Zeitzeuge Mario Röllig
Lahrer Gymnasiasten erleben Geschichte hautnah
Lahr (st) Das Scheffel-Gymnasium begrüßte den DDR-Zeitzeugen Mario Röllig zu einem bewegenden Vortrag für die Schüler der Jahrgangsstufe zwei. Der in Ost-Berlin geborene Röllig berichtete über sein Leben in der DDR, geprägt von der Einschränkung persönlicher Freiheiten, einem gescheiterten Fluchtversuch und den traumatischen Erfahrungen seiner Haft im berüchtigten Stasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen, so eine Presseinformation des Scheffel-Gymnasiums. Röllig habe eindringlich von seiner Jugend in Ost-Berlin erzählt und von den Konsequenzen seiner Freundschaft mit einem West-Berliner Politiker, die ihn ins Visier der Staatssicherheit gebracht hätte. Sein Versuch, 1987 über die ungarisch-jugoslawische Grenze in den Westen zu fliehen, habe mit seiner Verhaftung geendet.
Anpassung, Flucht und Freiheit
Seine Schilderungen über die physische und psychische Belastung der Haft und die anhaltenden Auswirkungen auf sein Leben hätten die Abiturienten tief bewegt. Die Themen seines Vortrags – Anpassung, Flucht und Freiheit – seien auch im Jahr 2024 hochaktuell. Diese spiegelten nicht nur die historischen Erfahrungen der DDR wider, sondern würden auch Fragen nach der Bedeutung von Freiheit und Demokratie in der heutigen Gesellschaft aufwerfen. Das Scheffel-Gymnasium berichtet in seiner Pressinformation weiter, dass die Schüler nach dem Vortrag die Möglichkeit gehabt hätten, ihre Eindrücke in einem direkten Austausch mit Mario Röllig zu vertiefen und persönliche Fragen zu stellen.
Die Vermittlung solch zeitgeschichtlicher Themen sei dem Scheffel-Gymnasium ein großes Anliegen. "Es geht uns darum, die Vergangenheit lebendig zu machen und für die Lebenswirklichkeit der Schüler greifbar zu gestalten.", betont die Schulleiterin Antje Bohnsack. Die Fachschaftsvorsitzende, Susanne Poster, ergänzt: "Wir nehmen die Freiheit, die wir täglich erleben und oft auch übersehen, als selbstverständlich. Das ist sie nicht. Das wird durch den Zeitzeugenvortrag deutlich und ist 2024 so bedeutungsvoll wie lange nicht." Ein besonderer Dank gelte dem Förderkreis des Scheffel-Gymnasiums, der den Besuch von Mario Röllig jedes Jahr ermögliche. Solche Begegnungen leisteten einen wertvollen Beitrag zur historisch-politischen Bildung und förderten das Bewusstsein für die Bedeutung von Freiheit und Menschenrechten – damals wie heute.
Schülerstimmen zum Vortrag
- „Ich fand Mario Rölligs Geschichte sehr bewegend. Man liest sowas zwar in Geschichtsbüchern, aber die Geschichte kommt erst richtig zum Leben, wenn sie einem erzählt wird. Ich bewundere seinen Mut.“
- „Von einer Person zu hören, die Geschichte tatsächlich erlebt hat, hat mich tief bewegt. Ich bin nachhaltig beeindruckt von Marios Erzählung.“
- „Ich hätte mir noch mehr Zeit für den Vortrag gewünscht und hätte Herrn Röllig noch lange zuhören können. Seine Erlebnisse waren eindrücklich erzählt und seine Story war sehr bewegend."
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