Geplantes Besucherziel von 800.000 knapp erreicht
Landesgartenschau geht am Sonntag zu Ende
Lahr (st). Mit einem fulminanten Abschlusstag und einem prall gefüllten Programm organisiert von der kommenden Ausrichterstadt Überlingen endet die Landesgartenschau Lahr am kommenden Sonntag, 14. Oktober, nach 186 beeindruckenden Veranstaltungstagen. „In den vergangenen Jahren und ganz speziell in den letzten sechs Monaten ist unsere Stadt gewachsen. Was wir in rund neun Jahren Planungszeit und nur knapp drei Jahren Bauzeit auf rund 38 Hektar Fläche für heutige und zukünftige Generationen gebaut haben, darauf können wir mehr als stolz sein“, betonte Lahrs Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller. „Mit etwas mehr als 800 000 Besuchern haben wir unser gesetztes Ziel erreicht. Für die Million, die ich mir insgeheim als Ziel vorgenommen habe, hat uns die langanhaltende Hitze dieses Sommers einen Strich durch die Rechnung gemacht. Doch die Besucherzahlen sind nicht das Entscheidende, sondern dass, was wir als Stadt gewonnen haben.“ Das sind zum einen die drei neuen Parkteile und Daueranlagen die entstanden sind, aber auch der emotionale Wert, der sich nicht in Zahlen messen lässt. „Ganz persönlich hat mich am meisten die Gemeinschaft bewegt, das Entstehen neuer Beziehungen und Freundschaften verbunden mit einem unglaublich herzlichen und freundlichen Bild, dass die Besucher aus ganz Baden-Württemberg und darüber hinaus von uns mit nach Hause genommen haben.“
Auch Landesgartenschau-Geschäftsführerin Ulrike Karl zieht nach 186 Tagen und über 4 000 Veranstaltungen ein positives Fazit: „Jeder der Teil dieses Teams war, ob in den Planungen, auf dem Gelände, bei den Ehrenamtlichen oder der Organisation der Veranstaltungen ist ein Teil dieser Familie geworden. Alle zusammen haben Großartiges geleistet und waren mit Herzblut dabei – das haben auch die Besucher wahrgenommen.“ Neben den gelungenen Ausstellungsbeiträgen haben die Gäste auch das abwechslungsreiche Veranstaltungsprogramm schätzen gelernt. „Wir hatten einige Veranstaltungstage mit sehr vielen Menschen auf dem Gelände. Doch egal ob 1 000 oder 10 000 Menschen dabei waren – es war ein friedliches Miteinander, jedes Mal ein Happening für sich“.
Das gemessen an den reinen Besucherzahlen der vorausgegangenen Landesgartenschauen nicht an den zahlenmäßigen Erfolg angeknüpft werden konnte, dafür sieht auch die Geschäftsführerin die Hitze als einen entscheidenden Faktor. „Wir hatten allein mehr als 30 Tage über 30 Grad und das dazu vor allem im August, der normalerweise gerade für Familien einer der beliebtesten Ausflugsmonate ist“. Neben der langen Hitzewelle war auch die Anzahl der elsässischen Tagesgäste nicht so stark, wie im Vorfeld erwartet. „Unsere französischen Nachbarn lieben die Chrysanthema. Ihnen nun ein ganz anderes deutsches blumiges Konzept nahezubringen hat sich Schwieriger erwiesen, als vermutet“, so Ulrike Karl.
Trotz vieler heißer Sommertage begeisterte die Landesgartenschau Lahr die Besucher bis zum Schluss mit einem üppig blühenden Blumenflor und überwiegend grünen Wiesenflächen. Das ist für Landesgartenschau Geschäftsführer Tobias de Haёn ein echter Grund zur Freude. „Unsere Aussteller und pflegenden Betriebe haben in diesem Sommer einen fantastischen Einsatz geleistet. Darüber hinaus sind hier Daueranlagen entstanden, die den Lahrer auch lange nach Landesgartenschau eine große Bereicherung sein werden.“
Mit einer Vielzahl von Themen und Schaugärten präsentierten sich Aussteller, Partner und verschiedene Institutionen auf dem Gelände, der gesamte gärtnerische Berufsstand war auf verschiedenste Art und Weise in die Ausstellung eingebunden. Allein elf Schaugärten des baden-württembergischen Verbands für Garten- Landschafts- und Sportplatzbau sowie 13 wechselnde Blumenausstellungen in der zukünftigen Sporthalle zeigten gärtnerisches und floristisches Handwerk auf höchstem Niveau. Angesichts der extremen Wetterbedingungen war Gerhard Hugenschmidt, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung von bwgrün.de einmal mehr von seinen Kollegen begestert: „Mit diesem Projekt hat die Stadt wirklich Bleibendes geschaffen, das ist großartige Landschaftsarchitektur“.
Programm am Abschlusstag
Der letzte Öffnungstag bietet den Besuchern eine emotionale Abschlussfeier, ein buntgefülltes Bühnenprogramm der nächsten Ausrichterstadt und abends ein fulminantes Abschlussfeuerwerk. Der Tag beginnt um 10 Uhr mit dem letzten Landesgartenschau-Gottesdienst. Der ökumenische Gottesdienst steht unter dem Motto „Danke sagen“ und wird vom neuen katholischen Dekan Joahnnes Mette und dem evangelischen Dekan Rainer Becker gestaltet und musikalisch vom katholischen Kirchenchor Peter und Paul unter der Leitung von Tilo Strauß umrahmt. Ab 10.30 Uhr startet das Programm der Überlinger Gruppen. Auf der Kleingartenpark Bühne präsentieren sich die Musikkapelle Lippertsreute, die Jugendkapelle Überlingen sowie der Höldinger Kulturverein und die Chor Lake Voices. Verschiedene Überlinger Chöre und Tanzgruppen können Besucher von 11.30 bis 14.30 auf der Bürgerpark-Bühne erleben, auch an weiteren Aktionsstandorten im Gelände präsentieren sich Überlinger Institutionen, Vereine und Gruppen. Ab 14.45 Uhr erfolgt der Einmarsch der Überlinger auf die E-Werk-Bühne zur offiziellen Fahnenübergabe, auch die Lahrer Gewinner-Blumenköpfe sowie Vertreter der Ausstellungsbeiträge sind dabei. Moderiert wird der offizielle Festakt von Dinah Steinbrink, musikalisch umrahmt von den Stadtkapellen Überlingen und Lahr. Gegen 16.30 Uhr heißt es dann Abschied nehmen: Staatsekretärin Friedlinge Gurr-Hirsch übergibt die offizielle Landesgartenschau-Fahne von Lahrs Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller an Überlingens Oberbürgermeister Jan Zeitler. Abends wird ab 18 Uhr nochmals kräftig gefeiert. Mit der eigens für diesen Anlass gegründeten „Made in Lahr“-Band von Dozenten der Lahrer Musikschule und einem fulminanten Abschlussfeuerwerk gegen 20 Uhr.
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