Wehmut gemischt mit Stolz
Landesgartenschau-Verantwortliche ziehen Bilanz
Lahr (ds). Wehmut, Stolz und auch ein bisschen Erleichterung schwangen mit bei der Abschlusspressekonferenz der Landesgartenschau am Montag in Lahr. Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch, der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung von „bwgrün.de“ Gerhard Hugenschmidt, Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller, Landesgartenschau-Geschäftsführer Tobias de Haën, Kreiskämmerin Jutta Gnädig und Ulrike Holland, Vorsitzende des Freundeskreises Landesgartenschau, blickten auf rund 180 Veranstaltungstage zurück.
Mit 20.450 verkauften Dauerkarten und etwa 300.000 Tagesgästen hat man das gesteckte Ziel von 800.000 Besuchern, wenn auch nur knapp, erreicht. Möglichen Kritikern vorauseilend, verwies OB Müller darauf, dass man Landesgartenschauen untereinander nicht vergleichen dürfe, auch nicht die Besucherzahlen betreffend. Vielmehr zähle das, was die Stadt gewonnen habe. So betonte er: „Wir ziehen eine sehr positive Bilanz." Seit man im Dezember 2009 den Zuschlag für die Landesgartenschau bekommen habe, sei die Landesgartenschau für ihn persönlich ein Stadtentwicklungsprojekt gewesen, eine Investition in das Selbstbewusstsein von Lahr. „Es gibt wenige bessere Dinge, die einer Stadt passieren können“, so Wolfgang G. Müller rückblickend.
Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, erklärte am Montag vor den Pressevertretern: "Die Wehmut darf sich mit einem großen Quantum Stolz mischen." Jede Stadt komme aus einer Gartenschau reicher an Grün und auch reicher an Zusammenhalt heraus. "Das besondere Flair ist in seiner Art aber einzigartig in Lahr", so Gurr-Hirsch. Im Lahrer Westen eine neue grüne Mitte entstehen zu lassen, sei von Anfang an große Vision der Stadt gewesen. "Das Konzept der Macher ging auf", stellte sie anerkennend fest. Insbesondere vor dem Hintergrund der extremen Hitze und Trockenheit habe man in Lahr Großartiges geleistet. "50 Jahre nach Woodstock kann man sagen: Lahr ist Flower-Power hoch drei", zeigte sich die Staatssekretärin begeistert.
Geschäftsführer Tobias de Haën sprach von einer fantastischen Zeit, die nun voller Wehmut zu Ende ginge. "Ich bin aber auch froh, sagen zu können, wir haben es geschafft", erklärte er. Große und kleine Veranstaltungen würden ihm in Erinnerung bleiben, vor allem aber die vielen zwischenmenschlichen Begegnungen. Die Landesgartenschau in Lahr sei in vielen Aspekten erfolgreich gewesen. Allerdings räumte er ein, dass die vergangenen Landesgartenschauen in Bezug auf die Besucherzahlen erfolgreicher gewesen seien. "Natürlich hat die Hitze eine große Rolle gespielt. Außerdem haben wir unsere französischen Nachbarn nicht so erreicht, wie wir gehofft haben", so de Haën. "Der größte Erfolg der Landesgartenschau besteht jedoch darin, was für die Stadt erreicht wurde und was bleiben wird", betonte er.
Viel Lob im Rahmen der Abschlusspressekonferenz galt dem unermüdlichen Einsatz der vielen Ehrenamtlichen, die zu einer großen Gartenschau-Familie zusammengewachsen seien. Wie Ulrike Holland für den Freundeskreis bekannt gab, sollen verschiedene Projekte fortgeführt werden, weil man Lust habe, den Park zu erhalten und zu beleben: "Musik, Tanz, Ausstellungen oder Leseabende sind denkbar", so Holland. Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller hat seine aktive Unterstützung bereits zugesagt.
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