Chrysanthema findet nicht statt
3G-Regel in der Innenstadt nicht möglich

Solche Bilder der Chrysanthema wird es wohl erst wieder im kommenden Jahr geben. | Foto: Stadt Lahr
  • Solche Bilder der Chrysanthema wird es wohl erst wieder im kommenden Jahr geben.
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Lahr (ds/st). Er komme sich vor wie im vergangenen Jahr, so Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert, als er am Montagmittag betrübt erklärte: „Aufgrund der aktuellen Corona-Vorgaben des Landes Baden-Württemberg für Stadt- und Volksfeste ist die Chrysanthema als Blumen- und Kulturfestival bis auf Weiteres nicht umsetzbar." 

Corona-Verordnung

Die neue Corona-Verordnung gibt eine verbindliche Einhaltung der so genannten 3G-Regel – also die Teilnahmemöglichkeit nur für geimpfte, genesene oder getestete Personen – für Großveranstaltungen mit mehr als 5.000 Besuchern vor. „Da die neue Verordnung lediglich auf vier Wochen angelegt ist, ist heute zwar noch nicht absehbar, welche Vorgaben Mitte Oktober gelten werden. Klar ist aber, dass eine Zugangskontrolle bei einer Veranstaltung, die in der gesamten Innenstadt stattfindet, definitiv nicht realisierbar wäre“, sagte Ibert. Als Beispiel nannte er, dass man nicht geimpften Personen, die in der Stadt einkaufen wollen oder wohnen, ja nicht einfach den Zugang verwehren könnte.

Breiter Konsens

Die Verwaltung habe bewusst lange mit ihrer Entscheidung gewartet, um die Chrysanthema vielleicht doch ermöglichen zu können. Nun sei die Entscheidung allerdings unumgänglich geworden, da Hoteliers, Restaurants, Reisegruppen und Busunternehmen Planungssicherheit für ihre Kunden benötigten und die gesamte Infrastruktur verbindlich beauftragt oder abgesagt werden müsse. „Nach intensiven Gesprächen mit den verantwortlichen Facheinheiten der Stadtverwaltung, Vertretern des Handels, Hotellerie und dem Gemeinderat wird die Absage der Chrysanthema 2021 im breiten Konsens getragen“, sagt Ibert. Auch eine Chrysanthema light schließe er aus: "Das würde die Marke Chrysanthema nicht fördern und unseren Ansprüchen nicht gerecht werden."

Blumenschmuck in der Stadt

OB Markus Ibert hatte aber auch Erfreuliches zu vermelden: "Auch wenn die Chrysanthema in diesem Jahr wieder nicht stattfinden kann, wird die Lahrer Innenstadt unter dem Motto 'Schöne Stadt' herbstlich-bunt mit Chrysanthemenschmuck erstrahlen, in größerem Ausmaß als im vergangenen Jahr." Die gewohnten Schauelemente der Chrysanthema werde es aber nicht geben, ergänzte Richard Sottru, Leiter Abteilung Öffentliches Grün und Umwelt. Kleinteilige Veranstaltungsformate sollen Besuchern darüber hinaus eine attraktive und lebendige Lahrer Innenstadt im Spätherbst bieten, allerdings könne man dabei nur kurzfristig reagieren. Im September, so erklärte Martina Mundinger, Leiterin Sachbereich Stadtmarketing, werde man über mögliche Formate sprechen.

"Das zweite Mal auf die Chrysanthema zu verzichten, tut mir richtig weh, ich fühle mich wie bei einer Beerdigung", so Michael Schmiederer, Vorstand der Werbegemeinschaft Lahr. Er hoffe, dass es für den Handel im Herbst Alternativen geben werde, etwa unter dem Arbeitstitel Mantelsonntag. "Wir müssen aber erst abklären, wie das darstellbar sein könnte", sagte Schmiederer.

Ausblick auf 2022

Es bleibt der Blick nach vorne: Die ungebrochen starke und positive Resonanz der Sponsoren gegenüber des Blumen- und Kulturfestival sei Motivation, die Chrysanthema im nächsten Jahr auf ganz besondere Weise erstrahlen zu lassen. Sie soll vom 22. Oktober bis 13. November 2022 stattfinden. Das Motto "Blühende Meisterwerke" bleibe, allerdings in weiterentwickelter Form.

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