnerstag im Monat für den Kulturstammtisch reserviert ist, wird sich der Platz vor dem Museum an allen anderen Donnerstagen zwischen Mai und September in eine musikalische Feierabend-Oase verwandeln. Unterschiedlichste Bands aus der Region und den umliegenden Großstädten sorgen für mal groovigen, mal lauschigen Sound. Wer einfach nur entspannen und abschalten will, kann sich zurücklehnen, der jeweiligen Live-Musik zuhören und sich mit badischen Weinen und Snacks aus der Region verwöhnen lassen.
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