Forschung und Innovation stehen an erster Stelle
Die Firma Güpo entwickelt Lecksuchmittel für Spezialeinsätze her

Fiona Härtel, Wirtschaftsföderin der Stadt Kehl, und Manfred Schmitt-Bormann, Güpo, im Labor.
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Kehl. Wer mit Druckluft oder Gasen arbeitet, der kennt die Produkte der Firma Güpo GmbH – Lecksuchsprays kommen immer dann zum Einsatz, wenn Gase oder Druckluft an einer undichten Stelle entweichen.

Gegründet wurde das Unternehmen 1960 in Gießen. Bevor Günter H. Pohl den Firmensitz nach Kehl verlegte, beschäftigte er bereits 180 Mitarbeiter und hatte Patente für die Abfüllung
wasserbasierte Aerosole. Die Produktion wurde 1978 in einen Neubau in
der Siemensstraße im Gewerbegebiet Sundheim verlegt. Ein florierendes
Unternehmen bis der Eigentümer – selbst schon älter – beschloss mit der
Einstellung der FCKW-Abfüllung auch die Produktion zurückzubauen.

Der heutige Inhaber und Geschäftsführer, Manfred Schmitt-Bormann, kaufte
mit seiner Familie im Jahr 1994 das Unternehmen von Pohl. „Wir haben der
Firma neuen Schwung verliehen", stellt er fest. Begonnen hatte er mit
fünf Mitarbeiter, mittlerweile sind 20 Leute beschäftigt. „Den Umsatz
haben wir seit der Übernahme verachtfacht."

Das Pfund mit dem Güpo noch heute wuchert, ist Technik und Knowhow. So entwickelte man das
„kleinste Lecksuchspray der Welt" und bietet wasserfreie Lecksuchsprays
für den Einsatz bei kerntechnischen Anlagen. „Die kamen beim Rückbau am
Atomkraftwerk Stade zum Einsatz", so Schmitt-Bormann. Auch mit Gazprom
arbeitet das Kehler Unternehmen zusammen – seine Sprays arbeiten auch
bei minus 30 Grad Celsius zuverlässig. Ein Produkt der Firma Güpo wird
auch beim Airbus A 380 verwendet – mit ihm wird die Dichtigkeit
einzelner, großer Komponenten geprüft.

„Wir haben als einziges Unternehmen ein Lecksuchspray, das weltweit zugelassen ist für den
Einsatz an Lebensmittel-Anlagen", berichtet Schmitt-Bormann über den
Innovationsvorsprung. Bei solchen Anlagen dürfen keine mineralischen Öle
zum Einsatz kommen, sondern nur Lebensmittelzusatzstoffe. Das neueste
„Kind" im Produktportfolio ist Mineralwasser in der Spraydose, das zur
Erfrischung dient.

Seit 1998 handelt Güpo auch mit Aluminiumoxiden und -silikaten – sogenannte Abrasiva – die sowohl in
Schleifmittel als auch in Zahnpasta oder Reinigern für Glaskochfelder
zum Einsatz kommen. „Wir bieten Korngrößen, die sonst nicht erhältlich
sind", erklärt Manfred Schmitt-Bormann. Und auch die Menge, die
abgenommen werden muss, spielt eine Rolle.

Veränderungen liegen in der Luft: Ende des Jahres werden die Standorte Riedstraße und
Siemensstraße zusammengelegt. „Wir brauchen mehr Platz und haben
zusätzlichen Raum im Gewerbegebiet angemietet." Der Standort in der
Riedstraße – Labor, Verwaltung und Verkauf – entfällt. „Da werden unsere
Nachbar aufatmen", ist sich Schmitt-Bormann bewusst. Schließlich sind
hier 15 Mitarbeiter beschäftigt, Verkehr der künftig entfällt. „Es
müssen noch ein paar Umbauten für unsere Bedürfnisse vorgenommen
werden." Für das Unternehmen bedeutet dies auch eine Entlastung, nicht
mehr zwei Standorte unter einen Hut zu bringen.

Autor: Daniela Räubig-Santo

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