Welcher Kindergarten wird als nächster ausgebaut?

Der Ausbau des Kindergartens Don Bosco in Kehl-Goldscheuer ist in der Diskussion | Foto:  gro
  • Der Ausbau des Kindergartens Don Bosco in Kehl-Goldscheuer ist in der Diskussion
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Kehl. Ob der Kindergarten Don Bosco in Kehl-Goldscheuer ausgebaut wird oder nicht, werden die
Haushaltsberatungen ergeben. Begeistert zeigten sich die Fraktionen von
den vorgestellten Ausbauplänen allerdings nicht. Denn ihrer Meinung nach
ist die Lage im südlichen Kehler Stadtteil längst nicht so prekär wie dargestellt.

„Ich wundere mich über die Vorlage“, sagte Martina Nohe von der Frauenliste. Sie verwies auf ein Schreiben des Trägers, der, wenn ein Kindergarten ausgebaut werden soll, dem katholischen
Kindergarten in Marlen den Vorrang gibt. „Marlener Kinder besuchen die
Kinderkrippe in Goldscheuer. Lassen Sie uns erst Marlen ausbauen, dann
können wir sagen, ob wir in Goldscheuer mehr Plätze brauchen“, so Nohe,
die darauf verwies, dass die Kinderbetreuungseinrichtungen in
Goldscheuer von Mitgliedern des Eurocorps Straßburg genutzt werden: „Wir
sind nicht verpflichtet, für sie Plätze zu schaffen.“

Zuvor hatte Christian Castner, städtisches Gebäudemanagement, die Pläne
vorgestellt: Derzeit werden im Kindergarten Don Bosco drei Gruppen für
Kinder von drei bis sechs Jahren und eine Gruppe für Kinder von ein bis
drei Jahren angeboten. Geeignet sind die Räumlichkeiten für das
bestehende Angebot nicht: Die Kinder essen im Atrium, die Sanitärräume
sind nur für Kinder ab drei Jahre ausgelegt und die Ausgabeküche
befindet sich in einer kleinen „Abstellkammer“. Der Vorschlag der
Verwaltung sieht einen Anbau im nördlichen Bereich vor, in dem dann der
Essraum, die Anlieferküche sowie die notwendigen Personalräume Platz
finden. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, in den Bestandsgebäuden die
Sanitäreinrichtungen zu modernisieren. Die geschätzten Baukosten liegen
bei rund 325.000 Euro, wovon bereits 250.000 Euro in den Haushalt 2016
eingestellt sind.

„Bei der Reihenfolge der Maßnahmen ist Marlen vorzuziehen“, betonte auch Claus-Dieter Seufert, Freie Wähler, in der Diskussion. Zuvor hatte Andreas Hopp, CDU, darauf verwiesen, dass, wenn
die Maßnahme in Goldscheuer umgesetzt würde, man auch beim Kindergarten
in Bodersweier in der Pflicht stünde. Richard Schüler,
CDU-Fraktionssprecher und Ortsvorsteher von Goldscheuer, machte
deutlich, dass die neuen Zahlen aus den Fachabteilungen den Ausbau
rechtfertigen würden und kündigte an: „Die CDU-Fraktion wird in den
Haushaltsberatungen beantragen, dass die Kindergärten in den nördlichen
Stadtteilen ausgebaut werden.“

„Wir geben einen Rahmen vor, den sich alle Ortschaften und die Kernstadt zum Vorbild nehmen“, mahnte Werner Müll, SPD-Fraktion. Da es sich allerdings nur um eine
Kenntnisnahme handele, fiele die Entscheidung erst in den
Haushaltsberatungen am 4. März. Oberbürgermeister Toni Vetrano lobte die
bisherigen Anstrengungen beim Ausbau der Kinderbetreuung: „Diesen Weg
wollen wir weiter gehen.“

Autor: Christina Großheim

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