Update: Sturm behindert Löscharbeiten - Gefährlicher Einsatz für die Feuerwehr
Schaden in Millionenhöhe bei Brand im Kehler Hafen
Kehl (st). Ein Schaden in Millionenhöhe ist in der Nacht zum Donnerstag, 13. auf 14. September, bei einem Brand im Raiffeisen-Kraftfutterwerk im Kehler Hafen entstanden. Das Feuer ist in einem Trocknungsgerät ausgebrochen und griff anschließend auf eine weitere Maschine über. Erst gegen 3 Uhr morgens konnte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle bringen. Erschwert wurde das Löschmanöver durch die starken Winde in der vergangenen Nacht. Insgesamt dauerte der Einsatz, an dem 98 Feuerwehrmänner und –frauen beteiligt waren, bis in die frühen Morgenstunden.
Um 22.46 Uhr war die Feuerwehr alarmiert worden, die mit den Ausrückbereichen Kernstadt, Auenheim, Leutesheim, Goldscheuer sowie Einheiten der Feuerwehren Willstätt, Legelshurst , Sand, Offenburg und Achern anrückte. Darüber hinaus waren sechs Mitarbeiter des Rettungsdienstes, 15 Angehörige des Deutschen Roten Kreuzes und zwei Polizisten vor Ort.
Alle Mitarbeiter des Kraftfutterwerkes hatten sich rechtzeitig vor den Flammen in Sicherheit bringen können, verletzt wurde niemand. Zwei Personen, die anfangs versucht hatten, das Feuer selbstständig zu löschen, wurden beim Eintreffen der Rettungskräfte zunächst noch vermisst. Auch sie konnten aber schon nach kurzer Zeit den Mitarbeitern des Rettungsdienstes übergeben werden, die sie negativ auf eine Rauchgasvergiftung testeten.
Bei der Bekämpfung des Brandes sind die Feuerwehrmänner unter erschwerten Bedingungen im Einsatz gewesen, denn wegen des starken Windes war es nicht möglich, die Teleskopmastbühne voll auszufahren. Aus diesem Grund konnte der Brand im sechsten Obergeschoss des Kraftfutterwerkes nicht von außen gelöscht werden, so dass die Einsatzkräfte die Flammen im Innern des Gebäudes bekämpfen mussten. Dabei waren vor allem die Atemschutzträger stark gefordert: Fast das gesamte Potential ihrer Pressluftatmer musste die Kehler Feuerwehr aufbieten, weil der Rauch bereits bis ins vierte Obergeschoss vorgedrungen war.
„Den Atemschutzgeräteträgern sind beinahe die Lichtbögen um die Ohren geflogen, die von Kurzschlüssen in den Elektroschränken ausgegangen sind“, beschreibt Feuerwehrkommandant Viktor Liehr die gefährliche Situation im Innern des Gebäudes. Weil an den Trocknungsmaschinen zusätzliche Kurzschlüsse sowie eine starke Rauchentwicklung auftraten, mussten die Feuerwehrmänner und –frauen um Mitternacht das Kraftfutterwerk verlassen. Erst später konnten sie wieder zum Brandherd vordringen und diesen mit Wasser kühlen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung.
„Die Einsatzkräfte haben sehr viel geleistet heute Nacht“, betont Viktor Liehr. Der Brand sei auf einer Höhe von knapp 30 Metern ausgebrochen, dies sei vergleichbar mit dem zwölften Stockwerk eines gewöhnlichen Hochhauses. „Die Feuerwehrmänner und –frauen waren wegen der vielen Treppenstufen und der extrem hohen Temperaturen einer sehr hohen körperlichen Belastung ausgesetzt“, führt der Feuerwehrkommandant weiter aus.
Für die Nachlöscharbeiten und Löschkontrollen war die Feuerwehr mit reduzierten Einsatzkräften noch weitere vier Stunden im Einsatz, bevor in den frühen Morgenstunden Entwarnung gegeben werden konnte. Wie es zu dem Maschinenbrand gekommen war, ist aktuell noch nicht bekannt.
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