Badische Stahlwerke
Marie-Agnes Strack-Zimmermann besucht Kehl
Kehl (st) Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Präsidiumsmitglied und Spitzenkandidatin zur Europawahl, besuchte am Dienstag, 16. April, gemeinsam mit weiteren Vertretern der FDP die Badischen Stahlwerke (BSW) in Kehl. Die stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Badischen Stahlwerke, Carolin Kramer sowie die Geschäftsführer Markus Menges und Andreas Volkert begrüßten die Politiker. Im Zentrum der Diskussion standen die aktuellen Herausforderungen für die deutsche Stahlbranche, aber auch die Möglichkeiten und Chancen grenzüberschreitender Kooperationen, heißt es in einer Pressemitteilung.
Dekarbonisierung, hohe Energiepreise und Fachkräftemangel: Die deutsche Stahlbranche stehe vor großen Herausforderungen. Um die von der Politik gesteckten ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen, müsse die Stahlproduktion CO2-neutral werden. Eine wichtige Voraussetzung haben die Badischen Stahlwerke laut eigenes Aussage bereits erfüllt: Als Elektrostahlwerk – und dazu noch eines der modernsten und energetisch effizientesten in Europa – erzeuge das Familienunternehmen in Kehl bereits heute rund 80 Prozent weniger Kohlendioxid pro Tonne produziertem Stahl als klassische Stahlwerke mit Hochofen.
Weichenstellung
Doch auf dem Weg zur vollständigen Klimaneutralität gebe es noch große Hürden: „Der Ausbau der erneuerbaren Energien geht viel zu langsam voran“, wird BSW-Geschäftsführer Markus Menges in der Pressemitteilung zitiert. „Wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen, muss die Politik jetzt schnell und entschlossen handeln und die richtigen Rahmenbedingungen für ausreichend grünen Strom und grünen Wasserstoff zu international wettbewerbsfähigen Preisen schaffen.“ Geschäftsführer Andreas Volkert ergänzte: „CO2-arme, wettbewerbsfähige Energie ist die Basis für eine europäische Stahlerzeugung und damit aller Wertschöpfungsketten.“
Verständnis für die Situation
Strack-Zimmermann habe Verständnis für die Situation der Badischen Stahlwerke gezeigt: „Wir alle wollen Energiesicherheit und einen effektiven Klimaschutz für Deutschland und Europa. Doch dafür braucht es eine klimaneutrale, verlässliche und kostengünstige Energieversorgung. Damit der Ausbau von Infrastruktur und erneuerbaren Energien schneller gelingt, gilt es, bürokratische Hürden auch auf EU-Ebene abzubauen und so die Weichen für eine weitere Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren zu stellen. Dafür wollen wir von der FDP uns einsetzen.“
Grenzüberschreitende Ausbildung
Auch der Fachkräftemangel in Deutschland setze der Stahlbranche zu. Um dem entgegenzutreten, habe die Badischen Stahlwerke schon vor mehr als zehn Jahren ein grenzüberschreitendes Ausbildungsprogramm ins Leben gerufen. Junge Menschen aus Frankreich können sich bei den BSW in Kehl zum Verfahrenstechniker aus- oder weiterbilden lassen, heißt es weiter in der Presseinformation. Ein wichtiger Baustein der Ausbildung sei neben der Vermittlung von theoretischem und praktischem Fachwissen ein spezieller Deutschunterricht. Ziel sei es, den Auszubildenden nach ihrem Abschluss eine langfristige Perspektive im Unternehmen zu bieten. Aktuell würden die Badischen Stahlwerke 13 junge Franzosen zu Verfahrenstechnikern ausbilden. „Mit der grenzüberschreitenden Ausbildung haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht“, berichtete BSW-Geschäftsführer Andreas Volkert beim Gespräch mit Strack-Zimmermann. „Die Azubis aus Frankreich sind hochmotiviert und die meisten von ihnen bleiben nach ihrer Ausbildung als feste Mitarbeiter bei uns im Betrieb.“
Arbeitskräfte-Mobilität
Auch für Alena Fink-Trauschel, FDP-Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Ettlingen, hat das Thema Arbeitskräfte-Mobilität einen hohen Stellenwert: „Es ist wichtig, dass motivierte und leistungsbereite Menschen, die sich mit ihren Fähigkeiten in Europa einbringen wollen, auch die Chance dazu bekommen. Nicht zuletzt in den dualen Ausbildungsberufen müssen wir angesichts des Fachkräftemangels europäische Perspektiven aufzeigen. Die grenzüberschreitende Ausbildung bei den Badischen Stahlwerken ist in dieser Hinsicht ein Vorzeigeprojekt, das auch anderen Unternehmen als Vorbild dienen kann,“ so die Politikerin.
Deutsch-französische Kooperation
Zur Sprache sei darüber hinaus eine grenzüberschreitende Kooperation im Bereich Nachhaltigkeit gekommen: das deutsch-französische Fernwärmeprojekt Straßburg-Kehl. Ziel sei es, Haushalte in beiden Städten mit Abwärme aus der Stahlproduktion der Badischen Stahlwerke zu versorgen. Derzeit werde ein etwa fünf Kilometer langes Rohrnetz geplant, das unter anderem den Rhein durchqueren soll. „Voraussichtlich ab 2027 können wir dadurch etwa 7.000 Haushalte mit Abwärme aus unserem Werk versorgen. So lassen sich künftig bis zu 20.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen“, erklärte Menges. Strack-Zimmermann habe sich beeindruckt gezeigt: „Das Fernwärmeprojekt beweist eindrucksvoll, dass eine Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg zu Lösungen führen kann, von denen alle Beteiligten profitieren – und nicht zuletzt auch das Klima!“
Über die Badischen Stahlwerke
Die Badische Stahlwerke GmbH (BSW) produziere am Standort Kehl mit 865 Beschäftigten bis zu 2,4 Millionen Tonnen Betonstahl für die Bauindustrie in Deutschland und dem angrenzenden Ausland. Zu den Produkten würden Betonstahl in Stäben und Ringen, Walzdraht sowie Bewehrungsprodukte für den Stahlbetonbau zählen. Das Unternehmen sei das einzige Stahlwerk in Baden-Württemberg und eines der größten sowie technologisch modernsten Elektrostahlwerke in Deutschland. Zudem seien die Badischen Stahlwerke einer der größten Arbeitgeber der Region. Mehr Informationen unter: www.bsw-kehl.de
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