Lahrer Sozialwohnungsquote erfolgreich
Erste geförderte Angebote fertig

Lahr (st). Zum Jahresbeginn 2018 beschloss der Lahrer Gemeinderat eine 20-prozentige Sozialwohnungsquote für größere Wohnbauvorhaben. Ab einer Gesamtgröße eines Vorhabens von 800 Quadratmetern Wohnfläche oder zehn Wohnungen ist seitdem ein Fünftel der Fläche für mindestens 15 Jahre als sozialer Mietwohnraum anzubieten und die Mieten zwischen 20 und 40 Prozent unter den ortsüblichen vergleichbaren Mieten anzusetzen. Bei städtischen Grundstücken gilt diese Regelung für 30 Prozent der Wohnfläche.

„Anfangs musste das Stadtplanungsamt viel erklären, überzeugen und unterstützen, bis die Bauherren die neue Bedingung akzeptierten. Doch allmählich sprach sich herum, dass durch Fördergelder des Landes ein Großteil der vermeintlich entgangenen Mieten wieder ausgeglichen werden,“ blickt Baubürgermeister Tilman Petters auf die Anfangszeit. „Ein städtebaulicher Vertrag nach dem andern, und damit die Verpflichtung zur Erfüllung der Quote, wurde abgeschlossen.“
Momentan sind rund 300 geförderte Wohnungen geplant oder im Bau. Die ersten Wohnungen sind fertiggestellt und werden vermietet. Nahezu zeitgleich können etwa 35 geförderte Wohnungen der Wohnbau Stadt Lahr in der Leopoldstraße und in der Tramplerstraße eines privaten Investors bezogen werden. In der Tramplerstraße beträgt die Kaltmiete für einen Neubau etwas über 6,50 Euro pro Quadratmeter.

Wohnberechtigungsschein muss vorliegen

Bedingung für das Anmieten ist ein Wohnberechtigungsschein. Diesen stellt die Stadt Lahr aus, wenn ein Haushalt eine bestimmte Einkommensgrenze nicht überschreitet. So liegt die Obergrenze für einen Drei-Personen-Haushalt bei einem Jahreseinkommen von rund 61.000 Euro. Der neu geschaffene geförderte Mietwohnraum deckt nicht nur den Wohnraumbedarf von Randgruppen, sondern trägt insgesamt zur Versorgung von Menschen im Niedriglohnsektor und aus der Mittelschicht bei.

Tilman Petters blickt nach vorne: „Die bisherige Bilanz ist erfreulich, die Quote wirkt. Und es ist absehbar, dass es bei diesen 300 Wohnungen bei Weitem nicht bleiben wird. Viele größere und mittlere Wohnbauvorhaben zeichnen sich ab. Jedes von ihnen lässt Lahr ein Stück wachsen und trägt gleichzeitig zu dem Ziel bei, dass hier auch neuer Wohnraum zu vergleichsweise niedrigen Mietpreisen angeboten wird. Dabei ist es aber wichtig zu betonen, dass wir nicht in erster Linie auf die nackten Zahlen schauen, sondern auch künftig Kriterien wie Umfeldverträglichkeit, Gestaltung sowie Wohn- und Freiraumqualität im Vordergrund stehen, vielleicht sogar noch stärker als heute bereits. Der bisherige Erfolg darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Stadt daneben auch vermehrt dauerhaft günstigen Wohnraum benötigt, den besonders die gemeinwohlorientierten Wohnbaugesellschaften wie die Wohnbau Stadt Lahr und die verschiedenen Wohnbaugenossenschaften anbieten.“

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