Wege für Kröten und Frösche
Amphibienleiteinrichtung am Hohbergsee

Dauerhafte Amphibienleiteinrichtung in Lahr, im Hintergrund die Feuerwehrstraße | Foto: Stadt Lahr
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  • Dauerhafte Amphibienleiteinrichtung in Lahr, im Hintergrund die Feuerwehrstraße
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Lahr(st) Im Herbst haben die Arbeiten an einer neuen Amphibienleiteinrichtung zum Hohbergsee begonnen. Aufgrund andauernder Regenfälle war es nicht möglich, die Maßnahme wie geplant vor Weihnachten abzuschließen. Etwas mehr als die Hälfte der 460 Meter langen Strecke ist jedoch bereits fertiggestellt, und Anfang Februar werden die Arbeiten erneut aufgenommen. Die Leiteinrichtung wird damit zeitnah für die Tiere nutzbar sein.

Schutz vorm Straßenverkehr

Zweck einer solchen Einrichtung ist es, Amphibien sicher zu ihrem angestammten Laichgewässer zu leiten und sie insbesondere vor dem Straßenverkehr zu schützen. Aufgrund siedlungsbedingter Zerschneidungen ist es den Tieren oft nicht mehr möglich, auf direktem Weg beziehungsweise ohne menschliche Hilfe zu ihren Laichgewässern zu gelangen.

Eine Möglichkeit besteht darin, mobile Zäune entlang einer Straße aufzustellen. Diese bestehen in der Regel aus Plastik, sind sehr wartungsintensiv und erfordern einen hohen Einsatz ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer. Mobile Zäune müssen während der Laichsaison regelmäßig überprüft und mindestens einmal im Jahr ausgebessert werden. Oft werden die Tiere entlang der Zäune in Eimer geleitet, die dann von Ehrenamtlichen über die Straße getragen werden – in der Regel zweimal am Tag über mehrere Monate hinweg.

Eine zweite Möglichkeit ist eine dauerhafte Leiteinrichtung aus Beton oder – wie künftig am Standort Hohbergsee – aus Stahl. Sie leitet die Tiere zu Durchlässen, die unter der Straße hindurchführen. Dauerhafte Einrichtungen sind weniger wartungsintensiv, da Instandhaltungsarbeiten größtenteils wegfallen, und der Bedarf an ehrenamtlicher Betreuung ist wesentlich geringer. Es muss lediglich die Laufstrecke regelmäßig gemäht werden, was aber maschinell möglich ist.

Überregionale Bedeutung des Hohbergsees

Der Hohbergsee ist ein Laichgewässer mit überregionaler Bedeutung. Die Amphibienarten Erdkröte, Teichfrosch und Grasfrosch, seltener auch Fadenmolch, Bergmolch sowie Springfrosch, sind dort nachzuweisen. Darüber hinaus schließt der See unmittelbar an ein Fauna-Flora-Habitat-Gebiet an, das unter anderem die Gelbbauchunke beheimatet. Geschätzt wandern jedes Jahr 8.000 bis 13.000 Amphibien aus den angrenzenden Wäldern zum Hohbergsee.

Der Naturschutzbund (NABU) Lahr betreut bislang und auch zukünftig die Amphibien am Hohbergsee. Auf seine Initiative hin hat sich die Möglichkeit ergeben, anstelle der bisherigen mobilen Zäune eine dauerhafte Leiteinrichtung zu installieren. Ihr Verlauf wurde zwischen dem NABU, der Stadt Lahr, dem Landschaftserhaltungsverband Ortenaukreis sowie der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Ortenaukreis abgestimmt.

Die Finanzierung erfolgt zum Großteil aus Fördermitteln der Landespflegerichtlinie Baden-Württemberg. Die Stadt Lahr steuert einen Anteil von circa 32.000 Euro bei. Eine gesetzliche Vorgabe für diese Maßnahme besteht nicht – es handelt sich um eine freiwillige Leistung der Stadt Lahr für den Natur- und Artenschutz am Laichgewässer Hohbergsee und zur Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements des NABU Lahr.

Dauerhafte Amphibienleiteinrichtung in Lahr, im Hintergrund die Feuerwehrstraße | Foto: Stadt Lahr
Dauerhafte Amphibienleiteinrichtung entlang der Langenhardstraße in Lahr | Foto: Stadt Lahr

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