Gerichte mit Sauerkraut und der Eintopf sind einige Klassiker der Elsässer
Die deftigen Speisen mit der französischen Raffinesse
Für viele mag der Rhein eine Grenze sein, doch er ist auch Bindeglied für zwei Regionen, die viel gemeinsam haben. Der alemannische Dialekt verbindet beide Seiten des Flusses. Die Küche bietet ebenfalls Gemeinsamkeiten. Die elsässische Küche darf man als eine geglückte Synthese alemannischer Deftigkeit und französischer Raffinesse bezeichnen. Der elsässische Karikaturist und Autor Tomi Ungerer soll einmal gesagt haben: „französische Qualität und deutsche Portionen“.
Die Küche im Elsass bietet feine, elegante Speisen und Deftiges. Es gibt dort zahlreiche Sternerestaurants, die „Winstuben“ bieten dagegen deftige Gerichte.
Bekannt und bleibt ist das Choucroute, das Sauerkraut, das fein geschnitten und dann fermentiert wird. Etwa 75 Prozent der französisch-Produktion kommt aus dem Elsass. Choucroute garnie ist Sauerkraut in Weißwein mit einer Auswahl von gepökeltem und geräuchertem Fleisch, Wurstwaren und Kartoffeln. Schweinefleisch ist das am häufigsten verwendete Fleisch, aber man findet ebenfalls Choucroute mit Gans oder mit Fisch. Bekannt ist auch die elsässische Variante der Schlachtplatte. Zu dem Kraut werden dort Eisbein, „Schiffala“ (geräucherte Schweineschulter) und Knackwürste angeboten. Klassische Beilage sind Salzkartoffeln.
Pot au feu ist ein sehr einfacher Eintopf auf Gemüsebasis mit Fleischeinlage, gerne mit dem elsässischen Suppenfleisch. Nach elsässischem Sauerkraut ist der Pot au feu eines der ältesten Gerichte im Elsass. Das typische elsässische Mittagessen am Sonntag war früher ein Pot au feu mit Meerrettichsauce und Rohkost Salaten. Die erste Schale besteht aus nur der Brühe mit winzigen Knochenmark-Knödel. Pot au Feu heißt Topf auf dem Feuer – Zutaten kann alles sein, was sich in der Vorratskammer befindet. Eine deftige Delikatesse ist der Bäckeoffe, der in einer Steingut-Terrine zubereitet wird.
Ebenfalls beliebt und geschätzt ist der Flammenkuchen, der in den gemütlichen Weinstuben serviert wird. Die Tarte flambee besteht aus einem hauchdünnen Teig, der mit Sauerrahm bestrichen wird und dann wahlweise mit deftigem Speck und Zwiebeln, manchmal auch mit Käse – gerne Munster ober auch süß mit Äpfeln belegt wird. Der Teig wird knusprig, der Belag bleibt saftig – vor allem wenn der Flammkuchen in einem Holzofen zubereitet wird. Sehr beliebt sind im Elsass diverse Quiches.
Munsterkäse wird nicht nur auf den Flammenkuchen gelegt, sondern auch gerne nach dem Essen verzehrt: Dann wird ein Schüsselchen Kümmel dazu gereicht und natürlich ein Gläschen Gewürztraminer dazu getrunken.
Aber es gibt auch noch eine andere, raffinierte elsässische Küche: Bei diesen Varianten werden Karpfen in Riesling serviert, Zander mit Cremant-Sahne-Soße veredelt und feinste Wildspezialitäten verwöhnen den Gaumen. Beim rustikal klingenden Hahn im Riesling handelt es sich um nichts anderes als den französischen Coq aux Vins – allerdings nehmen die Elsässer dann natürlich einen ihrer bekannten Weine. Diese gilt es dort zu entdecken.
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