30 Jahre Mauerfall
Festakt im Schlachthof
Lahr (st). Der Fall der innerdeutschen Mauer jährt sich am Samstag, 9. November, zum 30. Mal. Aus diesem Anlass findet um 18.30 Uhr im Schlachthof Jugend & Kultur Lahr eine Festveranstaltung statt, die Gegenwart und Vergangenheit in Verbindung bringt. Zu Gast wird an diesem Tag mit einer Gesprächsrunde und Konzert „Die Seilschaft“ sein, die Band des DDR-Liedermachers Gerhard Gundermann, der 1998 im Alter von 43 Jahren starb.
Im Westen kaum bekannt
In den 1990er-Jahren konnten der „singende Baggerfahrer aus der Lausitz“ und seine „Seilschaft“ mit Titeln wie „Engel über dem Revier“, die musikalische Verarbeitung der für sein Leben einschneidenden Entlassung aus dem Tagebau 1997, oder „Hier bin ich geboren“, die Reflexion der eigenen Heimat und Herkunft, eine wachsende Fangemeinde um sich versammeln. Mit seinem breiten Themenspektrum in den Songs über niedergehende Industriereviere, Leben und Sterben, einfache Alltagsgeschichten, Umwelt oder Arbeitslosigkeit wurde Gundermann im Osten populär, während er im Westen Deutschlands bis zu seinem Lebensende nahezu unbekannt blieb. Die kritisch-poetische Analyse der Wiedervereinigung und ihrer Folgen für Ostdeutschland nahm auf seinen späteren Platten einen zentralen Stellenwert ein. Besonders wichtig war ihm die Auseinandersetzung mit Themen wie Ausbeutung, Mensch, Natur, Ökologie sowie Armut und Reichtum. In den alten Bundesländern erlangte Gundermann und damit auch „Die Seilschaft“ 2018 durch den erfolgreichen Film „Gundermann“ große Bekanntheit.
Der Festakt wird veranstaltet von der Stadt Lahr, der Rockwerkstatt Lahr, dem Schlachthof Kultur und Jugend und der Mediathek.
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