Erweiterung des Friedhofs Kuhbach

Friedhof und Landschaft werden eins

Lahr (st) Die Erweiterung des Friedhofs in Kuhbach ist fertiggestellt. Sie stellt sicher, dass auf dem Friedhof weiterhin Erdbestattungen möglich sind, so die Stadt Lahr in einer Pressemitteilung.

Dass ein Friedhof erweitert wird, kommt heute nur noch selten vor. Im Zuge des Wandels in der Bestattungskultur hin zu immer mehr Feuerbestattungen stehen viele Friedhöfe vor der Herausforderung, wie sie mit freiwerdenden Flächen umgehen.

In Kuhbach ist die Situation anders gelagert. Zum einen sind die Bodenverhältnisse auf dem bisherigen Friedhof für Erdbestattungen ungeeignet, weil die sterblichen Überreste nicht ausreichend verwesen können. Daher hat man seit Jahren nur noch Zubestattungen in bereits vorhandene Gräber zugelassen oder auf der obersten Ebene bestattet, wo zuvor noch keine Bestattungen stattgefunden hatten. Der zweite Grund war die Erreichbarkeit der Gräber. Diese sind im Bestand in bis zu vier Reihen hintereinander angeordnet gewesen, was den Grabaushub aufgrund der schwierigen Zugänglichkeit immens erschwerte. Auf lange Sicht wäre es nicht mehr möglich gewesen, auf dem Friedhof Erdgräber anzubieten.

Herausforderung

Ende 2017 hat der Ortschaftsrat die Erweiterung beschlossen. Als baurechtliche Voraussetzung wurde ein Bebauungsplan aufgestellt und für den Eingriff in eine artenreiche Wiese wurde eine Ausgleichsfläche angelegt. Im Zuge des Baus wurde darauf geachtet, so viel Wiese wie möglich unbeeinträchtigt zu belassen.

Der neue Friedhofsteil wurde in den Hang oberhalb des vorhandenen Friedhofs hineinmodelliert und mit einem barrierefreien Weg angeschlossen. Der Hauptweg sowie die Gräber beidseitig des Wegs befinden sich auf einer Ebene und sind von Wiese umgeben. Der Weg wird ergänzt um zwei Sitzplätze, die Ausblicke in den Ort und ins Tal bieten.

„Angesichts der Hanglage und des Grundstückszuschnitts war es eine Herausforderung, eine möglichst gut begehbare und für den Friedhofsbetrieb nutzbare Fläche zu schaffen“, sagt Lahrs Baubürgermeister Tilman Petters. „Wir haben eine maßgeschneiderte Lösung gefunden, die die Besonderheiten des Ortes hervorhebt: den Blick auf die Kirche, ins Schuttertal und zur Rheinebene bis hin zu den Vogesen ebenso wie die Wiesenhänge in der Umgebung.“

Die Erweiterung ist ausschließlich Erdgräbern vorbehalten, circa 70 an der Zahl. Jedes Grab kann mit zwei Särgen und vier Urnen zur selben Zeit belegt werden. Das neue Grabfeld verfügt über zwei Drainagestränge in 2,20 Meter Tiefe, die Bodenverhältnisse ohne Staunässe, die für Erdbestattungen erforderlich sind, ermöglichen. Der alte Friedhofsteil kann so mit der Zeit neu geordnet und um weitere Bestattungsangebote für Urnen ergänzt werden.

Alle wesentlichen Bestattungsarten

 „Der neue Friedhofsteil ermöglicht es uns, alle wesentlichen Bestattungsarten in Kuhbach dauerhaft anzubieten und sogar langfristig um neue Angebote wie beispielsweise Baumbestattungen oder Gemeinschaftsgrabstätten zu erweitern“, sagt Ortsvorsteher Norbert Bühler. „Friedhöfe sind beständig im Wandel – uns ist es gelungen, den Kuhbacher Friedhof zukunftsfähig zu machen.“

Die Kosten für die gesamte Maßnahme belaufen sich auf 410.000 Euro einschließlich Ausgleichsmaßnahme und Planungskosten. Der Entwurf stammt aus der Feder von Christina Volz, Abteilung Grün und Umwelt. Für die Ausführungsplanung zeichnen das Ingenieurbüro Kappis sowie für den Bau die Firma Jakober verantwortlich.