Wo drückt in Kippenheim der Schuh?
Nachgefragt bei Bürgermeister Matthias Gutbrood

Die Kippenheimer Festhalle ist über 60 Jahre alt und alles andere als zeitgemäß. Jetzt kann sich die Gemeinde auf ein neues Bürgerhaus freuen. | Foto: ds
  • Die Kippenheimer Festhalle ist über 60 Jahre alt und alles andere als zeitgemäß. Jetzt kann sich die Gemeinde auf ein neues Bürgerhaus freuen.
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Kippenheim (ds). Wer durch Kippenheim fährt, dem ist sofort klar, wo in der Gemeinde der Schuh drückt: Es ist die B3, die mitten durch den Ort führt und auch sehr stark befahren ist. "Seit über 50 Jahren wird über eine Umfahrung diskutiert. Die Entscheidung hierüber liegt aber nicht in unseren Händen, sondern bei übergeordneten Behörden, im Zusammenspiel mit anderen Gemeinden", erläutert Bürgermeister Matthias Gutbrod beim Besuch der Stadtanzeiger-Redaktion im Kippenheimer Rathaus. Die Gemeinde kann nur versuchen, die Situation ihren Einwohnern so angenehm, sicher, optisch ansprechend und wenig lärmbelastend wie möglich zu machen. Immerhin ist man in Sachen Umfahrung in den vergangenen Jahrzehnten einige Schritte weiter gekommen. "Es werden derzeit verschiedene Trassenvarianten geprüft und erste Planentwürfe gemacht", sagt Gutbrod.

So ist das aktuelle Top-Thema in der Gemeinde auch ein ganz anderes: das neue Bürgerhaus. Bereits vor zehn Jahren hat man erstmals über eine neue Festhalle gesprochen. Die Bestehende ist mit ihren mittlerweile über 60 Jahren alles andere als zeitgemäß. Nach einem über einjährigen Bürgerbeteiligungsprozess hat der Gemeinderat nun im April entschieden: Das neue Bürgerhaus wird westlich der B 3, direkt beim Kreisverkehr am Ortseingang, entstehen. "Das Thema hat uns intensiv beschäftigt und wird uns auch noch einige Zeit intensiv beschäftigen. In den nächsten drei bis vier Jahren wird es aber so weit sein", so Bürgermeister Gutbrod.

Konkreter indes sind die Planungen für die Neugestaltung des Schlossgartens in Schmieheim. Dieser soll aufgewertet werden, schließlich ist er das Zentrum des gesellschaftlichen Lebens in dem Kippenheimer Ortsteil, mit Festhalle und Schule und als Veranstaltungsort für Kilwi und Weihnachtsmarkt. "Es geht hier vor allem um gestalterische Dinge", erläutert Matthias Gutbrod. 250.000 Euro hat die Gemeinde hierfür als erste Rate im aktuellen Haushalt bereitgestellt. 
Wie andernorts auch, ist die Entwicklung von Wohngebieten ein wichtiges Thema in Kippenheim. "Wir wollen aber moderat wachsen", betont der Bürgermeister und verweist darauf, dass jedes Neubaugebiet auch mit neuen Kindergartenplätzen einher geht. Aktuell ist das Baugebiet Brunnenstraße Süd fertiggestellt. Die 20 Bauplätze sind weitestgehend verkauft. Nun muss die Gemeinde Überlegungen anstrengen, wo sie weitere Bauplätze ausweisen kann. "Parallel dazu verfolgen wir stringent das Thema Innenentwicklung und versuchen, alte Brachflächen zu verkaufen oder zu vermitteln", so Gutbrod. Aktuell werden auf solchen Flächen einmal sieben und einmal zwölf Häuser gebaut.

Noch vor rund acht Jahren, als die Angebots- und Betreuungsformen geändert wurden, war das Thema Kindergärten ein Dauerbrenner im Kippenheimer Rathaus. Mittlerweile verfügt die Gemeinde über vier Kindergärten, erst vor zwei Jahren wurde eine zweigruppige Einrichtung neu gebaut. "Aktuell können wir genügend Kita-Plätze bieten. Allerdings kann es sein, dass die Aufnahme nicht zum Wunschtermin klappt", räumt Matthias Gutbrod ein. Dann wird die Gemeinde von Tagesmüttern unterstützt, "die uns helfen, die Situation zu bewältigen", so Gutbrod.

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