Vom Bus auf das Leihpedelec
150 Mobilitätsstationen in der Ortenau
Lahr/Ortenau (st). Ein Netz aus 150 Mobilitätsstationen soll ab 2022/2023 in den zehn Ortenauer Städten und Gemeinden Appenweier, Friesenheim, Gengenbach, Kehl, Lahr, Neuried, Offenburg, Rheinau, Schutterwald und Willstätt, die sich zum Mobilitätsnetzwerk Ortenau zusammengeschlossen haben, entstehen. In Lahr sind 36 Mobilitätsstationen geplant. In der Sitzung des Technischen Ausschusses am Mittwoch, 10. März, hat die Verwaltung über den Planungsstand informiert. In den anderen Städten und Gemeinden finden in den kommenden Wochen ebenfalls Beratungen in den politischen Gremien statt. In Offenburg haben der Verkehrsausschuss und der Gemeinderat bereits Anfang des Jahres dem Ausbau des dort schon vorhandenen, kommunalen Stationsnetzes mehrheitlich zugestimmt.
Zehn Netzwerkkommunen
Mobilitätsstationen sind bauliche Installationen im öffentlichen und öffentlich zugänglichen Raum, an denen sich verschiedene Verkehrsträger treffen und Verleihangebote zur Verfügung gestellt werden. Sie ermöglichen beispielsweise den Umstieg vom Bus in ein Carsharing-Fahrzeug oder auf ein Leihrad oder -pedelec. Der Bau solcher Mobilitätsstationen in allen zehn Netzwerkkommunen soll dazu führen, dass Bewohnern, Besuchern und Unternehmen eine Alternative zum privaten Auto oder Dienstfahrzeug geboten wird. „Die Mobilitätsstationen mit öffentlichen Sharing-Angeboten sind eine wichtige Ergänzung zum ÖPNV in der Stadt Lahr und der Region und bilden die Grundlage für ein gesamtheitliches Mobilitätsangebot mit einem hohen Netzeffekt über die Gemarkungsgrenzen hinweg. Durch gute Vernetzung innerhalb und zwischen den Städten und Gemeinden kann die Akzeptanz und Nutzung der Stationen überall verbessert werden“, erklärt Bürgermeister Tilman Petters.
Realisierung stufenweise
Die Realisierung des Stationsnetzes erfolgt stufenweise über mehrere Jahre hinweg. Die Netzwerkkommunen stimmen sich dabei kontinuierlich ab, um Synergieeffekte bei Planung, Bau, Betrieb und Finanzierung bestmöglich auszuschöpfen. Die konzeptionelle Arbeit erfolgt durch das Büro Inovaplan aus Karlsruhe und ist nahezu abgeschlossen. In den nächsten Wochen finden noch Begehungen der einzelnen Standorte statt. Spätestens im 3dritten Quartal 2021 soll dann eine Beschlussfassung zu den Standorten und zur Berücksichtigung der Mittelansätze im Haushaltsplan 2022 sowie im mehrjährigen Investitionsprogramm erfolgen.
Verkehrsentwicklungsplan
Oberbürgermeister Markus Ibert ist beeindruckt von der effektiven, interkommunalen Zusammenarbeit: „Das im Mobilitätsnetzwerk Ortenau entwickelte Konzept ist ein wichtiger Baustein der zukünftigen kommunalen und regionalen Verkehrs- und Mobilitätsplanung. Nicht ohne Grund ist es im kürzlich beschlossenen Verkehrsentwicklungsplan mit der Priorität eins enthalten und stellt ein Schlüsselprojekt dar, um die Zielsetzungen des Entwicklungsszenarios zwei 'Mut zur Verkehrswende' zur erreichen.“
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