Ein ganz besonderer Ausstellungsort in Kehl
Kehl. Wer das Dachgeschoss der Großherzog-Friedrich-Kaserne zum ersten Mal sieht, dem stockt ob der Weite des Raums einfach der Atem. Kein Wunder, dass Ilse Teipelke,
deren Atelier sich in dem Gebäude befindet, sich in den Raum verliebt
hat. Nun hat sie die – aus ihrer Sicht – ideale Nutzung für die 500
Quadratmeter große, westliche Hälfte der Etage gefunden.
Am Sonntag, 19. April, öffnet um 11 Uhr dort die Fotoausstellung „Die
Wirklichkeit des Fotografen“ mit Bildern von Günther Petry, ehemaliger
Oberbürgermeister der Stadt Kehl, und Hans-Hellmut Treeck, ehemaliger
Stadtrat aus Offenburg, als deren Kuratorin die Kehler Künstlerin
fungiert. Veranstalter ist der Club Voltaire in Kehl, der ebenfalls
seinen Salon in dem Gebäude hat.
Schon seit März laufen die „Aufräumarbeiten“: Ilse Teipelke, die beiden ausstellenden Künstler und
viele fleißige Helfer haben aus dem Dachboden des Kasernengebäudes eine
Galerie der besonderen Art gemacht. Schwarze Tücher schaffen Flächen in
dem Raum, um die Fotografien zu präsentieren. Die Lichtverhältnisse – es
gibt zahlreiche Fenster in den Dachgauben und nur wenige künstliche
Lichtquellen – stellen die Austellermacher vor besondere
Herausforderungen. „Ich will auf der einen Seite mit dem Tageslicht
spielen“, erläutert Ilse Teipelke ihr Konzept. Die Fotografien werden
teilweise mit Spots, die extra angebracht werden, ins rechte Licht gerückt.
Die Idee zur Ausstellung entstand spontan. Günther Petry, ein leidenschaftlicher Fotograf, war von Teipelkes „Hotel Sehnsucht“ so begeistert, dass er eine Fotoserie machte. Daraus wurde
ein Buch, das er der Künstlerin schenkte. Ilse Teipelke fragte spontan,
ob er denn seine Fotografien auch einmal ausstellen würde. Und die
Antwort lautete „Ja“. Der Kontakt zu dem Offenburger Hans-Hellmut Treeck
kam über Ilse Teipelke zustande. Man war sich sympathisch und
beschloss, die beiden sehr unterschiedlichen Stile der Hobbyfotografen
in einer Schau zu zeigen.
Während Treeck Nachtaufnahmen von Kinderspielplätzen sowie Kinderporträts präsentiert, zeigt der Kehler Alt-OB verfremdete Naturaufnahmen. „Es gibt eine Abteilung mit Blumen
und ziemlich viel Wasser“, erklärt Petry, dem die Arbeit vor Ort
sichtlich Spaß macht. „Es sind ausgewählte Fotografien, wir haben die
Ausstellung nach dem Motto ‚weniger ist mehr‘, sparsam gestaltet.“
Die Ausstellung läuft bis zum 17. Mai. Die Öffnungszeiten sind donnerstags
und samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Führungen
sind auf Anfrage möglich.
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