Surfpark Lahr
Lahrer Delegation besucht „The Wave“ in Bristol
Lahr (st) Eine Delegation aus Lahr, bestehend aus Vertretern des Gemeinderats, des Jugendgemeinderats und der Verwaltung, hat zusammen mit Projektentwickler Mario Gerlach und Eugen Göppert aus Gerlachs Team den Surfpark „The Wave“ in der Nähe von Bristol, England, besucht.
Erster Surfpark weltweit
Die Teilnehmer haben zahlreiche Gespräche mit den dortigen Verantwortlichen geführt. Der Surfpark überzeugte die Delegation mit seiner konsequent nachhaltigen Ausrichtung, vielfältigen Tourismus- und Freizeitangeboten neben dem Surfen sowie der harmonischen Einbettung in die Natur. Nick Hounsfield hat in Bristol den ersten Surfpark weltweit realisiert, der 2019 eröffnet wurde. Er baute nicht nur ein Surfbecken, sondern schuf ein umfassendes Angebot mit Gastronomie, Übernachtungsmöglichkeiten, Naturerholungsangeboten sowie speziellen Programmen für Kinder und benachteiligte Gruppen. Zudem verpflichtet sich der Park, ausschließlich erneuerbare Energien zu nutzen.
„Hier ist etwas Außergewöhnliches entstanden. Ich sehe keinen Surfpark, sondern einen Ort, an dem Menschen zusammenkommen und der ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubert“, erklärte der Gründer. Hounsfield wollte ein Projekt verwirklichen, das sich für den Naturschutz einsetzt, möglichst barrierefrei ist und zugleich rentabel bleibt. Im Surfbereich bietet er neben Angeboten für surfbegeisterte Neulinge und Fortgeschrittene auch spezielle Programme für Schulen und benachteiligte Gruppen, darunter Menschen mit Behinderungen oder Kinder aus einkommensschwachen Familien. „Manche dieser Kinder haben noch nie eine Welle gesehen“, berichtete Hounsfield.
Das Projekt wurde ohne kommunale Gelder umgesetzt. „Anfangs wurden wir ausgelacht“, erklärte Ian Boulton, Co-Leader des Councils des Bezirks South Gloucestershire, wo „The Wave“ entstanden ist, schmunzelnd. „Man fragte uns, warum die Leute für ein Wochenende ins ‚Nirgendwo‘ kommen sollten.“ Heute fügt sich der Surfpark nahtlos in das touristische Angebot der Region ein und wirkt sich positiv auf die Hotellerie aus. „The Wave hat seit seiner Eröffnung sowohl internationale als auch einheimische Besucher angezogen. Das zusätzliche Glamping-Angebot hilft uns, längere regionale Aufenthalte zu generieren“, betonte Jon Chamberlain, Marketingleiter der Tourismusvereinigung „Visit West“. Einen „Center-Park-Effekt“ gibt es also nicht: Die Gäste bleiben demnach nicht innerhalb einer geschlossenen Anlage, sondern besuchen auch die Region.
Impulse für Lahr
„Die Exkursion war eine sehr informative Reise zum richtigen Zeitpunkt. Wir konnten uns einen konkreten Eindruck vor Ort verschaffen und uns intensiv mit den Gesprächspartnern austauschen. Nun gilt es, mit diesen Eindrücken einen geeigneten Standort für einen Surfpark in Lahr zu finden, auch in Zusammenarbeit mit den Beteiligten, die nicht an der Reise teilnehmen konnten. Dies hat Priorität“, sagte Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert.
Die Teilnehmenden der Lahrer Delegation zeigten sich einstimmig begeistert von dem Surfpark und seinen vielfältigen Angeboten. Einige der Delegationsmitglieder probierten sich auf eigene Kosten an einer ersten Surfstunde. „Hier wurde kein Lebensraum verschwendet, sondern ein neuer geschaffen.
Der Surfpark bietet eine große Chance, die Lahr nutzen sollte“, resümierte Hadi Sayed-Ahmad, Sprecher des Lahrer Jugendgemeinderats. „Der Besuch hat deutlich gezeigt, wie wichtig es ist, neben dem Surfen auch weitere touristische Angebote zu schaffen. Die Wertschöpfung findet nicht nur auf dem Surfbrett statt“, ergänzte Eugen Göppert, Landwirt aus dem Schuttertal und Ansprechpartner für Photovoltaik, Natur- und Artenschutz im Team des Projektentwicklers Mario Gerlach.
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