Statistik 2018 des Polizeireviers Lahr
Kriminalität bleibt auf niedrigem Niveau
Lahr (krö). „Dies ist einer der wichtigsten Termine im Jahr“, erklärte der Leiter des Polizeireviers Lahr, Felix Neulinger, als er gestern im Beisein von Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller die Kriminalstatistik und Verkehrsunfallstatistik 2018 präsentierte. Das Zahlenmaterial soll Aufschluss geben über die objektive Sicherheitslage der Stadt.
Festzustellen war, dass die Gesamtkriminalität auf relativ niedrigem Niveau stagniert. Vergleicht man die Anzahl der Straftaten hochgerechnet auf 100.000 Einwohner mit Städten wie Baden-Baden, Rastatt oder auch Offenburg, verzeichnet Lahr die wenigsten Straftaten. Häufigster Tatort von Straftaten ist die Altstadt mit 1.036 Delikten, gefolgt von Dinglingen-Ost und -West. In den Randgebieten ist es dagegen deutlich ruhiger. So verzeichnet beispielsweise Hugsweier nur 21 Delikte. Einfacher sowie schwerer Diebstahl machen bis zu fast 50 Prozent aller Delikte aus. Bei Straftaten gegen das Leben waren 2018 zwei Fälle zu verzeichnen, wovon sich einer interfamiliär und der andere im Bereich Brandstiftung zugetragen hat. Straftaten gegen sexuelle Selbstbestimmung haben zugenommen und sind von 22 Fällen im Jahr 2016 auf 33 Fälle in 2018 angestiegen. Bei den Roheitsdelikten insgesamt hatte man mit 592 Straftaten im Jahr 2017 einen traurigen Höchststand erreicht, der jetzt mit 514 Fällen wieder leicht zurückgeht. Die Raubdelikte bewegen sich auf einem erfreulich niedrigen Stand mit nur 21 Fällen. Ein erfreulicher Rückgang ist auch im Bereich Körperverletzung festzustellen. Dies führt Neulinger vor allem auf verstärkte Kontrollen der Polizei zurück.
Anstieg von Wohnungseinbrüchen
Anders verhält es sich beim Straftatbestand gefährliche Körperverletzung. Dort sind die Zahlen seit ab 2016 rasant angestiegen, flachen aber jetzt wieder langsam ab. Als besorgniserregend stellt Neulinger die fulminante Zunahme von Wohnungseinbrüchen dar. Diese haben sich von 31 Straftaten in 2017 auf 63 in 2018 verdoppelt. Leider liegt die Aufklärungsquote auch nur bei 20 Prozent. „Wir arbeiten in diesem Bereich eng und gut mit unseren französischen Nachbarn sowie mit der Kriminalpolizei und der Drogenermittlung zusammen. Verstärkte Fahrradstreifen, Zivilermittler, eine intensivere Spurensicherung sowie verstärkte Kontrollen im ÖPNV sollen in Zukunft für mehr Sicherheit sorgen“, so Neulinger. Bei den Sachbeschädigungen ermittelt die Kripo nach wie vor gegen die Autobrandstifter. Betrachtet man aber die Statistik, so ist die Anzahl der Straftaten in diesem Bereich innerhalb der vergangenen zehn Jahre von insgesamt 374 im Jahr 2009 auf 307 im Jahr 2018 gesunken.
Besondere Aufmerksamkeit will man in Zukunft auf den Bereich Rauschgiftdelikte legen, deren Zahl deutlich angestiegen ist. Mit zusätzlichen Streifen durch das ehemalige Landesgartenschaugelände und einer verstärkten Zusammenarbeit mit der Kripo und dem Ordnungsamt will man dafür sorgen, dass keine Rückzugsräume entstehen. Auch im 20-Jahre-Vergleich zeigt sich, dass die Kriminalitätsbelastung fast gleich geblieben ist. „Es wird immer Kriminalität geben, es liegt an uns, mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln entgegenzuwirken“, so Revierleiter Neulinger.
Verkehrsstatistik
In der Verkehrsstatistik 2018 fallen drei Bereiche besonders negativ auf, so vor allem das unerlaubte Entfernen von der Unfallstelle. Stark ist auch die Zunahme von 33 Prozent bei Unfällen mit Senioren. Hier will man verstärkt kontrollieren und Ursachenforschung betreiben. Auch dem hohen Anstieg der Unfallrate mit Bussen will man durch gezielte Analysen Einhalt gebieten. Erfreulich hingegen ist der Rückgang von 33 Prozent bei den Unfällen auf dem Schulweg. In Zukunft will man verstärkte Kontrollen hinsichtlich Alkohol, Drogen, Handynutzung und Gurtpflicht durchführen, so Polizeioberrat Felix Neulinger.
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