Stadt in Gesprächen für Unterstützung für Reisende
Behelfsbrücke am Bahnhof sorgt für Diskussionen
Lahr. Am vergangenen Montag hat Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Müller den Gemeinderat in seiner Sitzung über die Behelfsbrücke am Lahrer Bahnhof und verwaltungsseitige Überlegungen im Interesse der Bahnreisenden unterrichtet. Im Rahmen des Umbaus zu einem barrierefreien Bahnhof wurde die bisherige Unterführung durch die Deutsche Bahn gesperrt und zum Überqueren der Gleise eine Brückenkonstruktion errichtet. Bis zum Montag war der Stadtverwaltung nicht bekannt gewesen, dass die Brücke zu diesem Zeitpunkt in Betrieb gehen wird. Deren letzter Kenntnisstand lautete „Anfang Juli“.
Inzwischen sind bei der Stadtverwaltung mehrere Anfragen von Bürgern zur Brückenkonstruktion eingegangen. Die Pressestelle hat sich daraufhin mit der Bahn in Verbindung gesetzt, um nähere Informationen zu erhalten. Von dort hieß es, man dürfe das Ziel der Maßnahme nicht aus den Augen verlieren, den bisher nicht barrierefreien Lahrer Bahnhof barrierefrei auszubauen. Daher sei in der Übergangszeit eine Barrierefreiheit auch noch nicht gegeben. Menschen mit Behinderungen oder Einschränkungen, Familien mit Kinderwagen und Reisende mit viel Gepäck könnten sich an den Mobilitätsservice der Deutschen Bahn wenden. Dort seien Informationen zu Alternativen erhältlich, die für die Reise genutzt werden können: Telefon 01806/512512 von 6 bis 23 Uhr für 20 Cent pro Anruf oder E-Mail an msz@deutschebahn.com .
Oberbürgermeister Müller hat unabhängig davon die Verwaltung beauftragt, kurzfristig nach einer Lösung zu suchen, die Reisenden eine Erleichterung verschafft. „Wir prüfen die Möglichkeit, Ein-Euro-Jobber einzusetzen, die dabei helfen sollen, Kinderwagen, Fahrräder und schweres Gepäck über die Brückenkonstruktion zu transportieren“, berichtet Bürgermeister Guido Schöneboom. Auch für Menschen mit Höhenangst, für Kinder oder gebrechliche Personen, könnten die Ein-Euro-Jobber eine Unterstützung beim Begehen der Brücke sein.
Man führe diesbezüglich Gespräche mit der Kommunalen Arbeitsförderung (KOA). Es sei beabsichtigt, entsprechende Anträge seitens der Stadtverwaltung zu stellen, so Schöneboom. Zuvor gilt es allerdings noch zahlreiche Rahmenbedingungen abzustecken. Insbesondere bedarf es klarer Abstimmungen mit der Bahn. Derzeit ist noch unklar, ob eine solche Maßnahme überhaupt deren Zustimmung findet. Auch rechtlich sind noch verschiedene Eckpunkte zu beachten und abzuklären, damit sowohl die Bürger, die den Service in Anspruch nehmen, als auch diejenigen, die ihn anbieten, abgesichert sind.
Laut Auskunft der Bahn-Projektleitung soll die Brücke in der ersten Oktoberwoche zurückgebaut werden.
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