Mediathek & Co.
Mehr als ein bloßer Ort der Ausleihe
Lahr/Ettenheim (ds). Sind sie eher Bildungsstätte, Begegnungsort oder Teil unserer Freizeitaktivitäten? Stadtbüchereien und Mediatheken sind alles in einem und wo es sie gibt, aus dem städtischen (Kultur-)Angebot nicht mehr wegzudenken.
1877 ins Leben gerufen, präsentiert sich die Mediathek Lahr im "Haus zum Pflug" zeitgemäß. Ihr Angebot nutzen rund 100.000 Besucher jährlich, die nicht nur aus Lahr, sondern auch aus Friesenheim, Offenburg, dem Elsass, Ettenheim, Rust oder Schuttertal kommen. "Wir bieten 43.000 physische Medien und rund 23.000 e-Medien zum Download an", berichtet Birgit König, Abteilungsleiterin Mediathek bei der Stadt Lahr. Bücher, Zeitschriften, CD ROM, CD, DVD, Brettspiele, Konsolenspiele und Zeitungen gehören zu den physischen Medien, E-Books, e-Audio,-e-Paper und e-Learning-Kurse zu den elektronischen. Auf der Liste der am meisten ausgeliehenen Titel stehen in Lahr Kinder- und Jugendbücher, aber auch CDs werden stark nachgefragt.
Die angenehme Atmosphäre und der WLAN-Zugang lädt die Besucher zum Verweilen. Mit ihrem Veranstaltungsangebot bereichert die Mediathek Lahr das Kulturleben ihn der Stadt. "So gibt es Lesungen, Vorträge und Buchvorstellungen, außerdem nehmen wir an der Sommerleseaktion ,Heiß auf Lesen' teil und veranstalten über Lesungen, Vorträge und Buchvorstellungen bis zu den Literaturtagen den Mundartwettbewerbs ,Lahrer Murre'", zählt König auf. Mit der Friedrichschule sowie den Grundschulen in Sulz und Meißenheim kooperiert die Mediathek schon seit vielen Jahren. "Mit einem speziellen Programm, dessen Bausteine aufeinander aufbauen, lernen die Kinder die Mediathek selbst und deren Nutzung kennen", erläutert Birgit König, die immer wieder über die Begeisterung der kleinen Besucher freut. Sie wünscht sich, dass die Mediathek bald noch mehr zu einem Lernort und Treffpunkt wird. "Schon seit etwa fünf Jahren sprechen wir von einer Vergrößerung, da wir hier seit 1989 untergebracht sind und sich seitdem nicht viel verändert hat. Aber die Stadt hat aktuell andere Höchstleistungen zu stemmen", betont sie.
Auch in Ettenheim bräuchte man mehr Platz für Medien, Arbeits- und Lernplätze sowie für Spiele. "Dringend nötig wären auch Barrierefreiheit WLAN", sagt Heike Labusga, Leiterin der Stadtbücherei. Gegründet 1956, ist die Stadtbücherei seit 1990 im Haus der Vereine untergebracht. 12.500 Printmedien, 650 Hörbücher und zwölf Zeitschriften-Abos stehen den Nutzern zur Verfügung, hinzu kommen 23.000 digitale Medien im Onleihe-Regio-Verbund. Rund 3.000 Leser besuchen regelmäßig die Ettenheimer Stadtbücherei. "Rund 41 Prozent kommen aus der Kernstadt, 23 Prozent aus den Ortsteilen und 36 Prozent aus den Umlandgemeinden, aus Kappel-Grafenhausen, Mahlberg, Orschweier und Rust", berichtet Labusga.
Die Ettenheimer Einrichtung ist eine klassische Familienbücherei. "Schwerpunkte liegen auf der Ausleihe von Medien, Hilfe bei schulischen Themen, Unterstützung bei der Medienkompetenz und der Leseförderung. Hier ist die seit sieben Jahren mit Ehrenamtlichen 14-tägig stattfindende Vorlesestunde ,Der fliegende Teppich' hervorzuheben", so die Leiterin. Ebenso wie die Lahrer Mediathek hat die Ettenheimer Stadtbücherei Kooperationsverträge mit Kindergärten und Schulen: "Beginnend mit den Kindergartenwochen für die Schulanfänger sieht der Lehrplan in der zweiten Klasse eine erste Führung vor. Im Oktober werden die Grundschulklassen zu den Autorenbegegnungen der Frederick-Tage eingeladen. Teilweise gibt es dann noch einen weiteren Besuch in der fünften Klasse. Auch der Vorlesewettbewerb der sechsten Klasse gehört zur Kooperation", berichtet Heike Labusga.
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