Digitalisierung der Schulen
Lahr hat Zuschussmöglichkeiten ausgeschöpft
Lahr (st). 3,45 Millionen Euro wird die Stadt Lahr bis 2024 mit Geldern aus sämtlichen Digitalpaktförderungen des Bundes und des Landes Baden-Württemberg in die Digitalisierung der städtischen Schulen investieren. Der Eigenanteil der Stadt liegt bei rund einer Million Euro.
Zukunftsfähigkeit der Schulen
Digitalisierung gehört für die Stadt Lahr zu den prägendsten Themen der Zukunft. Mit den Förderungen aus den Digitalpakten wird an den Schulen kräftig investiert. „Die Anschaffungen tragen entscheidend zur Zukunftsfähigkeit der Schulen bei. Sie sind eine wertvolle Investition in unsere Kinder und Jugendliche und den Bildungsstandort Lahr“, betont Erster Bürgermeister Guido Schöneboom.
Die Stadt hat aus dem Digitalpakt I von Bund und Land Zuschüsse in Höhe von insgesamt 1,7 Millionen Euro zum Ende des Jahres 2021 beantragt und damit alle Zuschussmöglichkeiten vollständig in Anspruch genommen. Mit den Geldern wurden sämtliche Schulgebäude auf dem aktuellen Stand der Technik verkabelt und flächendeckend WLAN eingerichtet. Außerdem erhielten 123 Klassenräume und Fachräume in allen städtischen Schulen eine zeitgemäße Medien- und Präsentationsausstattung. Dazu kommt die Digitalisierung der Fachbereiche CNC-Technik, Mess- und Steuertechnik und Sensorik an der Verbundschule.
Neben dem Digitalpakt I hat die Stadt Lahr auch Zuschüsse aus dem Digitalpakt II (Sofortausstattungsprogramm – Leihgeräte für Schüler/innen) und dem Digitalpakt III (Sofortausstattungsprogramm – Leihgeräte für Lehrer/innen) in Höhe von insgesamt 617.000 Euro erhalten. Mit den Mitteln wurden 1.400 mobile Endgeräte wie Tablets und Laptops angeschafft: 762 Leihgeräte für Schüler, 438 Leihgeräte für Lehrer und 200 Notebooks für Klassen- und Fachräume.
Glasfaserausbau
Die Stadt drückt auch beim Glasfaserausbau in den Lahrer Schulen aufs Gaspedal: Bis 2024 sollen in zwei Phasen 25 Schulen – 16 städtische, acht Kreisschulen sowie eine in Trägerschaft des Landes – an ein Breitbandnetz angeschlossen werden. Im Rathaus wird hierzu ein Netzwerkknoten geschaffen und eine zentrale Server-Infrastruktur als Ersatz für die dezentralen Schulnetzwerke vor Ort aufgebaut.
Über den Digitalpakt IV (Wartung und Betreuung der IT) wird es nochmals 100.000 Euro geben. Neben den Förderungen fließen aus dem Lahrer Stadtsäckel eine Million Euro in die Digitalisierungsinvestitionen der Schulen.
„Die Digitalisierung ersetzt die Lehrkraft nicht, sondern kann sie durch verschiedene Module unterstützen“, sagt Diana Frei, Schulleiterin der Schutterlindenbergschule. Mittlerweile ist die Schule so gut mit Tablets ausgestattet, dass in jeder Klasse ab Stufe Zwei eine Tablet-Stunde fest im Stundenplan verankert ist. Dort werden die Themen des schulinternen Mediencurriculums, das bereits seit vielen Jahren existiert, aufgegriffen. Die Kinder lernen die Möglichkeiten verschiedener Lern-Apps kennen und werden im kritischen Umgang mit Medien geschult. Zukünftig soll es an der Grundschule keine herkömmlichen Tafeln mehr geben – sie werden alle durch Smartboards ersetzt.
„Die Technik ist kein Selbstzweck“, so Martin Ries, Schulleiter des Max-Planck-Gymnasium. Dort wurde das Lehrerkollegium geschult, um die ganze Bandbreite der Möglichkeiten von Tablets im Klassenzimmer anwenden zu können. Beispiele gibt es selbst im Sportunterricht: So kann die Lehrkraft etwa den Hochsprungversuch eines Schülers, ohne ihn aufzeichnen und langwierig zurückspulen zu müssen, zeitversetzt auf dem Tablet ablaufen lassen. Auf diese Weise kann der Springende sich danach selbst sehen, während die Lehrkraft dabei erklärt, was er besser machen könnte. Darüber hinaus wurde unter anderem ein Jahrgang des Wahlpflichtfachs IMP (Informatik-Mathe-Physik) komplett mit Tablets ausgestattet und in einer sechsten Klasse läuft der Versuch, Schulbücher durch E-Books zu ersetzen.
Schub durch Corona-Pandemie
„Wir machen unsere Schülerinnen und Schüler über alle Schularten hinweg fit für die Zukunft und zeigen ihnen einen sinnvollen Umgang mit den digitalen Möglichkeiten“, fasst Oberbürgermeister Markus Ibert zusammen: „ Die Corona-Pandemie hat der Digitalisierung an den Schulen einen enormen Schub verliehen und gezeigt, wie digitale Instrumente den Unterricht auch über die Pandemie hinaus bereichern können.“
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