Verkehrs- und Mobilitätskonzept
4.400 Haushalte werden befragt
Lahr (krö). Viele Menschen zieht es in die Städte, nicht nur wegen der oft fehlenden Infrastruktur auf dem Land, sondern auch aus beruflichen Gründen. Die Städte wachsen und damit steigt das Verkehrsaufkommen. Dies ist in Lahr nicht anders. Bevor es letztendlich zu einem Verkehrskollaps kommt, will man diesem mit einem zukunftsfähigen Verkehrsentwicklungsplan in Verbindung mit einem ÖPNV-Konzept entgegenwirken. „Dieser Verkehrsentwicklungsplan soll zugeschnitten sein auf die Stadt und die Bevölkerung. Dazu ist es notwendig, die Bürger mit einzubinden“, benennt Bürgermeister Tilman Petters einen der wesentlichsten Punkte.
Haushalte zufällig gewählt
Nicht der Kfz-Verkehr solle isoliert betrachtet, sondern insbesondere die Verkehrsmittel des Umweltverbundes (ÖPNV, Rad- und Fußverkehr) mit einbezogen werden. Neben Fahrgastbefragungen, Verkehrszählungen und einem Bürgerforum ist vor allem die Bürgerbefragung ein wichtiger Bestandteil zur Erstellung eines Verkehrsentwicklungsplanes. Um den Bürgerwillen zu erfragen, hat man rund 4.400 Haushalte zufällig ausgewählt. Diese werden in den kommenden Wochen angeschrieben und gebeten, sich zu beteiligen. Die Befragung soll Grundlagendaten liefern für die Verkehrsplanung, den Nahverkehrsplan, eventuelle Radverkehrskonzepte oder Verkehrsmodelle. Zum Vergleich werden entsprechende Daten aus anderen Kommunen herangezogen. All dies soll letztendlich in eine zielgerichtete Empfehlung für die Stadt Lahr hinauslaufen. Die Teilnahme an dieser Fragebogenaktion ist sowohl schriftlich, online oder telefonisch möglich. Die Verantwortlichen rechnen mit einer Rücklaufquote von zehn bis 13 Prozent.
Datenerhebung
Neben persönliche Daten, wie Geschlecht, Alter und Berufstätigkeit, werden auch die Fahrzeugausstattung, die gefahrenen Kilometer und die Entfernung zur nächsten Bushaltestelle abgefragt. Außerdem finden Fragen nach der Arbeitsstelle, der Nutzungshäufigkeit der verschiedenen Verkehrsmittel sowie die Bewertung der Verkehrssysteme Eingang in den Fragenkatalog. Anregungen und Kritik zur Verkehrsplanung dürfen natürlich nicht fehlen. Um einen möglichst realen Bezug zu bekommen, werden die Bürger gebeten, an einem ganz bestimmten Tag ein Wegeprotokoll zu erstellen, aus dem hervorgeht, wann, wie lange welches Verkehrsmittel zu welchem Zweck verwendet wurde. Ziel der Befragung ist es, bei der Auswertung Daten zur alltäglich Mobilität der Bürger zu erhalten. Des Weiteren soll ausgewertet werden, wie das Mobilitätsverhalten von einzelnen Gruppen aussieht und welche Gruppen Interesse etwa an Carsharing oder Fahrradverleihsystemen haben. Was die Einbindung des ÖPNV betrifft, soll in Erfahrung gebracht werden, wer welche Bus- oder Bahnangebote nutzt und wie stark der ÖPNV außerhalb des Schülerverkehrs genutzt wird.
Erhebungszeitraum ist vom 26. März bis zu den Sommerferien. Erste Auswertungsergebnisse sollen im Herbst 2019 vorliegen und in den Verkehrsentwicklungsplan eingebunden werden. In 18 Monaten soll die Mobilitätsuntersuchung beendet sein.
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