Feuerwehr und Ortenau Klinikum Lahr üben
Für den Ernstfall gerüstet
Lahr (st) Dicker Rauch quillt aus einem Patientenzimmer, Flammenlicht flackert auf und laute Geräusche und Hilferufe hallen durch den Flur einer Klinikstation. Was wie ein realistisches Brandereignis in einem Krankenhaus aussieht, ist glücklicherweise nur eine Übung. Am vergangenen Dienstag, 27. August, haben die Feuerwehr Stadt Lahr und das Ortenau Klinikum Lahr die Alarmierung und den Einsatz bei der Bekämpfung eines nachgestellten Brandereignisses im Ortenau Klinikum Lahr geübt.
Nachdem gegen 17.18 Uhr ein Brandmelder in einem Zimmer auf der Station 2A des Ortenau Klinikums Lahr Alarm ausgelöst hatte, rückte die Feuerwehr nach der Alarmierung durch die Leitstelle nach wenigen Minuten mit den ersten Einsatzkräften an. Wenig später fuhren zwei komplette Löschzüge sowie die Führungsunterstützungseinheit der Feuerwehr Stadt Lahr vor dem Klinikgebäude vor. Insgesamt waren über 50 Einsatzkräfte der Feuerwehr Stadt Lahr sowie 25 Klinikbeschäftigte wie Notärzte, Pflegende und technisches Personal sowie die Mitglieder der Klinikeinsatzleitung (KEL) und Vertreter der Polizei an der Übung beteiligt. Dem Übungsgeschehen lag ein Szenario zugrunde, das sich so bereits bei mehreren Krankenhausbränden in Deutschland ereignet hatte. Ein in einem Patientenzimmer ausgebrochener Brand drohte auf weitere Gebäudeteile überzugreifen.
Professioneller Einsatz
Nach Eintreffen der Feuerwehr verschafften sich die Einsatzkräfte an der Pforte einen ersten Eindruck vom Ort, um dann die Station 2A und das betroffene Patientenzimmer aufzusuchen. Vor dem Eintreffen der Feuerwehr war die Station bereits durch die Pflegekräfte in Zusammenarbeit mit der vorläufige Einsatzleitung im Krankenhaus (VEL) geräumt worden. 14 Patienten wurden auf der Etage in Sicherheit gebracht. Die Übungssituation sah zudem vor, dass zwei Techniker des Klinikums eine Rauchgasinhalation erlitten hatten. Sie wurden in der Notaufnahme des Klinikums versorgt. Bei starker Rauchentwicklung erkundeten die Einsatzkräfte zunächst den Brand im betroffenen Patientenzimmer, um ihn anschließend zu löschen. Im Anschluss wurden weitere von der Rauchentwicklung betroffene Gebäudeteile gesichtet und auf weitere Brandherde untersucht. Die inzwischen alarmierte Klinikeinsatzleitung übernahm anschließend die Koordinierung der weiteren Maßnahmen in der Klinik. So musste die Station 3A wegen Rauchentwicklung ebenfalls geräumt werden. Außerdem wurde in der benachbarten Friedrichschule eine Anlaufstelle für Patienten und Angehörige eingerichtet, in der auch eine psychologische Betreuung angeboten wurde. Nachdem der gesamte Bereich durch die Feuerwehr gesichtet und gesichert worden war, konnten die Einsatzkräfte gegen 18.30 Uhr den Einsatz beenden.
Bei einem Treffen der Übungsteilnehmer reflektierten die Beteiligten den Ablauf des Einsatzes. Klinikdirektor Christof Mutter hob das engagierten Mitwirken aller Übungsteilnehmer hervor und bedankte sich für den professionellen Einsatz der Feuerwehr Stadt Lahr. „Wir haben eine sehr gute Feuerwehr in Lahr. Das gibt uns ein gutes Gefühl“, so der Klinikdirektor. Auch der stellvertretende Kommandant der Feuerwehr Stadt Lahr, Georg Schinke, lobte die Arbeit seiner Einsatzkräfte und die gute Zusammenarbeit. „Es ist großartig, dass wir die Gelegenheit hatten, gemeinsam mit dem Ortenau Klinikum Lahr eine solch umfassende Übung durchzuführen. Dabei konnten wir nicht nur die Evakuierung von zwei Stationen erfolgreich umsetzen, sondern auch die Zusammenarbeit an den entscheidenden Schnittstellen zwischen Feuerwehr, Klinikeinsatzleitung, Polizei und Rettungsdienst intensiv erproben. Die heutige Übung hat gezeigt, wie wichtig und effektiv diese Kooperation im Ernstfall ist“, zog auch Schinke eine positive Bilanz der Übung.
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