Angebote für Menschen mit Behinderung
Lahr und Kehl auf dem Weg zur Barrierefreiheit

An mehreren neuralgischen Punkten in Lahr wurden taktile Leitsysteme installiert. | Foto: ds
  • An mehreren neuralgischen Punkten in Lahr wurden taktile Leitsysteme installiert.
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Lahr/Kehl (ds). "Es gibt sicherlich noch einiges zu tun, aber wir sind auf einem guten Weg, die Stadt barrierefreier zu gestalten", teilt die Lahrer Stadtverwaltung auf Anfrage mit. Nicht zuletzt haben die verschiedenen Projekt und Bauvorhaben im Rahmen der Landesgartenschau dazu beigetragen. Neben dem endlich barrierefreien Bauhof ist ein Leuchtturmprojekt das neue Stadtmuseum Tonofenfabrik. Ebenso sind die Kita + und der Sporthallenkomplex im Bürgerpark als beispielhaft im Bereich Barrierefreiheit zu nennen. Bereits seit Jahren widmet sich die Stadt diesem Thema und steht im Austausch und in enger kooperativer Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat, insbesondere mit dem Beirat für die Belange von Menschen mit Behinderung und dem Seniorenbeirat. "So ist es uns gelungen, die Stadt an vielen neuralgischen Punkten barrierefrei zu gestalten", erklärt die Pressestelle.

So gibt es beispielsweise taktile Leitsysteme am Bahnhof und am Bahnhofsvorplatz, am Kreisverkehr Schwarzwaldstraße/Otto-Hahn-Straße, am Doler Platz, an der Fußgängerquerung Tiergartenstraße/Werderstraße sowie am Kreisverkehr Dr.-Georg-Schaeffler-Straße/Einsteinallee. Entlang der B415 sind die Ampeln mit Blindentaster ausgestattet. Beim Bau des Zentralen Omnibusbahnhofs wurde im Zuge der Installation des digitalen Fahrgastinformationssystems Taster installiert, die sehbehinderten Fahrgästen ermöglichen, sich an jedem Bussteig den Anzeigetext, also die Abfahrtszeiten, ansagen zu lassen. Taktile Leitsysteme führen zu diesen Tastern. "Noch in diesem Jahr wird die Ausrüstung weiterer Haltestellen beauftragt", so die Stadt. Laut Gemeinderatsbeschluss vom 23. Oktober 2017 soll bis zum Jahr 2022 die Hälfte der Lahrer Bushaltestellen nach und nach barrierefrei umgerüstet sein. Barrierefreies Einsteigen ist bereits teilweise in Kuhbach und der Bertha-von-Suttner-Straße möglich. Zusätzlich mit einem taktilen Leitsystem ausgestattet sind, teils einseitig, die Bushaltestellen am Urteilsplatz, in der Hochstraße, am Fachmarktzentrum, in der Ersteiner Straße, in der Einsteinallee und bei Zalando. "Aktuell im Bau befinden sich die Haltestellen am Bergfriedhof, Neuwerkhof und Friedensheim", informiert die Pressestelle.

Bei Umbaumaßnahmen und größeren Sanierungen von städtischen Gebäuden wird das Thema Barrierefreiheit berücksichtigt. "Bei der Vielzahl der städtischen Gebäude wird der Einbau von rollstuhlgerechten Toiletten oder das Nachrüsten von Aufzügen und barrierefreien Zugängen noch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Wir sind aber bereits auf einem sehr guten Weg", betont die Stadt. So wurde beim Umbau des Max-Planck-Gymnasiums 2010 ein Aufzug eingebaut.

Gleiches gilt für das Scheffel-Gymnasium oder die Otto-Hahn-Realschule. Auch im denkmalgeschützten Bestand, beispielsweise in der Tonofenfabrik, wurde darauf geachtet, dass alle Räume barrierefrei erreichbar sind. Die Aufzüge sind auch für sehbehinderte Menschen nutzbar. Im neuen Sporthallenkomplex auf dem LGS-Gelände wurden sogar zwei Aufzüge installiert, um in beiden Hallen auf die Tribüne beziehungsweise ins Obergeschoss gelangen zu können. "In neuen Gebäuden sind rollstuhlgerechte Toiletten Vorgabe. Die Stadt Lahr hat über diese Vorgabe hinaus einige WCs mit einer Wickelmöglichkeit für Erwachsene ausgestattet, in der Sporthalle +, Kita + und dem Haus am See sogar elektrisch höhenverstellbare", berichtet die Pressestelle der Stadt Lahr. Über den Standard hinaus wurden im Vortragsraum der Tonofenfabrik, dem Veranstaltungsraum in der Kita im Bürgerpark, in der Mehrzweckhalle der Sporthalle + sowie deren Haupteingang und auf den Tribünen der Dreifeldhalle Induktionsschleifen im Fußboden verlegt. "Über diese induktiven Höranlagen ist es Hörgeschädigten möglich, an Vorträgen und Veranstaltungen Teil zu haben", so die Stadt.

"Seit einigen Jahren wird darauf geachtet, beim Bau oder der Umgestaltung öffentlicher Plätze und Gebäude taktile Leitsysteme zu integrieren", betont die Stadt Kehl auf Anfrage. Beispiele hierfür ist die Tramhaltestelle am Bahnhof und werden die beiden neuen Tramhaltestellen Hochschule/Läger sowie das künftige Bus-Rendezvous am Rathaus und das gesamte Areal rund um das Rathaus sein. Inzwischen sind insgesamt 25 Bushaltestellen barrierefrei umgestaltet – "die anderen sollen sukzessiv folgen", nennt die Stadt Kehl das Ziel.

"Bei der Umrüstung steht die Stadtverwaltung auch im Kontakt mit dem Blinden- und Sehbehindertenverein Südbaden", so die Pressestelle. Der Verein hat etwa angeboten hat, sein Fachwissen bezüglich taktiler Leitsysteme auch bei der Planung des neuen Hallenbades in Kehl einzubringen. Bei allen Bau- und Umbaumaßnahmen der öffentlichen Hand werden Barrierefreiheit und taktile Leitsysteme "von vornherein eingeplant", macht die Stadt Kehl klar. Dies betrifft beispielsweise den Beethovenplatz, die Außenanlage am Kulturhaus und eben am Rathausplatz.

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