Gewinnspiel 20 Jahre Guller: Ulrike Göppert durfte Kiste Bier persönlich abfüllen
Ein Besuch bei 175 Jahren Tradition des Bierbrauens

Das Gewinnerbier wird eingepackt (v. l.): Josef Berg, Gewinnerin Ulrike Göppert mit Sohn Lukas und Inhaber Jörg Lusch | Foto: djä
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  • Das Gewinnerbier wird eingepackt (v. l.): Josef Berg, Gewinnerin Ulrike Göppert mit Sohn Lukas und Inhaber Jörg Lusch
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Kippenheim-Schmieheim (djä). Wer hat schon eine Kiste Bier zuhause, deren Abfüllung er selber beobachtet hat? Bei Ulrike Göppert steht seit ihrem Besuch in der Schlossbrauerei Stöckle im Keller ein Kasten "Hieronymus", bei dem sie zusehen konnte, wie die kleinen Bügelflaschen gefüllt wurden. Beim Gewinnspiel 20 Jahre Guller hatte sie den Besuch in Schmieheim mit Brauereibesichtigung und einem ganz persönlichen Kasten Bier gewonnen. "Ich war vor vielen Jahren schon einmal hier bei einem Tag der offenen Tür, aber da war zu viel los, um sich genau umzusehen", erzählte die Gewinnerin, die ihren Vater Josef Berg und Sohn Lukas mitgebracht hatte. Inhaber Jörg Lusch führte sie nun einen Nachmittag lang durch die Brauerei, die seit ihrer Gründung 1843 in Familienbesitz ist. "Wir feiern unser 175-jähriges Jubiläum mit einem großen Fest am 9. und 10. Juni", informierte Lusch.

Tradition und Innovation – das sind, so erfuhren die Besucher gleich bei der ersten Station der Führung, in der Familienbrauerei keine Widersprüche. Im heutigen Büro in den historischen Gasträumen der Wirtschaft mit den wunderbar erhaltenen Glasvitrinen entstehen am massiven Eichenschreibtisch frische Ideen für neue Produkte und pfiffige Marketingkampagnen. Die Wände hängen voller Fotos von Zeitzeugen, und so haben die Vorfahren von Jörg Lusch immer ein Auge auf sein Tun, seit er die Leitung der Brauerei 1999 von Mutter Trudel Lusch übernommen hat.

Seither wurde viel investiert, um die große Nachfrage bedienen zu können und energiesparend Bier zu brauen und optimiert abzufüllen. In der Abfüllung konnten die Besucher dann beobachten, wie die kleinen Bügelflaschen durch die Anlagen sausten, erst als Leergut gereinigt, dann befüllt, verschlossen, etikettiert und in Kisten gepackt wurden. Immer dienstags wird in Schmieheim abgefüllt. Brauereichef Lusch erklärte alles und beantwortete die Fragen von Ulrike Göppert und Josef Berg. So erfuhren sie beispielsweise, dass die Flaschen mit fünf bar Druck befüllt werden und es wichtig ist, dass das Bier nicht mehr in Kontakt mit Sauerstoff kommt. Dann ploppten die Bügel und die Besucher durften gleich probieren. Der jüngste Besucher bekam eine Orangenlimonade. Für die Gewinnerin wurde gleich einer der frisch befüllten Kästen beiseite gestellt. Dann ging es hinunter in den alten Keller. Der wurde 1907 zwölf Meter tief unter dem bestehenden Gebäude angelegt. "Mit Schaufel und Spitzhacke", wusste Lusch zu berichten. Da unten war es kühl und die Besucher stiegen gerne wieder die vielen Stufen hoch in den warmen Apriltag.

Die Kapazität aller Gärkeller wurde 2014 und 2017 erhöht. "Vorher konnte es passieren, dass eine Sorte ausverkauft war", so Lusch. Fünf Biere werden regelmäßig in Schmieheim gebraut. Mit dem "Gründerbier" zum Jubiläum kommt nun eine weitere Sorte hinzu, die mit eigenangebautem Hopfen kalt gehopft wird. Hinzu kommen vier saisonal gebraute Biere. Alle Biere werden mit dem Wasser aus dem eigenen 80 Meter tiefen Brunnen gebraut. Das Rezept für das unfiltrierte Traditionsbier "Hieronymus" ist ein wieder entdecktes Original aus dem Jahr 1896. "Wir haben einen Urahn mit diesem Namen. Der hat zwar nicht gebraut, weil er ein Ritter war. Aber Bier getrunken hat er bestimmt gern", erklärte Jörg Lusch mit einem Augenzwinkern. Um am Markt wahrgenommen zu werden, sei Qualität die eine Seite, die Präsentation die andere.

Der Sohn der Gewinnerin strahlte, als er ein Modell des firmeneigenen grünen Oldtimers geschenkt bekam. "Heute durften wir uns in Ruhe umsehen und bekamen alles erklärt, was wir wissen wollten. Das war ein toller Nachmittag", freute sich Gewinnerin Ulrike Göppert.

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